Der kleine Karrekiet

So heißt der Teichrohrsänger zumindest im Volksmund – abgeleitet von dem knarzenden und rhythmischen Gesang des Vogels. Zu finden ist der recht häufige Teichrohrsänger überall dort, wo es dichte Schilfbestände an Gewässern gibt.

Auch, wenn man sie gut hören kann, ist es doch nicht immer leicht sie zu sehen, geschweige denn, anständige Fotos hinzubekommen. Denn oft tragen sie ihre markanten Gesänge versteckt aus dem Schilf heraus vor.

Der Nestbau der Teichrohrsänger ist eine Kunst für sich, denn dieses wird zwischen den Halmen des Schilfs hängend gebaut. Bei dieser Art ist allein das Weibchen für den kompletten Nestbau verantwortlich und baut das Nest mit einer besonders tiefen Mulde, damit auch bei heftigem Wind der Nachwuchs nicht hinaus fällt.

Bei den verschiedenen Rohrsängern besteht untereinander eine große Verwechslungsgefahr. Neben dem Habitat, der Geografie und guten Fotos, sind vor allem die Rufe und Gesänge die größte Hilfe bei der Bestimmung. Da alle Rohrsänger bei uns ausgesprochene Zugvögel sind, wird man diese aber erst wieder im Frühling vernehmen können.

Falter Anfang September

Heute gibt noch einmal ein paar Falter-Fotos, die ich Anfang des Monats gemacht habe.

Foto 1&2 zeigt die Gammaeule: Ein Nachtfalter mit einer Zeichnung auf dem Flügel, die dem griech. Buchstaben “Gamma” ähnelt. Es gibt noch einige sehr ähnliche Arten, aber Gammaeule dürfte wahrscheinlich stimmen.

Foto 3 ist ein Kohlweißling, wahrscheinlich ein kleiner.

Die restlichen Fotos zeigen den Grünader- bzw Rapsweißling. Am einfachsten anhand der Flügel-Unterseite von anderen Weißlingen zu unterscheiden: Die schwarzen Schuppen liegen direkt auf den Adern.

Lachen oder Lachen?

Die Möwe, die nicht nur unsere mit Abstand häufigste ist, sondern auch für Laien einfach zu erkennen, ist die Lachmöwe. Ihren dunkelbraunen Kopf trägt sie allerdings nur im (adulten) Prachtkleid, im Schlichtkleid ist der Kopf weiß und hat einen verwaschenen schwarzen Fleck am Ohr. Auf dem ersten Blick ähnelt sie dann der Sturmmöwe.

Lachmöwen sind nicht nur an Küsten, sondern vor allem auch an Binnengewässern zu sehen und damit kommen wir auch zum Namen: Ihre Rufe klingen nicht wirklich nach einem Lachen und ob diese Rufe andere Vögel zum Lachen bringen, ist sicher auch fraglich.

Auch wenn man den Namen Lachmöwe für gewöhnlich wie beim schnenkelklopfenden “Lachen” ausspricht, hat die Herkunft wahrscheinlich eher etwas mit “Lachen” (Sprich: Laahchen) zu tun; also stehenden Binnengewässern. Genau die Orte, wo man die Lachmöwe antreffen kann und andere Möwen eher Ausnahmen sind.

Klassischer KBW

…ist der ZilpZalp. Die Abkürzung steht für “klein, braun & weg” und wird scherzhaft für solche hektischen und unruhigen kleinen Vögel wie den ZilpZalp benutzt.


Er ist der häufigste Vogel Mitteleuropas und zur Zeit kann man auch hören wie er unermüdlich seinen Namen singt: ZilpZalpZilpZalpZilpZalpZilpZalp

Das erste Individuum habe ich im April erwischt, den anderen im Herbst letzten Jahres.

Endlich mal eine andere Stelze

Die Bachstelze sieht man ja häufig, letztens habe ich dann endlich mal Gebirgsstelzen entdeckt – am Saaleufer. Daran sieht man auch, dass der Name hier etwas irreführend ist, denn es sind keine typischen Gebirgsvögel, dafür immer an Flussufern zu sehen.

