Farbe für den grauen Januar

Heute gibt es wieder einen hübschen kleinen Farbtupfer (aus dem letzten Herbst). Wir hatten sie ja schon öfter mal, die Goldammer. Vielleicht habt ihr bemerkt, dass sie auf jedem Foto immer anders aussieht?

Neben den offensichtlichen individuellen Unterschieden und je nachdem, ob sie ihre Haube aufstellt oder anlegt, gibt es auch bei der Goldammer einen Geschlechtsdimorphismus: Die Männchen haben ein goldeneres Gefieder, die Weibchen ein bräunlicheres. Und dann gibt es noch eine Sache, die in der Vogelwelt bei einigen Familien recht verbreitet ist: Das Pracht- und Schlichtkleid.

Das Prachtkleid wird vor der Balz (natürlich vor allem von Männchen) angelegt und wie der Name sagt, ist es ein bunteres, auffälligeres Gefiederkleid, welches der Werbung dient. Wenn die Brut aufgezogen wurde, wird in das Schlichtkleid gemausert, welches wie der Name sagt, wesentlich schlichter und weniger farbenfroh gehalten ist.

Zwischen den Arten gibt es aber erhebliche Unterschiede in der Differenz zwischen diesen Kleidern. Bei Arten wie Goldammer und Kiebitz ist das Prachtkleid im wesentlichen wie das Schlichtkleid, aber etwas farbenprächtiger. Bei einigen Arten, vor allem Enten und Sägern, tragen Männchen das (oftmals fast exakt) gleiche Schlichtkleid wie Weibchen und sind dann erst wieder im Prachtkleid auf den ersten Blick als solche zu identifizieren. Beim Star wiederum muss ich sagen, gefällt mir das weiß gepunktete Schlichtkleid besser als das schillernde Perllack-artige Prachtkleid. Es gibt aber auch viele Vogelarten und ganze- Familien, bei denen es keine verschiedenen Kleider bei adulten Vögeln gibt: von Eisvogel, über Amsel bis zu den Greifvögeln.