Falter, Skorpionsfliegen und der Wolli im Mai

Im heutigen Beitrag geht es um ein paar wirklich schöne Insekten, die ich letzten Mai ablichten konnte.

Foto 1 zeigt den schön geformten C-Falter.

Die Fotos 2&3 zeigen je eine Deutsche Skorpionsfliege. Zuerst das Männchen, zu erkennen am verdickten und namensgebenden Genitalsegment und dann das Weibchen mit dem geraden Hinterleibsende. Bei der Bestimmung von Skorpionsfliegen sind gute Fotos obligatorisch und hilfreich ist Bestimmungsliteratur wie bspw. https://naturwerke.net/?beitrag=1165 . Das Weibchen sitzt übrigens auf den Blüten der Großen Sternmiere.

Fotos 4, 5 & 6 zeigen den Graubinden-Labkrautspanner (Epirrhoea alternata). Er ist leicht zu verwechseln mit der nicht so häufig vorkommenden Zwillingsart Weißbinden-Labkrautspanner (Epirrhoea rivata), hat aber im Gegensatz zu diesem nie ein reines weißes Band.

Foto 7 ist der Wolli Genauer gesagt der Große Wollschweber. Wenn er etwas kleiner wäre und vor allem Flecken statt ein durchgehendes dunkles Band-Muster auf den Flügeln hätte, wäre es der Gefleckte Wollschweber.

Foto 8 zeigt einen unserer häufigen Weißlinge, den Grünader- bzw Rapsweißling. Die Art fliegt bei uns id.R. in zwei Generationen, wobei die namensgebenden grün geschuppten Adern der Flügelunterseiten bei der ersten Generation wesentlich stärker ausgeprägt sind.

Foto 9 zeigt den schönen Zitronenfalter. Da sie zu den wenigen Schmetterlingen gehören, die als Imagos überwintern, konnte man Zitronenfalter dieses Jahr bei der ungewöhnlich frühen Wärmwelle schon sehr zeitig fliegen sehen.

Schöne Blütenpflanzen vom letzten Mai

Im letzten Mai war ich hier in einem Gebiet am Waldrand in Saalenähe unterwegs und habe einige Fotos von häufigen und schönen Blüten gemacht, die ich nun endlich mal fertig bearbeitet habe.

Fotos 1-5 zeigen die Gewöhnlich Goldnessel. Für mich eigentlich die schönste unserer Taubnesseln. Vielerorts wird sie leider von der aus Gärten stammen Zierpflanze Silberblättrige Goldnessel verdrängt.

Foto 6 ist die Große Sternmiere.

Foto 7 zeigt den schönen Kriechenden Günsel, der dem Gundermann ähnlich ist.

Foto 8&9 ist die Wald-Erdbeere.

Foto 10&11 zeigt die normale Wiesen-Schlüsselblume.

Die grauen und schwarzen Nachbarn

Im heutigen Beitrag gibt es aktuelle Fotos aus dem Februar vom Graureiher und Kormoran. Die Kormorane zeigen sich zu dieser Zeit mit dem weißen Kopfgefieder und der „Frisur“ bereits schön im Prachtkleid, der Graureiher ist noch im Übergang: Man sieht zwar schon den schön die Prachtfedern am Kopf, man könnte es auch ein Zöpfchen nennen , aber später bekommt er noch Prachtfedern an Schultern und Hals, die weit herunterhängen sowie einen stark gefärbten Schnabel.

Eine Gemeinsamkeit beider Arten ist, dass sie bekanntermaßen Koloniebrüter sind und sehr oft auch gemeinsam nebeneinander in Kolonien brüten. Die Größe solcher Kolonien kann in die Hunderte gehen, ist beim Graureiher aber meist kleiner; beim Kormoran gibt es sogar noch größere. Solche Plätze werden oft über Jahrzehnte immer wieder als Brutstandort genutzt, es gibt sogar schriftliche Erwähnungen vor mehreren Jahrhunderten!

Vordergrund macht Kohlmeise gesund

…in Anspielung auf den alten Fotografenspruch.

Kohlmeisen sind sehr häufig und ebenso bekannt, nicht ganz so bekannt ist wie variantenreich ihre Rufe und einfachen Gesänge auffallen können, da sie auch gerne mal andere Vögel imitieren. Bekannt und schon mehrfach selbst erlebt habe ich die Imitation von klassischen Sumpfmeisenrufen durch die Kohlmeise. Auch eine Tannenmeise kann unter den Imitationen mit dabei sein, zumal diese erwähnten Arten auch teilweise das Habitat teilen und gemeinsam in einem Gebiet vorkommen.

Bei der auditiven Artbestimmung im Feld sollte man auch beim einsilbigen “Pink!” Ruf aufpassen, da dieser ziemlich exakt wie der vom Buchfink klingt. Meist lassen Kohlmeisen aber noch ihr typischen Meisengezeter bzw. -gemecker erklingen.

Die Kohlmeise ist auch ein schönes Beispiel für Dialekte, da sie zum einen weit verbreitet ist, zum anderen aber so einen einfachen Gesang hat, dass Vergleiche von Aufnahmen aus verschiedenen Regionen schnell die Unterschiede anzeigen, denn im Prinzip besteht der Gesang ja nur aus zwei Tönen. Hier ist Plattform Xeno Canto zu empfehlen und dort kann man sich einmal selbst die Unterschiede der Gesänge je nach Region anhören. Zu beachten ist, dass auch innerhalb einer Region in unterschiedlichen Habitaten unterschiedliche Gesänge beobachtet wurden. Dazu kommt, dass durch Zugverhalten, Wanderungen und Verwehungen lokale Populationen auch immer wieder Besuch von weiter her bekommen, die dort dann als Brutvögel bleiben.

Einige Beispiele zur Variation des Kohlmeisengesangs ohne Imitation:

Deutschland, häufigster Gesang

Deutschland

Ukraine

Schweden

England

Frankreich

Ein weiterer Tipp für alle Kohlmeisen-, Vogel und Naturfreunde ist die Doku “Kleine Meise ganz groß”, welche aktuell auch noch in der ARD Mediathek abrufbar ist.