Herr und Frau Fasan unterwegs

Im Sommer entstanden die Fotos der beiden Jagdfasane. Zu der Zeit grenzen die Männchen lautstark ihre Reviere mit einem heiseren “Gök Gök” ab, während man zur Winterzeit auch auch gemischte, kleinere Trupps ausmachen kann. Beider Körperlänge, die von 52-90cm reicht (Hähne 70-90cm, Hühner 55-70cm) entfällt der Großteil auf die langen Schwanzfedern.

Der Name Jagdfasan lässt auch schon vermuten, warum dieser eigentlich aus Mittelasien stammende bunte Hühnervogel bei uns zu finden ist: Er wird bei uns gezüchtet und für die Jagd ausgesetzt. Schon die alten Römer haben diesen Vogel, der vor allem in China und anliegenden Ländern vorkommt, in Europa für die Jagd ausgewildert. Auf dem Gebiet vom heutigen Deutschland vermutet man die ersten Auswilderungen zur Zeit des Mittelalters als auch entsprechende Fasanerien entstanden sind.

Die Fasane, die man bei uns sehen kann, sind bei der Zucht aus verschiedenen Unterarten hervor gegangen und werden als Jagdfasan bezeichnet. Von alleine wäre dieser Neozoon ohne Auswilderungen wahrscheinlich nicht in der Lage die Population aufrecht zu erhalten. Harte Winter sowie Prädation setzen dem hier nicht heimischen Vogel entsprechend zu.

Kleine, süße Tierchen im Wald

Am 14. April waren sie bei warmem Wetter noch zu Tausenden bei ihren Balzflügen zu beobachten, jetzt die Tage waren einzelne ruhende Exemplare auf Blättern zu sehen: Grüne Langhornmotten (Adela reaumurella). Sie gehören mit zu den häufigsten und am einfachsten zu bestimmen der hier vorkommenden 34 Langhornmotten-Arten (Adelidae).

Ein ganz anderes kleines Tierchen war diese Waldmaus, wahrscheinlich eine junge aus einem frühen Wurf? Auffällig ist neben der besonders kleinen Gestalt, die nicht ganz so lange Nasenspitze wie üblich. Eine sehr ähnliche im Wald lebende Art ist die Gelbhalsmaus; das Unterscheidungsmerkmal, was man im Feld zu raten ziehen kann ist tatsächlich auch der Hals, der bei der Waldmaus ganz weiß ist, während bei der Gelbhalsmaus ein mehr oder weniger dickes bzw. dünnes ockerfarbenes Band zu sehen ist.

Adulte weibliche Rohrweihe im Überflug

Auf einer weiten Vernässungsfläche in der Nähe extensiv genutzter Weiden, haben sich auch die Rohrweihen im Juni blicken lassen. Das Foto zeigt ein schönes adultes Weibchen mit der für weibliche Individuen typischen Maske, die etwas an Jungvögel erinnert, dabei aber nicht ganz so kontrastreich und sauber wirkt. Außerdem zeigen die hellen Anteile der Gesichtsmaske bei jungen Vögeln viele Orangetöne.

Noch im 2. Kalenderjahr weisen vorjährige Jungvögel eine sehr dunkle Iris auf, die sich im weiteren Verlauf aufhellt und bei Weibchen im adulten Stadium von Braun bis so wie hier, sehr ähnlich den adulten Männchen, hellgelb reicht.

Mitte April auf Muschelkalk unterwegs Teil 2

Heute zeige ich euch den zweiten Teil von meiner Arteninventur auf einem Mager/Trockenrasen auf Muschelkalk am 12.04. und es geht um Schmetterlinge

Von einigen Arten wie dem Großen Fuchs (Nymphalis polychloros) habe ich nur Belegfotos zur Bestimmungsabsicherung gemacht, ebenso bei den Schwalbenschwänzen (Papilio machaon) – die ersten offiziell gemeldeten für Thüringen in 2024! Kommen wir nun zu den Fotos:

1. Eine schön zu bestimmende Art ist der Aurorafalter (Anthocharis cardamines), hier das Männchen. Oft vergessen wird, dass Weibchen keine orangen Flecken auf den Vorderflügeloberseiten zeigen, aber dafür ebenso das markant grüne Marmormuster auf den Flügelunterseiten. Hier sitzt er auf der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) und trinkt Nektar. Gleichzeitig ist diese Pflanze mit dem Wiesen-Schaumkraut die wichtigste Raupennahrungspflanze.

2. Ein vorjähriger C-Falter (Polygonia c-album) hat sich auf einer Wiesen-Schlüsselbume (Primula veris) ablichten lassen.

3. Der Dunkle Dickkopffalter (Erynnis tages) war auch schon unterwegs.

4. Besonders gefreut habe ich mich über den Kleinen Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae) (4 Fotos). Der wissenschaftliche Artname ist ein gutes Beispiel dafür, dass Namen nur Schall und Rauch sind: Für Malve interessiert er sich nämlich nicht, dass tut der Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae).

5. Eine tolle Charakterart dieses Biotop-Typs ist der Magerrasen-Perlmuttfalter (Boloria dia), der mit einer Spannweite von um die 30mm auch recht klein ist.