Man sieht oder hört ihn, wenn er da ist

…den Fasan. Genauer gesagt, den Jagdfasan. Der Name lässt auch schon vermuten, warum dieser eigentlich aus Mittelasien stammende bunte Hühnervogel bei uns zu finden ist: Er wird bei uns gezüchtet und für die Jagd ausgesetzt. Schon die alten Römer haben diesen Vogel, der vor allem in China und anliegenden Ländern vorkommt, in Europa für die Jagd ausgewildert. Auf dem Gebiet vom heutigen Deutschland vermutet man die ersten Auswilderungen zur Zeit des Mittelalters als auch entsprechende Fasanerien entstanden sind.

Die Fasane, die man bei uns sehen kann, sind bei der Zucht aus verschiedenen Unterarten hervor gegangen und die Art wird als Jagdfasan bezeichnet. Von alleine wäre dieser Neozoon ohne Auswilderungen wahrscheinlich nicht in der Lage die Population aufrecht zu erhalten. Harte Winter sowie Prädation setzen dem hier nicht heimischen Vogel natürlich entsprechend zu. Aber auch fehlende strukturreiche Landschaften und Lebensraumverluste führen wie bei unseren heimischen Wildhühnern zur Bestandsabnahme.

Wer Hahn und wer Henne ist, könnt ihr euch sicher denken

Graugänse im Flug

Heute gibt’s einige dynamische Flugfotos von Graugänsen aus dem letzten September. Mit 42.000-59.000 Brutpaaren sind diese größten Vertreter der Gattung Anser regelmäßig an Gewässern zu sehen – und vor allem zu hören. Anders als bspw. bei den Greifvögeln, sind hier die Männchen mit bis zu 4Kg größer und schwerer als die Weibchen.

Zur Zugzeit und im Winter kann man dann noch viele Durchzügler und Wintergäste bei uns beobachten – bis zu 260.000 Individuen.

Lässt sich gut und gerne fotografieren:

Die Lachmöwe. Zum Erfolgsrezept, der in Mitteleuropa häufigsten und am weitesten verbreiteten Möwe, gehört sicher auch ihr vielseitiges Nahrungsspektrum.

Darunter verschiedene Würmer, bodenbewohnende sowie Insekten auf der Wasseroberfläche und im Flug; Krebstiere, kleine Fische, Abfälle, Aas und was sich sonst noch so auftreiben lässt.

Die Fotos zeigen Lachmöwen im Prachtkleid im Sommer.

Ein netter Wochenstart

Einen netten Wochenstart hatte ich, da gleich 2 meiner Fotos geehrt wurden.

Beim Blende Fotowettbewerb der OTZ wurde mein Lost Place Foto “Das Verhör” in der Kategorie “Licht und Schatten” von der Jury auf den 4. Platz gewählt. Klasse, dass es dieses düstere Foto geschafft hat – Vielen Dank!

Bei der Online-Galerie der c’t Fotografie wurde mein Foto “Mein Foto des Jahres 2021” von der Redaktion zum “Bild des Tages” gewählt – Ich freue mich hier ganz besonders darüber, vielen Dank!

Blende Licht und Schatten Platz 4
Das Verhör

Frau Wiesenschafstelze zeigte sich auch

Bei den Schafstelzen gibt es nicht nur ein Pracht- und Schlichtkleid, so wie das auch bei den anderen Stelzen der Fall ist, sondern auch einen Geschlechtsdimorphismus, was das Aussehen des Federkleids von Männchen und Weibchen betrifft.

Hier haben wir das hübsche Weibchen der Wiesenschafstelze. Nicht ganz so knallgelb und kontrastreich wie das Männchen, aber trotzdem sofort als Schafstelze zu erkennen.

Den Nachwuchs vom Wiesenschafstelzen-Pärchen konnten wir fröhlich umherfliegend auch dort entdecken

Knallgelber Sommervogel

Eine Schafstelze, genauer gesagt die bei uns heimische Unterart Wiesenschaftstelze, aus dem Sommer. Diesen hübschen Vogel kann man bei uns auch nur im Sommerhalbjahr sehen, da sie Langstreckenzieher sind und ab August in Richtung Afrika, südlich der Sahara, ziehen. Die Truppenbildung und das Aufsuchen gemeinsamer Schlafplätze findet aber oft schon bereits im Juli statt.

Der Name der Schafstelze leitet sich davon ab, dass man sie neben Feuchtwiesen vor allem auf Weideflächen antreffen kann, denn als Bodenbrüter ist sie auf extensiv genutzte und natürlich kurz gehaltene Wiesen angewiesen. Der aktuelle Stand in der modernen industriellen Landwirtschaft, dass Wiesen intensiv bedüngt und 5-6x jährlich abgemäht werden, hat zu einem großen Bestandsverlust geführt.

Auf Wiesen und Streuobstwiesen mit natürlicher Beweidung durch Kühe, Schafe u.a. profitiert sie auch von dem Nahrungsangebot: Weidetiere locken nicht nur eine Menge Insekten an, sondern scheuchen diese beim Herumlaufen auch immer wieder auf und hier kann die Schafstelze dann zuschlagen.

