Mausi im Flug & ein anderer im Feld

Heute wieder ein Vogel, den jeder kennt und den wir natürlich auch schon hier hatten: Der Mäusebussard. Auf den Fotos sind 2 verschiedene Individuen zu sehen, beide mit ähnlicher und recht häufiger Morphe.

Mäusebussarde sind ja recht ruffreudig, womit sie unter den Greifvögeln recht alleine sind. Das ist sicher auch einer der Gründe, warum der Ruf des Mäusebussards zu den häufigsten Imitationen von Staren gehört. Zu ihrer Beute gehören vor allem kleine Säuger und natürlich die Futterbeschaffung ohne viel Aufwand – also Aas. Wie andere Greifvögel auch, können sie natürlich ihre Jagdstrategien ändern und den Bedingungen anpassen, aber die Jagd per “Ansitz” gehört zur Standardverfahrensweise bei den Mäusebussarden. Sie sitzen dann auf einem Ansitz, also einem Pfahl, Straßenschild o.ä. und warten entweder darauf, dass ihnen die Beute entgegenkommt oder darauf, dass wir ihnen im Straßenverkehr frisches Aas liefern. Einerseits profitieren sie davon, andererseits sterben auch viele Bussarde durch den Straßen- oder Schienenverkehr, wenn sie sich das Aas greifen wollen. Glücklicherweise ist unser “Mausi” im Bestand weder gefährdet, noch weist er einen negativen Trend auf.

Der König hinterm Zaun

Was soll man da noch sagen? Der Zaunkönig hat sich hinter dem Zaun versteckt, daher wohl der Name? . Das Entdecken ist bei den kleinen Hektikern gar nicht so einfach. Meist hört man sie im Gestrüpp, am Totholz an Uferböschungen oder in Bodennähe in Hecken und Sträuchern entweder rufen oder rascheln. Dann heißt es aufmerksam auf eine Bewegung zu achten – wenn man ihn dann gesehen hat, ist er meist schon wieder im Gestrüpp verschwunden. Aber manchmal klappt es dann doch mit einem Foto.

Kleine Gäste aus dem Norden

Die niedliche Schwanzmeise hatten wir ja schon einmal. Das war die hier brütende mitteleuropäische Unterart. Heute gibt es die nordeuropäische Unterart, die ihren Winter bei uns verbringt und die ich im Februar dieses Jahres abgelichtet habe. Leicht zu erkennen ist sie am weißen Kopf und wird daher auch Weißköpfige Schwanzmeise genannt.


Mittlerweile gibt es aber auch Hybridformen, hervorgegangen aus Paarungen der beiden Unterarten.

Artisten-Pause

Da die allseits bekannte (und beliebte) Blaumeise eindeutig zu den Standvögeln zählt, sieht man sie auch jederzeit im Winter. Vor allem wenn die Bäume kahl sind, kann man ihre Tischmanieren gut beobachten: kopfüber, hängend, kletternd, keine Stellung scheint zu unbequem. Da hat sie eindeutig Gemeinsamkeiten mit dem Erlenzeisig.


Ob sie dabei auch Spaß hat, kann man schwerlich sagen, aber in jedem Fall kommt sie so gut an schwer erreichbare Sämereien. Bei einem Gewicht von gerade einmal um die 11g hat sie es auch – im wahrsten Sinne des Wortes, dabei nicht so schwer.

Die Meise auf den Fotos hatte sich aber, für den Moment zumindest, eine etwas bodenständigere Art der Nahrungssuche gewählt

Der Feldsperling

Wenn vom “Spatz” die Rede ist, ist damit der Haussperling gemeint. Heute geht es um seinen nahen Verwandten: Den Feldsperling. Der Name passt, denn im Gegensatz zum Haussperling, bewohnt dieser Feldränder und ist in Siedlungen eher nicht anzutreffen.

