Hol das Stöckchen!

Im Müritz Nationalpark gibt es mit die größte Dichte an Fischadler-Beständen in Deutschland. Nach einer sehr dramatischen Vergangenheit in Deutschland und Europa durch Bejagung, DDT (Pestizid) & Brutplatzmangel haben sich Bestände dank intensiver Schutzbemühungen wieder deutlich erholt und sind weiterhin positiv im Trend.

Der Fischadler bildet neben den Habichtartigen eine ganz eigene Familie der Greifvögel. Im Gegensatz zum Seeadler bspw. frisst der Fischadler tatsächlich ausschließlich Fisch. Wenn er nach Beute Ausschau hält, tut er dies in kurzen Rüttelflügen (auf der Stelle schweben) und lässt sich bei der passenden Gelegenheit nach unten stürzen. Kurz vor der Wasseroberfläche wirft er seine Fänge nach vorne und taucht dann mit einem lauten Platsch ganz ins Wasser ein.

Anschließend muss er sich selbst und die Beute, nur mithilfe vom Auftrieb seiner Flügel, wieder in die Luft bringen. Kein Wunder, dass er im Verhältnis zu seiner recht geringen Körpergröße von ca 50-60cm eine enorme Flügelspannweite benötigt: 150-170 cm! Damit ist das Verhältnis von Spannweite zu Körpergröße wesentlich größer als beim Seeadler (der insgesamt natürlich viel größer ist). Außerdem sind Fischadler einfach wunderschöne und meine Lieblings-Greife

Kein Rotmilan

Hier sehen wir einen Schwarzmilan – der häufigste Greifvogel der Welt. Er ist in Europa, Asien und Afrika weit verbreitet. In Deutschland wird er teilweise, vor allem aber im Osten der Republik, vom Rotmilan abgelöst. Auf jeden 5. Rotmilan in Deutschland kommt ca 1 Schwarzmilan.


Im Flug kann man sehen, dass die Milan-typische Gabel am Schwanzende beim Schwarzmilan nicht so stark ausgeprägt ist wie beim Rotmilan.

8 Kulleraugen und eine Wanze

Heute gibt es mal ganz kleine Krabbeltierchen

Foto1 zeigt eine häufige Lederwanze

Foto2 ist wahrscheinlich eine Vierfleck-Kreuzspinne

Die restlichen Fotos zeigen 2 verschiedenen Individuen der (weiblichen) Wespenspinne, die auch Zebraspinne genannt wird.

Viele verschiedene Libellen aus diesem Sommer

Heute gibt es mal andere Insekten, nämlich Libellen. In der Form wie wir sie heute kennen gibt es sie bereits seit ca. 200 Mio Jahren! (einige Urformen sogar noch viel länger)

Libellenbestimmung ist auch immer nicht ganz einfach, manchmal liegen die visuell erkennbaren Unterschiede in einem einzigen Segment bei einer Musterung. Zudem sind Weibchen und junge Libellen auch noch anders gefärbt.

Foto 4&6 habe ich mit einem manuellen Focus-Stacking in Photoshop erzeugt, um einen größeren Schärfebereich abzubilden: 2 leicht verschieden fokussierte, ansonsten exakt gleiche Fotos, übereinandergelegt und entsprechende Stellen überblendet.

Fotos 1+2 zeigt das gleiche Individuum einer Becher-Azurjungfer (Gemeine Becherjungfer)

Fotos 3+4 zeigen jeweils ein anderes Individuum der Blutroten Heidelibelle

Fotos 5+6 zeigen das gleiche Individuum einer Großen Heidelibelle – ein Weibchen (ich hielt es erst für eine Gemeine Heidelibelle, wurde aber korrigiert)

Fotos 7+8 zeigen jeweils ein anderes Individuum des Großen Blaupfeil

Fotos 9+10 zeigen jeweils das gleiche Individuum eines weiblichen Spitzenflecks

Ein prächtiger Admiral

Der Admiral ist ein farbenroher und kontrastreicher Tagfalter, der auch relativ bekannt ist. Was einigen vielleicht nicht so bekannt ist: Der Admiral gehört zu den Wanderfaltern: Eine Generation zieht im Herbst in südlichere Gefilde.

Früher war das der Mittelmeerraum mit einer Strecke über die Alpen. Bedingt durch die Klimaerwärmung haben sich die Wanderungen verkürzt, sodass unsere Admiral nur bis nach Süddeutschland oder Frankreich ziehen. Das faszinierende: Angekommen am Zielort legen die Weibchen ihre Eier ab und sterben. Die junge Generation zieht dann, nach der Metamorphose, wieder in den Norden.

Hättet ihr das so kleinen und fragil wirkenden Tierchen zugetraut? Beeindruckend.

Was für eine Hinterzehenkralle!

Dadurch, dass Lerchen oft auf dem Boden sind, sieht man meist nicht, was sie für lange Krallen an den Hinterzehen haben. Ganz besonders lang ist die Kralle der Heidelerche und die Fotos zeigen auch eine.

Die Heidelerche ist schon wesentlich seltener als die Feldlerche, was an ihren Ansprüchen an differenzierten und strukturierten Landschaften liegt (sowie an den Problemen, die heutzutage alle Bodenbrüter haben). Sie bewohnt offenes, teils karges Gelände, welches nicht zu stark bewachsen sein sollte, aber dennoch einige Bäume und Sträucher aufweist. Solche Bedingungen bieten z.B. extensiv genutzte und beweidete Wiesen, Heiden, Streuobstwiesen usw.

Im Gegensatz zur Feldlerche, singt die Heidelerche auch mal von Bäumen aus. Wenn man welche entdecken will, sollte man sich unbedingt mit ihrem Gesang vertraut machen, da man sie wahrscheinlicher hören als sehen wird. So haben wir die Heidelerche vor der ersten (visuellen) Beobachtung zuvor erst hören können.

Einen irre geschäftigen Hektiker fotografiert

Es hat tatsächlich mal geklappt, dass ich ein Sommergoldhähnchen mal richtig ordentlich vor die Linse bekommen konnte. Es ist unvorstellbar wie klein und quirlig sie sind.

Wenn man liest, dass sie, ebenso wie die Wintergoldhähnchen, gerade einmal 4-8g wiegen und von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze nur 9cm lang sind, klingt das zwar klein, aber man kann sich da nicht immer etwas darunter vorstellen. Das Ästchen auf den Fotos ist so in etwa zeigefingerdick. Wenn ihr das Bild auf dem Monitor/Display so zoomt, dass der Zeigefinger 1:1 draufpasst, dann habt ihr das Sommergoldhähnchen in Lebensgröße!