Beutelmeise im Schilf

Mit einem Bestand von gerade einmal 1.700-3.000 (!) Brutpaaren ist die Beutelmeise sogar noch seltener anzutreffen als die, ebenfalls stark an Gewässer und Schilf gebundene, Bartmeise und damit auch eine ganz besondere Sichtung.

Ursprünglich hatte die Beutelmeise ihr Brutareal weiter östlich auf dem eurasischen Kontinent und hat sich erst in den letzten Jahrzehnten mit einer Ausbreitung Richtung Westen bei uns etabliert. Mittlerweile hat sich der Trend leider wieder umgekehrt und die Bestände nehmen stetig ab.

Man vermutet dabei mehrere Ursachen: Zum einen scheinen Beutelmeisen, die hier Kurzstreckenzieher sind, lieber näher an den Winterquartieren in Südwesteuropa zu brüten, zum anderen können auch negative Umwelteinflüsse und damit einhergehende Bestandseinbußen im östlichen Ursprungsgebiet, dazu führen, dass gleichzeitig zur Südwest-Abwanderung sich nicht mehr genügend Beutelmeisen bei ihrer Wanderschaft hier niederlassen.

Selten und bekannt für ihre Beutelnester

…ist die Beutelmeise. Ihre Nester sind wahrlich richtige Kunstwerke, welche aus Samenhaaren und Bastfasern verschiedener Pflanzen sowie Tierhaaren geflochten werden. Sie werden an Zweigen hängend gebaut und weisen eine große und durchgängige ovale Öffnung auf, mit einer Tasche in der Tiefe – wie ein Beutel.

Mit Meisen haben die Beutelmeisen, ähnlich wie die Bartmeisen, nichts weiter zu tun, sondern bilden ebenfalls eine eigene Familie. Bartmeisen sind vor allem wegen des Schilfes an Stillgewässer gebunden, bei Beutelmeisen ist es ähnlich. Sie sind nur in Gewässernähe zu finden und neben Schilf und Rohrkolben oder Brennnesselstauden, benötigen sie, im Gegensatz zur Bartmeise, vor allem auch einen Baumbestand in Gewässernähe. Das sind Arten wie Erlen, Birken, Pappeln oder Weiden, die aufgrund ihrer Toleranz gegenüber Nässe natürlicherweise an Flüssen, Seen und Teichen wachsen oder dort gepflanzt werden.

Immer geschäftig: der Kleiber

Sein Name rührt daher, dass Kleiber das Flugloch ihrer Bruthöhle bis auf passende Größe mit Lehm und Speichel zukleben.

Während die Frage, ob ein Vogel Zugvogel, Teilzieher oder Standvogel ist i.d.R. mehr von der Geografie und dem Wetter als der jeweiligen Art abhängt, kann man beim Kleiber sagen, dass sie überall, wo sie vorkommen Standvögel sind und Wanderungen generell eher die Ausnahme sind.

Wo bleiben denn die Fische?

Da steht der Graureiher in der Entengrütze und harrt der Dinge. Vielleicht fragt er sich auch, warum er keinen Fisch sehen kann? Würden Graureiher sich für Philosophie interessieren, es wären wohl allesamt Stoiker.

Irgendwann hat er dann aber doch mitbekommen, dass seine Ansitz-Strategie an dieser Stelle nicht zum gewünschten Erfolg in Form eines frischen Fischs führen wird und hat den Platz gewechselt

Graureiher jagen ausschließlich per Ansitz: Sie stehen (wie eine Gartenfigur) auf dem Feld oder im Wasser und warten auf passende Beute. Manchmal schreiten sie dabei auch sehr behutsam und bedächtig umher. Faszinierend ist dabei, wie zielsicher sie Fische packen können, denn dazu müssen beim Zustoßen die Lichtbrechung an der Wasseroberfläche mit einbeziehen, sonst würden sie stets daneben stoßen.

Aller guten Dinge sind 3 Bachstelzen

Heute gibt es ein paar Bachstelzenfotos, die sich bei mir angesammelt haben. Die ersten beiden Fotos zeigen ein Individuum, was ich im Sommer ’20 im Harz abgelichtet habe, die anderen zwei stammen aus diesem Sommer, als wir im Müritz-Nationalpark unterwegs waren.

Bachstelzen ernähren sich insektivor, also ausschließlich von Insekten und anderen Wirbellosen wie bspw. Würmen und Spinnen. Man sieht sie deshalb auch öfter mal über Straßen und Wege tapsen, da sie ihre Beute dort leichter erspähen können.

Aufpassen muss man dann im Sommer, wenn die flüggen Jungvögel sich selbst zur Nahrungssuche auf (Land)Straßen wagen. Diese können die Geschwindigkeit der Autos noch nicht abschätzen und haben natürlich noch keinerlei Erfahrung damit und werden schnell und oft Opfer von Autos.