Wer trötet denn hier herum?!

Heute gibt es Fotos von einem wirklich hübschen Neozoon: Der Nilgans.

Neozoene sind Tiere, die mithilfe menschlicher Einflüsse (bewusst oder unbewusst) in fremde Habitate eingeschleppt oder eingebracht wurden (Waschbären, Nutrias, Straßentauben, Halsbandsittiche, Fasane usw). Die Nilgans ist eigentlich in Afrika beheimatet und wurde in Europa oftmals als Ziervogel in Parkanlagen usw gehalten. Vor allem von den Niederlanden ausgehend sind sie aus der Haltung geflohen und verbreiten sich nun in Ermangelung natürlicher Feinde rasant auch in Deutschland.

Dies und die Fähigkeit zur Anpassung, große Vermehrungsraten (bis zu 12 Eier und bei Brutverlust Nachbrut), sowie eine ausgeprägte Aggressivität machen sie hier so erfolgreich. Ein Problem ist es vor allem deshalb, da sie den heimischen Vögeln, die aufgrund menschlicher Eingriffe in der Natur immer weniger Lebens- und Bruträume finden, noch mehr Konkurrenz macht und auch Vögel von ihren Nestern vertriebt, um diese zu okkupieren.

Ich habe selbst schon auf einer Brut-Webcam (beleef de lente von Vogelbescherming Nederland) gesehen wie ein Nilgans-Paar ein Nest übernommen hat, welches gerade abwechselnd von einem Mäusebussard und Habicht aufgebaut bzw benutzt und von einem Seeadlerpaar als Ersatznest gehalten wurde.

Übrigens: Der lustige schwarze Vogel, der gemütlich im Hintergrund herumschippert ist ein Kormoran. Die Schwäne sind unsere bekannten Höckerschwäne (Eltern mit Kind).