Schöne Insekten

Im Juni letzten Jahres konnten wir im Biosphärenreservat Schaalsee eine Menge toller Insekten sehen. Bei der Tour auf einer bewaldeten Halbinsel habe ich u.a. folgende Arten fotografiert:

Das Rotkragen-Flechtenbärchen (Atolmis rubricollis) auf den ersten beiden Fotos ist ein Schmetterling aus der Familie der Bärenspinner (Arctiinae) und gehört zu den Nachtfaltern, die auch am Tag aktiv sind.

Das elegante und zierliche Tier auf den Fotos 3&4 ist ein Männchen der Gelben Schlupfwespe (Amblyteles armatorius).

Das Libellenfoto zeigt ein frisch geschlüpftes Weibchen des Großen Blaupfeils (Orthetrum cancellatum).

Hornissen kennt ja jeder Grund zur Furcht gibt es nicht: Sie sind sehr friedfertig und ihr Gift ist nicht stärker als das von Wespen oder Bienen. Hier sieht man wie sie gerade am Holz knuspert, um es fortzutragen und zusammen mit ihrem Speichel in Baumaterial zu verwandeln.

Kommt alle her – Besuch von Nachtfaltern

Vom Hausbesuch der Roten Ordensbands und der Hausmutter hatte ich ja schon berichtet. Im Laufe des August kamen dann noch ein paar weitere tolle Haustierchen dazu

Die ersten beiden sehr niedlichen Fotos zeigen den häufigen Ampfer-Wurzelbohrer (Triodia sylvina). Die Makrofotos sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Nachtfalter mit einer Spannweite von 30-50mm echte Winzlinge sind. Sie werden daher mitunter in die (nicht wissenschaftliche) Kategorie der Kleinschmetterlinge gezählt, manchmal aber auch zu den Großschmetterlingen.

Weiter geht’s bei den Fotos 3&4 mit einem weiteren häufigen Gast im Siedlungsbereich: Der Gammaeule (Autographa gamma). Sie können eigentlich recht groß werden, aber hier haben sich beide Male erstaunlich kleine Individuen gezeigt, aber generell können Falter ja mitunter gewaltig in der Größe variieren.

Einen wirklich besonderen Anblick ob der merkwürdigen Formen, bot der Palpen-Zahnspinner (Pterostoma palpina). Dieses bizarr anmutende Wesen gilt als häufiger Kulturfolger und seine Raupen mögen Pappeln und Weiden.

Man glaubt es kaum, aber kurz nach dem Besuch vom Roten Ordensband (Catocala nupta), hatte ich wieder eines bei mir! Da dieses Individuum komplett frisch ist, zeigt mir ein Vergleich mit den älteren Fotos, dass es sich hier um ein weiteres Individuum handelt. Wie schön

Zuletzt gab es noch ein Schwarzes C (Xestia c-nigrum) – Warum das so heißt, könnt ihr euch ja überlegen

In einer warmen Spätsommernacht im August

Mitte August war es mal wieder Zeit, um nach Eulenfaltern zu schauen. Dazu waren wir in einem Mischwald in der Nähe unterwegs bei unglaublichen 23°C noch nach 22 Uhr. Lustig war, dass wir viele Eulenfalter gar nicht unseren Ködern hatten, sondern auf Blättern sitzend vorgefunden haben. Auch bemerkenswert, wieviele Arten wir aus der Gattung der Bandeulen (Noctua spec.) hatten: Gleich 5 Stück! Gemeinsam ist ihnen, dass sie knallgelb-orange Hitnerflügel mit schwarzen Binden haben, die sie im Normalfall aber bedeckt halten. Dazu gab es wie bei jeder Tour noch ein paar andere Überraschungen, aber das später dann.

Fotos 1&2 zeigen die Breitflügelige Bandeule (Noctua comes). Markant bei dieser Art ist, dass das breite Querband der Vorderflügel am Rand in einen dunklen, aber nicht schwarzen, Fleck ausläuft sowie die namensgebenden breiten Flügel.