Zum Feldsperling gibt es noch eine ebenso lehrreiche wie erschreckende Anekdote zu berichten. Und zwar aus China: Unter Mao wurde Ende der 50er Jahre beschlossen alle “Plagen” auszurotten. Den Feldsperling als vermeintlichen Erntevernichter zählte man ebenso dazu. Die ganze Bevölkerung wurde zu diesem unvorstellbaren Vernichtungskreuzzug aufgerufen. Zeitzeugen berichten, dass man vor allem durch das Aneinanderschlagen von Töpfen und Gongs die Sperlinge immer wieder aufscheuchte, bis sie vor Erschöpfung starben. Auch wurden Nester restlos geplündert. Die Ausrottungskampagne war so erfolgreich, dass viele Insekten, deren Bestände zuvor vom Feldsperling stabil und in Schach gehalten wurden, regelrecht explodierten und viele Felder kahl gefressen wurden. Das war nicht der einzige, aber einer der Hauptgründe, warum daraufhin eine gewaltige Hungersnot über China hereinbrach. Die Situation war so katastrophal, dass man sich gezwungen sah Zehntausende Feldsperlinge aus der damaligen Sowjetunion zu importieren, um den Insektenplagen Herr zu werden. Bis heute haben sich die Populationen der Feldsperlinge in China nicht erholt.

Das ganze bleibt so ein Lehrstück über anthropogenen Größenwahn und die Verzahnung und Verkettung ökologischer Zusammenhänge, in die man nicht von Heute auf Morgen folgenlos eingreifen kann. Das aktuelle Vogelsterben sollte uns also deutlich wachrütteln, wenn man die Verluste allein seit den 1980ern von vor allem Feldvögeln betrachtet: Rebhuhn -91%, Kiebitz -93%, Feldlerche -55%, Braunkehlchen -57%.

Prächtige Kohlmeise

Sie machen ja nun immerzu lautstark auf sich aufmerksam, also bekommt die Kohlmeise noch ein paar hübsche Fotos.

Hier sieht man sie schön im Prachtkleid, im Winter tragen auch die Kohlmeisen ein Schlichtkleid, welches sich vor allem durch eine blassere Farbgebung kennzeichnet.

Der Trommler

Unseren bekanntesten und häufigsten Specht kennt ihr ja alle: Den Buntspecht. Auf den Fotos sieht man ein Weibchen. Dies erkennt man daran, dass sich im Gegensatz zum Männchen kein roter Fleck auf dem Kopfgefieder befindet.

Das Trommeln der Spechte, was man zur Zeit auch oft vernehmen kann, hat übrigens nichts mit der Nahrungssuche oder dem Nestbau zu tun – es dient der Kommunikation und wird von beiden Geschlechtern benutzt. Der Specht sucht sich dafür gezielt einen Ast oder Stamm, der sich als Resonanzkörper eignet und übermittelt damit Informationen zum Revier oder zur Partnersuche. Die Kopfanatomie ist dabei so aufgebaut, dass sich der Specht dabei nicht verletzt (Stoßdämpfersysteme sowie ein fest eingebettetes Gehirn).

LP: ehem. Fokker Werke

Die Fotos hatte ich bis jetzt tatsächlich noch nicht fertig gemacht: Willkommen bei einer Führung durch die ehem. Fokker Werke

Nach dem Vortritt der Dame, nun der Mann

Nach dem Vortritt der Dame, kommt heute Teil 2: Das Männchen vom Erlenzeisig.
Auch hier sieht man wieder einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Auf Foto Nr.1 befindet sich das Männchen gerade im Wechsel vom Schlicht- zum Prachtkleid. Auf den anderen Fotos ist das Prachtkleid schon gut ausgebildet.

Fichtensamen knuspern

Teil 1 vom Erlenzeisig, heute das Weibchen.Wir haben sie auch als Brutvögel in Deutschland, aber im Winter, wenn weitere aus dem Norden bei uns überwintern, hat man noch bessere Chancen sie zu sehen.


Erlenzeisige sind außerhalb der Brutzeit in größeren Trupps unterwegs und fressen Samen aus Früchten verschiedener Bäume. Ihr Name ist schon ein guter Hinweis, wo man sie vor allem im Winter sehen kann: Auf Erlen. Auf den Fotos hier knuspern sie gerade Fichtensamen. Man sieht sie dabei nicht selten auch kopfüber oder unter Zweigen hängen.