Ein wenig Farbe vom letzten August

Der Winter ist eine schöne Zeit, um mal ein paar liegende gebliebene Pflanzenfotos zu bearbeiten und sich an den Farben zu erfreuen Entstanden sind die Bilder Mitte August in einem NSG-Wald mit Bächen und strukturreichen Flächen.

Die ersten Fotos zeigen mal nicht das Jakos-Greiskraut (auch Kreuzkraut genannt), sondern das Fuchssche Greiskraut. Es ist eine Art feuchter Mischwälder und passt daher wunderbar ins Gebiet, wo es auf einer Lichtung wuchs.

Die nächste gelb blühende Pflanze mag es auch eher nass und daher habe ich sie auch am Bachlauf gefunden: Es ist der Gewöhnliche Gilbweiderich.

Foto 5 diente auf einer Lichtung als Nektar-Bar für zahlreiche Insekten und insbesondere auch Schmetterlinge und ist der Gewöhnliche Wasserdost.

Die Fotos 6-8 gehören gewissermaßen zusammen: der echt winzige, metallisch blau schimmernde Käfer ist der Himmelblaue Blattkäfer (Chrysolina coerulans), der sich an Minz-Arten entwickelt und vor allem da war er auch zu finden: Auf einer Ross-Minze (letzten beiden Bilder). Wenn man davor steht riecht es wirklich nach Minze; in er asiatischen Küche wird diese Art auch kulinarisch genutzt, in Europa werden eher mildere Sorten genommen.

Gleich zu sehen ist, dass die nächsten Bilder eine Glockenblume zeigen; in dem Fall ist es die Rundblättrige Glockenblume. Mit Rundblättrig sind offensichtlich nicht die dünn-lanzettlichen Laubblätter am Stängel gemeint, sondern die Grundblätter unten am Boden. Noch verwirrender ist das ganze, da zur Blütezeit die Grundblätter oft schon verwelkt sind.

Eine Sichtung, über die ich mich besonders gefreut habe, war die letzte Art: Es ist der Sumpf-Storchschnabel. Nomen est Omen – Auch diese Art mag es feucht und sogar nass, ich habe sie auch direkt am Bachlauf vorgefunden. Markant sind die Blütenadern, die Blattform und dass die Blüten zu zweit aus der, mit rückwärts gerichteten Haaren besetzten, Sprossachse wachsen. Je weit nördlich man schaut, desto seltener ist die Art zu finden.

Winterliche Osterparty ;D

Dass man auch schon lange vor Ostern wunderbar Eier suchen kann, habe ich heute wieder gemerkt. Neben der Erfassung der Avifauna habe ich im Gebiet (Weidewiesen, Feldkultur, Waldrand, Heckensäume, Bachlauf) nach Raupen-Nahrungspflanzen Ausschau gehalten und dort nach Überwinterungsstadien von Faltern gesucht.

Die ersten beiden Fotos zeigen jeweils ein Ei des Blauen Eichenzipfelfalters (Favonius quercus) an der Stiel-Eiche. Als Imago lebt der Falter das Leben eines Phantoms und hält sich meist im Kronenbereich von Eichen auf, wo man ihn nur schwer bewundern kann.

Die nächsten Fotos sind vom Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae), dessen Eier man im Winter an Schlehe und Pflaume finden kann. Mit Tausenden von Schlehensträuchern hatte ich dabei genug Auswahl und bin des Öfteren fündig geworden

Schöne Insekten aus dem April

Im April in einem strukturierten NSG-Mischwald habe ich ein paar hübsche Insekten vors Makro bekommen. Den Trauermantel, der dort auch vorkam, habe ich ja neulich erst gezeigt.

Die ersten Fotos zeigen Wolli, den Wollschweber! Genauer gesagt den Großen Wollschweber (Bombylius major) am Huflattich. In vielen populären Bestimmungsführern über Insekten wird leider mit keiner Silbe erwähnt, dass Verwechslungsgefahr mit einer ganzen Handvoll Wollschwebern besteht und zumindest über 30 und je nach Einflug bis hin zu 41 Wollschweberarten in Deutschland potenziell anzutreffen sind.

Etwas einfacher ist es da schon mit dem Tagpfauenauge (Aglais io) als einer der wenigen Falter, die noch der breiten Öffentlichkeit bekannt sind. Ganz anders wirkt er, wenn er die Flügel hochklappt und uns seine wie verbrannte Rinde wirkenden Unterseiten auf dem zweiten Foto präsentiert.