Fotos 3&4 zeigen eine Bunte Bandeule (Noctua fimbriata) mit Glatze Da hat sie schon einige Schuppen während ihrer Flugzeit gelassen. Die Querbänder bei dieser Art sind sehr markant und unterscheiden sich gut von den anderen Noctua-Arten.

Fotos 5&6 zeigen die Dreipunkt-Glanzeule wie sie am Köder lutscht Zur Bestimmung sei gesagt: Nomen est Omen.

Folgende Fotos zeigen verschiedene Individuen der Hausmutter (Noctua pronuba), die am häufigsten vertreten war. Bei jedem Individuum sind 2 Fotos zu sehen. Gut zu sehen ist zum Einen die Variabilität, als auch die Merkmale, die immer zu sehen sind (kleiner dunkler Nierenmakel, schwarze Flecken am Vorderflügelrand, schmale Flügel, länglicher Körper, Körperhaltung).

Besonders schön fand ich den Eulenfalter auf den Fotos 15&16 am Köder: Ein Eulenfalter aus dem Artenpaar Janthe/Janthina-Bandeule (Noctua janthe/janthina).

Etwas kniffelig war der Eulenfalter auf den Fotos 17&18 mit dem passenden Namen Verwechselbare Bandeule (Noctua interposita). Auf dem zweiten Fotos sieht man gut wie die dunklen Flecke an der Mündung der Wellenlinie verwaschen braun sind; nach unten scharf, nach oben weich begrenzt. Auch die Schmalflügeligkeit bzw. der Gesamteindruck hilft zur Unterscheidung.

Foto 19 zeigt einen Blassen Nesselzünsler oder nur Nesselzünsler (Patania ruralis), den wir am Waldrand auf dem Rückweg angetroffen haben.

Foto 20 ist vor allem einigen Gärtnern bekannt, es ist der eingeschleppte Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis).

Foto 21 zeigt eine nicht näher bestimmte Florfliege. Man sieht sie im Sommer ja regelmäßig irgendwo sitzen, aber wie sie am Köder gelutscht hat, war schon ein lustiger Anblick

Foto 22 war eine schöne Überraschung und ein Zufallsfund auf dem Rückweg: Eine Raupe vom Großen Kohlweißling (Pieris brassicae) auf seiner passenden Nahrungspflanze, der Knoblauchsrauke. Während man Kleine Kohlweißling und Grünader-Weißlinge allerorten findet, ist der Große Kohlweißling mittlerweile seltener geworden.

Zuletzt die schwarze Riesenschnecke, die wir noch im Wald hatten: Es ist der Schwarze Tigerschnegel, das sicherste Merkmal zur Abgrenzung schwarzer Wegschnecken ist neben der Größe vor allem die Position des Atemlochs, die ist beim Schwarzen Schnegel näher am Rand vom Mantelschild. Außerdem ist die Art wesentlich schlanker gebaut.

Herr Amsel macht Mittag

Dieser Amsel-Mann lies sich entspannt beim Futtern einer matschigen Kirsche beobachten. Amseln bezeichnet man als Weichfutterfresser, da ihr Schnabel nicht dafür geeignet ist harte Schalen zu knacken. Bei der Vogel-Fütterung freut sich die Amsel daher am meisten über Haferflocken, Apfelstücken und auch ganz besonders über Rosinen! In naturnahen Gärten und Parkanlagen findet die Amsel ihr Lieblingsfutter ab Herbst in Form von Beeren von Schlehe, Weißdorn, Eberesche und Efeu. Letzterer wird oft unterschätzt, bietet dieser immerhin mehr als 60 Vogelarten Nahrung mit seinen für uns giftigen Beeren.

Während der Brutzeit im Sommerhalbjahr spielen Insekten wie Raupen, aber auch Würmer eine wichtige Rolle. Gerade der Nachwuchs ist auf tierisches Protein angewiesen.

Noch ein schöner Überraschungsbesucher

Ob es sich unter den Eulenfaltern herumgesprochen hat, dass wir am Wochenende ein Gebiet beködern und kartieren wollen? Denn nun hatte ich diese Woche schon zum zweiten Mal einen tollen Besucher am frühen Morgen, der über Nacht durchs Fenster hereinkam: Das Rote Ordensband (Catocala nupta).

