Ausnahmsweise nicht nur gehört

Heute gibt es leider keine “Hochglanzfotos”, aber dafür mit Seltenheitswert, denn den Kuckuck hört man zwar oft und nahezu jeder kennt seinen Ruf, sehen tut man ihn allerdings selten. Dies auch aus nachvollziehbarem Grund, denn er tut als Brutparasit gut daran, seine Anwesenheit vor anderen Vögeln zu verbergen.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist es nämlich nicht so, dass die Opfer seiner Täuschung so leicht zu überlisten wären. Wenn ein parasitierter Vogel auf die Anwesenheit des Kuckucks aufmerksam wird, kann es schon mal passieren, dass die Brut noch einmal einer genauen Inspektion unterzogen und das Kuckucksei zerpickt und/oder herausgeworfen wird.

Interessant ist auch, dass das Kuckucksmännchen dem Weibchen zur Balz Nistmaterial anbietet! Da Kuckucke keine Nester bauen und ausschließlich diese anderer Vögel nutzen, ist das ein Beleg dafür, dass der Kuckuck im Verlauf der Evolution einst vom Nestbau und der eigenen Jungenaufzucht, hin zum Brutparasitismus selektiert wurde.

Eine Rolle könnte dabei die Ausnutzung einer Nische im Nahrungsangebot gespielt haben: Kuckucke ernähren sich zu einem großen Teil von Schmetterlingsraupen, die oft sehr giftig, haarig und stachlig sind und haben dazu verschiedene Techniken, vom Verhalten bis über die Verdauung, entwickelt, um die Nahrung verarbeiten zu können. Jungvögel wären nicht in der Lage diese Art Nahrung zu sich nehmen zu können. Bekanntermaßen muss sich der Kuckuck (heutzutage) darum zumindest keinen Kopf mehr machen…

Kiewitt!

So klingt der weinerliche und klagende Ruf des Kiebitzes. Daher auch sein Name, der im niederländischen noch besser zum Ruf passt: Kievit.

Von der unglaublichen & witzigen Frise einmal abgesehen, haben Kiebitze ein wirklich einmaliges Flugbild: Im Verhältnis zum Körper enorm große, breite Flügel, die schwarz umrandet sind und ein großes markantes weißes Fenster vom Körper bis zum Karpalgelenk aufweisen. Im Flug sieht man dann abwechselnd die schwarze Oberseite und die Unterseite mit dem leuchtenden Weiß.

Der Himmel ist natürlich nicht so der Bringer auf dem Foto, aber was will man machen. Wildlife muss man die Tiere und Begebenheiten manchmal eben nehmen wie sie kommen.

Seltener Vogel mit Bart

Die Bartmeise ist nicht nur schwer zu entdecken, sondern mit 4.000-8.000 Brutpaaren in ganz Deutschland auch ein seltener Vogel – Und was für einer! Der Bart besteht nicht aus eingefärbten Fendern, sondern hängt (beim Männchen) tatsächlich herunter. Auch der besonders lange und orange Schwanz ist auffallend.

Bartmeisen gehören nicht zu den Meisen und bilden ihre eigene Familie in der Taxonomie. Sie sind dort zu finden, wo Schilf dicht, großflächig und ungestört wachsen kann. Selbst außerhalb der Brutzeit bleiben Bartmeisen an Schilffelder gebunden.

Seltenen Rothalstaucher gerade noch so erwischt

Wir hatten auf einem Gewässer des Großen Rosin den sehr seltenen Rothalstaucher entdecken können – sogar ein Elterntier mit Nachwuchs, die beide allerdings recht weit weg waren.

Später gab es vom Weg aus, der beidseitig dicht und hoch mit Schilf bewachsen war, eine winzige Stelle, an der man zwischen Halmen durchgucken konnte: Dort ist adulte Tier recht nah am Ufer geschwommen. Der kurze Moment hat immerhin noch für ein gutes Foto gereicht

Wie der bekannte und häufigere Haubentaucher, gehört der Rothalstaucher zu den Lappentauchern. Mit einem Brutbestand von gerade einmal 1.500-2.100 Paaren ist er in Deutschland ein echte Seltenheit.

Der kleine Karrekiet

So heißt der Teichrohrsänger zumindest im Volksmund – abgeleitet von dem knarzenden und rhythmischen Gesang des Vogels. Zu finden ist der recht häufige Teichrohrsänger überall dort, wo es dichte Schilfbestände an Gewässern gibt.

Auch, wenn man sie gut hören kann, ist es doch nicht immer leicht sie zu sehen, geschweige denn, anständige Fotos hinzubekommen. Denn oft tragen sie ihre markanten Gesänge versteckt aus dem Schilf heraus vor.

Der Nestbau der Teichrohrsänger ist eine Kunst für sich, denn dieses wird zwischen den Halmen des Schilfs hängend gebaut. Bei dieser Art ist allein das Weibchen für den kompletten Nestbau verantwortlich und baut das Nest mit einer besonders tiefen Mulde, damit auch bei heftigem Wind der Nachwuchs nicht hinaus fällt.

Bei den verschiedenen Rohrsängern besteht untereinander eine große Verwechslungsgefahr. Neben dem Habitat, der Geografie und guten Fotos, sind vor allem die Rufe und Gesänge die größte Hilfe bei der Bestimmung. Da alle Rohrsänger bei uns ausgesprochene Zugvögel sind, wird man diese aber erst wieder im Frühling vernehmen können.

Adler mit Fisch = Fischadler

Diesen wunderschönen Fischadler konnten wir diesen Sommer entdecken. Der Fisch in den Fängen ist sicher für den nimmersatten Nachwuchs bestimmt gewesen, sodass er sich dann unter Zuhilfenahme der Thermik kreisend aufsteigend ließ, bis er in entsprechender Höhe dann fort flog.

Die Fänge sind eines von mehreren anatomischen (und verhaltensbiologischen) Besonderheiten des Fischadlers, die ihm eine eigene Stellung in der Taxonomie bescherten. Die Krallen der Fänge sind auch im Vergleich zu anderen Greifvögeln extrem lang und besonders stark gebogen, zudem sind die Hornschuppen der Fänge selbst beim Fischadler besonders grob und rau strukturiert. Beides dient dem gleichen Zweck: glitschige Fisch optimal festhalten zu können.

Wunderschöne Vögel