Das Waldbrettspiel (Pararge aegeria) ist ein richtiger Wald-Schmetterling und auch weniger auf nektarspendende Blüten angewiesen wie andere Arten. Ich selbst habe sie auch schon auf matschigen Brombeeren sitzen und Fruchtsaft Rüsseln sehen. Auf dem Foto sieht man die hübschen Unterseiten.

Eine weitere häufige Allerweltsart ist der Zitonenfalter (Gonepteryx rhamni), hier das besonders farbintensive Männchen. Zitronenfalter überwintern nicht nur als Imagines, sondern auch ungeschützt, da sie in ihrem Blut eine Art Frostschutzmittel haben, was ein Einfrieren bzw. die Bildung von zerschneidenden Kristallen im Blut verhindern.

Ulmen-Zipfelfalter – Ei und Imago

Heute an der Saale konnte ich nach intensiver Suche an 2 Flatter-Ulmen ein Ei vom Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium w-album) finden – Das seht ihr auf dem linken Foto der Collage.

So wie bei den anderen verwandten Zipfelfaltern der Gattung (Satyrium spec.), werden die Imagines aufgrund ihrer Lebensweise eher selten gefunden. Manchmal klappt es aber und auf die rechte Seite der Collage habe ich ein Foto vom Juni ’22 hinzugefügt, wo man den hübschen ausgewachsenen Falter sieht.

Man sollte sich nicht blind drauf verlassen, aber in diesem Fall ist der Trivialname ein guter Wink: Der Ulmen-Zipfelfalter mag tatsächlich Ulmen und auch nur die; genauer gesagt knuspern sich die Raupen gerne durch die Ulmenblätter. Die genaue Ulmenart ist dabei nicht so wichtig, so kann man die Eier an allen 3 hier vorkommenden Ulmenarten finden: Flatter-Ulme, Berg-Ulme und Feld-Ulme.

Seltene Orchidee im Moor

Im Juni ’22 waren wir auch auf dem Moorlehrpfad bei Zarrentin unterwegs, dort hat sich mir eine seltene Orchidee als Motiv geboten: Das Fleischfarbene Knabenkraut bzw. Steifblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata).

Durch ihren an Anspruch an magere und feuchte Basen-Böden ist sie im dicht besiedelten Deutschland sehr selten, in der Roten Liste wird sie als Kategorie 2-Art geführt: stark gefährdet. Dort im Kalkflachmoor hat sie ideale Bedingungen finden können.

Pflanzenvielfalt im Mai

Bei einer Tour in einem Schutzgebiet an der Saale und entlang von Feldrändern konnte ich im Mai diese Pflanzen fotografieren.


Pflanzenvielfalt im Mai

Bei einer Tour in einem Schutzgebiet an der Saale und entlang von Feldrändern konnte ich im Mai diese Pflanzen fotografieren.

Foto 1: Acker-Hellerkraut – Die Schoten erinnern ein wenig an das bekannte Hirtentäschel oder das Stängelumfassendes Hellerkraut, sind aber in ihrer Form markant.

Fotos 2&3: Die Acker-Ochsenzunge. Diese Art hat wesentlich kleinere Blüten und anders geformte Blätter als die Gewöhnliche Ochsenzunge.

Foto 4: Gänse-Fingerkraut. Gelbblütige Pflanzen sind nicht immer einfach zu bestimmen – Hier haben es die Blätter (Hintergrund) einfach gemacht.

Fotos 5&6: Gewöhnliche Ochsenzunge. Namensgebend die breiten, behaarten Blätter auf dem zweiten Foto.

Fotos 7&8: Häufig und oft übersehen: Der hübsche kleine “Feld-Klee”.

Fotos 9-11: Scharfer Hahnenfuß. Durch den scharfen Geschmack wird diese giftige Pflanze von Weidetieren gemieden – im getrockneten Zustand ist sie jedoch unschädlich. Markant sind die gefiederten Blätter und die große Wuchshöhe.

Foto 12: Weicher Storchschnabel. Bei den Storchschabel-Arten sollte man für die Bestimmung auf die Blätterform achten und mitunter reicht auch eine Geruchsprobe an der Blüte (Stinkender Storchschanbel).

Fotos 13-14: Wiesen-Glockenblume. Bei Glockenblumen sollte man sich für die Bestimmung die ganze Pflanze von oben bis unten ansehen, da die Form der verschiedenen Blätter oft Ausschlag gebend ist.

Makrofotos typischer Frühblüher im April

Auf einer Tour an der Saale entlang habe ich mit dem Makro Anfang April einige Fotos fürs Frühblüher-Monitoring gemacht und klar: weil sie natürlich auch toll aussehen

Das sind allesamt häufige Arten, die man meist in lichten Wäldern, Waldrändern, Ufernähe oder teilweise auf beschatteten Wiesen finden kann.