Sie gehören zur gleichen Gattung wie die Bachstelze – was man am Verhalten und Körperbau auch gut erkennen kann. Mit dem Schwanz wippen sie auch immer gerne lustig herum ????

Das Männchen ist übrigens (vor allem) am schwarzen Kehlfleck zu erkennen.

Blässhuhn Teil 2: Badespaß

Während wir uns bei solchen Temperaturen mit Baden noch schwer tun, ist das für Enten & Rallen kein Thema. So wie hier beim 2. Teil vom Blässhuhn, das gerade im Wasser plantscht.

Frau Bergfink

Heute zu sehen: die ebenfalls hübsche Bergfinken-Dame.

Gerade im Schlichtkleid, kann man die Weibchen von Buch- und Bergfink schnell mal verwechseln und man sollte genau hinsehen. Die beiden Arten sind im Winter auch gerne gemeinsam unterwegs, um Körner auf Feldern aufzupicken. Die eine oder andere Goldammer mischt sich dann auch gerne mit unter. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte man auf die Streifen auf den Hinterkopf achten, damit kann man die Weibchen der beiden Finken gut auseinanderhalten.

Überall zu Hören

Einer unser häufigsten Brutvögel, der sich um Platz 1 bei der Häufigkeit mit der Amsel streitet, ist der Buchfink. Nicht umsonst sagt man: “Wo es einen Baum gibt, gibt es Buchfinken.”

Auf dem ersten Bild seht ihr ein Männchen im blasseren Schlichtkleid, das war Anfang des Jahres. Bild 2 zeigt ein Männchen im Prachtkleid aus dem letzten Sommer und Bild 3 das Weibchen.


Die Buchfinken-Weibchen wirken recht schlicht, einfach braun und sind auf den ersten Blick vielleicht mit einem Haussperling, Grünfink oder (noch fieser einem weiblichen Bergfink) zu verwechseln. Hier hilft ein Blick auf die Flügelbinde, daran kann man sofort das typische Muster ausmachen, welches bei Männchen und Weibchen gleich ist.

Warum Amseln so kugelig sind

Heute lösen wir, etwas augenzwinkernd, das ornithologische Rätsel, warum Amseln eigentlich oftmals so eine kugelige Gestalt haben. Die Wahrheit ist: Wenn sie im Herbst/Winter oft in Trupps die Gegend nach Sträuchern mit Beeren absuchen, verleiben sie sich anschließend eine Beere nach der anderen ein, bis sie kullerrund sind – gut zu sehen auf dem letzten Foto


Auf dem drittletzten Foto sieht man schön, wie sie beim Fassen nach der Beere reflexhaft die Nickhaut schließt – eine zusätzliches, teils transparentes Lied, welches generell sehr viele Wirbeltiere und speziell alle Vögel haben.

Mausi im Flug & ein anderer im Feld

Heute wieder ein Vogel, den jeder kennt und den wir natürlich auch schon hier hatten: Der Mäusebussard. Auf den Fotos sind 2 verschiedene Individuen zu sehen, beide mit ähnlicher und recht häufiger Morphe.

Mäusebussarde sind ja recht ruffreudig, womit sie unter den Greifvögeln recht alleine sind. Das ist sicher auch einer der Gründe, warum der Ruf des Mäusebussards zu den häufigsten Imitationen von Staren gehört. Zu ihrer Beute gehören vor allem kleine Säuger und natürlich die Futterbeschaffung ohne viel Aufwand – also Aas. Wie andere Greifvögel auch, können sie natürlich ihre Jagdstrategien ändern und den Bedingungen anpassen, aber die Jagd per “Ansitz” gehört zur Standardverfahrensweise bei den Mäusebussarden. Sie sitzen dann auf einem Ansitz, also einem Pfahl, Straßenschild o.ä. und warten entweder darauf, dass ihnen die Beute entgegenkommt oder darauf, dass wir ihnen im Straßenverkehr frisches Aas liefern. Einerseits profitieren sie davon, andererseits sterben auch viele Bussarde durch den Straßen- oder Schienenverkehr, wenn sie sich das Aas greifen wollen. Glücklicherweise ist unser “Mausi” im Bestand weder gefährdet, noch weist er einen negativen Trend auf.