Das Wahrzeichen der Müritz an der Müritz

Direkt an der Müritz, im Bereich des Nationalparks, ist dieser wunderschöne Fischadler an der Beobachtungshütte vorbeigeflogen. Der Geschlechtsdimorphismus ist bei Fischadlern in zumindest in der Gefiederzeichnung mal mehr und mal weniger klar erkennbar. Hier sehen wir ein Männchen: Der Brustfleck ist nur schwach sichtbar und auf den Unterflügeldecken am Bereich der Schwungfedern sind keine “Klaviertasten”-Muster wie beim Weibchen zu erkennen. Die Männchen sind durchschnittlich außerdem ca. 15% kleiner als die Weibchen.

Mit aktuell 700-750 Brutpaaren in Deutschland und einem sehr positiven Trend, hat der Fischadler dank massiver Schutzbemühungen seine schwierigsten Zeiten hinter sich gelassen.

In 4 Unterarten, welche leichte Variationen in der Gefiederfärbung und im Verhalten (Brutplatzwahl bspw.) aufweisen, kommt der Fischadler auf jedem Kontinent außer der Antartkis vor.

In Europa (und auf gleichen Breitengraden in Asien und Nordamerika) sind Fischadler ausgesprochene Zugvögel, sodass man sie zur Zugzeit ab August und vor allem im September, auch außerhalb ihres typischen Brut-Gebietes mit etwas Glück mal antreffen kann – vorrangig natürlich an einem Gewässer, wo sie sich den einen oder anderen Fisch zur Stärkung gönnen.

Kleiner und ganz kleiner Karrekiet

Auf den ersten drei Fotos aus dem Juni seht ihr den adulten Teichrohrsänger, die folgenden Fotos zeigen den juvenilen Vogel, ganz in der Nähe.

Da Teichrohrsänger insektivor leben, sind sie gezwungenermaßen Zugvögel, die in Afrika überwintern – also typische Langstreckenzieher. Sie ziehen dabei bereits ab Juli und überwiegend nachts. Dabei schaffen sie in einer Nacht bis zu 188Km – bei einer Körpergröße ähnlich der eines Sperlings! Die bisher maximal erreichte 24h Distanz wird mit 303Km beziffert.

Ganz aufgeregt mit vollem Schnabel

…war diese Bachstelze. Wir waren im Müritz-Nationalpark in einer Beobachtungshütte am See in einem Moorgebiet – Dort sind übrigens auch die Kormoranbilder von neulich entstanden.

Jedenfalls kam dann irgendwann diese Bachstelze auf das Geländer der Hütte, trippelt hin und her, Schnabel voller Insekten und Raupen, hat aufgeregt mit dem Schwanz gewippt und immer irgendwohin geschaut.

Nachdem einige Fotos gemacht wurden und sich gezeigt hat, dass die Bachstelze dort nicht aus Zufall war, sind wir darauf gekommen, dass sie in der Hütte wohl eine Brut zu versorgen hat. Sie hat in dem Moment mit 2 inneren Antrieben gerungen: Jungen füttern, aber auch Bodenfeinden (Menschen) nicht den Standort des Nestes verraten.

Also sind wir raus und haben vorsichtig hineingelunst und tatsächlich: so war es dann auch. Das Nest war hübsch zwischen Dachbalken gebaut und dort haben 4 verfressene Nestlinge auf Nachschub gewartet.Weiter zu bleiben bzw immer raus zu gehen, wenn eine der beiden Bachstelzen-Eltern kamen (waren beide extremst fleißig), hat keinen Sinn gemacht, da sie wirklich alle 30s ankamen. Also Abmarsch und noch die entgegenkommenden Wanderer darauf hingewiesen.

Noch verrückter waren nur die Rauchschwalben in einer anderen Beobachtungshütte, die sich an Leuten gar nicht gestört haben und – ohne Witz – wenige Zentimeter neben dem eigenen Kopf mit Vollspeed hineingeschossen kamen Aber das ist eine andere Geschichte

Familie Blässhuhn tuckert auf dem Gewässer herum

Ein paar friedliche Fotos von der Familie Blässhuhn. Die Kleinen mit dem Dunengefieder nennt man Pulli bzw im Singular Pullus. Pulli passt ja ganz gut zu ihren warmen Daunen

Das Blässhuhn durchläuft beim Heranwachsen eine interessante Entwicklung des Gefieders. Als Dunenjunge (Pulli) haben sie eine dunkle Grundfärbung mit sehr vielen gelben, orangen und roten Flusen am Kopf. Mit dem Jugendgefieder bekommen sie viel weiß und grau ab.

Und als Adulte schließlich haben sie dann wieder ein ganz anderes aussehen, so wie wir es kennen vom Blässhuhn: Schwarzes Gefieder, blassrosa Schnabel, Blässe an der Stirn und rote Augen.