Fotos 1&2: Busch-Windröschen. Ein echter Frühblüher, die Blütezeit geht im Februar los und im April ist schon wieder Schluss.

Foto 3: Die deutschen Trivialnamen von Viola odorata sind alle passend und gut beschreibend: Duftveilchen, Wohlriechendes Veilchen oder auch März-Veilchen.

Fotos 4&5: Gefleckte Taubnessel. Ähnlichkeit besteht mit der häufigeren Purpurroten Taubnessel, hier kommt es auf die Blütendetails der Unterlippen an (Muster und Form).

Foto 6: Gelbes Windröschen. Die gefiederten Blätter sehen aus wie die vom Busch-Windröschen, Blütenform und -Farbe ist aber anders.

Fotos 7&8: Große Sternmiere. Auffallend mit den großen, weißen Blüten, bei denen die Blütenblätter tief gegabelt sind.

Fotos 9&10: Scharbockskraut. Auffallend sind auch noch nach dem Verblühen die dicken und herzförmigen Blätter dieses Frühblühers.

Fotos 11&12: Gewöhnliche Vogelmiere. Die Makroaufnahmen täuschen sicher etwas über die wahre Größe: Die Blütenblätter sind gerade mal 3-5mm lang. Man kann sie das ganze Jahr über blühend beobachten.

Fotos 13&14: Wald-Gelbstern. Der Wald-Gelbstern unterscheidet sich von den ähnlichen anderen Gelbsternen dadurch, dass er zum einen unbehaart ist, zum anderen eine kapuzenartige Spitze an den Blättern zu sehen ist. Außerdem findet man ihn tatsächlich eher im Waldbereich und nicht auf Wiesen.

Mal keine Falter oder Vögel

Heute gibt es mal nichts mit Flügeln, sondern eine bunte Mischung verschiedener Naturfotos der letzten Zeit.

Die Erdkröte habe ich Mitte März an einigen Teichen zwischen Wäldern fotografiert. Dort war einiges los und die Kröten waren schon mitunter fleißig mit der Paarung beschäftigt. Bei den Erdkröten (Bufo Bufo) geht es immer sehr zeitig los, die Paarungszeit geht von März bis April.

Die Rehe habe ich entdeckt, als ich letzten November in dem Kies-Seen-Gebiet unterwegs war, wo ich u.a. auch die Rohrammer abgelichtet habe.

Die Pflanze ist unerkennbar ein Blaustern, in dem Fall leider (wieder einmal) nicht der erhoffte Zweiblatt-Blaustern, sondern der durch Gärtner eingeschleppte Sibirische Blaustern – ein Neophyt also. Aber hübsch ist er! Das Foto entstand auch Mitte März.

Und noch einmal Wintereulenfalter im März

Heute der letzte Beitrag vom 3. abendlichen Ausflug. In dem Gebiet war dieses Mal nicht ganz soviel los, aber dafür war die schöne Schwarzgefleckte Wintereule mal wieder dabei.
Zu hören war auch ein miteinander kommunizierendes Waldkauzpärchen; das Männchen ist wahrscheinlich gerade am Nest angekommen und das Weibchen hat geantwortet.

Auch die gruseligen und bellenden Schrecklaute von Rehen konnte ich aus der Nähe hören. Wer wirklich mal grausige Waldgeräusche hören will, sollte Eulen und Co vergessen – Rehe sind die echten Gruselmeister

HIER könnt ihr euch eine Aufnahme, die ich von so einem bellenden Reh angefertigt habe, anhören.

Foto 1 zeigt die Satellit-Wintereule (Eupsilia transversa)

Foto 2 ist ein Individuum der Schwarzgefleckten Wintereule (Conistra rubiginosa)

Der Rest ist wieder unsere gute Bekannte, die Veränderliche Wintereule (Conistra vaccinii).

Schöne Blütenpflanzen vom letzten Mai

Im letzten Mai war ich hier in einem Gebiet am Waldrand in Saalenähe unterwegs und habe einige Fotos von häufigen und schönen Blüten gemacht, die ich nun endlich mal fertig bearbeitet habe.

Fotos 1-5 zeigen die Gewöhnlich Goldnessel. Für mich eigentlich die schönste unserer Taubnesseln. Vielerorts wird sie leider von der aus Gärten stammen Zierpflanze Silberblättrige Goldnessel verdrängt.

Foto 6 ist die Große Sternmiere.

Foto 7 zeigt den schönen Kriechenden Günsel, der dem Gundermann ähnlich ist.

Foto 8&9 ist die Wald-Erdbeere.

Foto 10&11 zeigt die normale Wiesen-Schlüsselblume.