Mit einer Spannweite von 65-75mm ist das Rote Ordensband schon eine mächtige Erscheinung im Flug! Und mit den großen Glubschaugen und dem Wuschelkörper auch eine sehr niedliche

Sie sind gar nicht so selten, aber sehr schwer zu entdecken. Selbst wenn im Wald mal eines auffliegen sieht, ist es schwer es wiederzuentdecken, wenn es mit zusammengeklappten Flügeln auf der Rinde sitzt. In der gleichen Gattung (Catocala spec) gibt es noch einige Verwechslungsarten, mit einigen mehr oder weniger deutlichen Unterschieden sowie anderen Verbreitungsschwerpunkten. Am ähnlichsten ist der noch größere Pappelkarmin (Catocala elocata), der aber nur lokal verbreitet ist und vor allem eine weniger gezackte Saumbinde der Hinterflügel aufweist.

Gruselige Tiere im Moorwald

Letztes Jahr waren wir bei den Lauenburgischen Seen in einem Moorwald-Gebiet. Neben den allgegenwärtigen Mücken, hat auch ein Habicht einmal von sich hören lassen. Kurze Zeit danach gellte ein einzelner schauriger Schrei aus größerer Entfernung durch den Wald: Ein Kranich; sicher irgendwo in abgelegenen Ecke am Brutplatz. Und dann war da neben dem Weg plötzlich Bewegung im Unterholz und die schaurigen Tiere entpuppten sich als

zuckersüße Zaunkönig-Kinder!

Auf den letzten Bildern sieht man adulte, die eifrig mit der Nahrungssuche beschäftigt waren und überall sind die jungen Zaunkönige durch die Gegend geklettert oder kurz über dem Boden wie fliegende Mäuse geflogen.

Gefiederte und federlose Flugtiere im Juni

Auf dem ersten Foto habe ich ein Amsel-Männchen erwischt, welches gerade mausert.

Haussperlinge legen meist 4-6 Eier (seltener 3-7) pro Gelege und es können 2-3 Jahresbruten (seltener 1-4) stattfinden. Eines dieser Spatzenkinder konnte ich hier ruhend auf einem Zaun mit der Kamera festhalten.

Auf dem dritten Foto sieht man ein Männchen vom Spitzenfleck. Namensgebend sind die verwaschenen dunklen Flecken auf jedem Flügel am Apex (Flügelspitze).

Weißstorch im Flug

Den ebenso bekannten wie beliebten Weißstorch konnte ich hier im Juni beim Fliegen fotografieren. Störche, die nicht bei uns überwintern und klassisches Zugverhalten zeigen, fliegen bis nach Afrika südlich der Sahara. Ob dabei die Ostroute (über den Bospurus) oder Westroute (über die Straße von Gibraltar) gewählt wird, ist vom Standort des Storches abhängig. Die grobe Trennlinie dieser Zugscheide verläuft vom Alpenrand bis in die Niederlande. Die jeweilig benutzte sogenannte Zugstraße eines Individuums wird dann auch immer beibehalten.

Dass diese beiden Wege statt direkter Luftlinien gewählt werden, liegt darin begründet, dass Störche zwar wie auch bspw. Greifvögel, gute Segel- und Gleitflieger sind, aber über dem Meer die dafür nötige Thermik weniger stabil und auch keine Rast möglich ist. Strecken übers offene Meer werden so aufs Minimalste reduziert.

Gemütlich übers Parkgewässer schippern

Die Blässhühner bzw. -Rallen in Stockentenbegleitung konnte ich im November auf einem Parkgewässer ablichten. Wie andere Rallen auch, hat auch das Blässhuhn riesig anmutende Füße, die aber nicht so oft zu Gesicht bekommt. Die Größe verringert zum Einen den Auflagedruck und lässt Blässhühner auch über Vegetation auf dem Wasser oder dünnem Eis laufen, ermöglicht ihm aber auch mit an den Zehen liegenden Schwimmlappen ein sehr zügiges Schwimmen. Dabei zeigen sie zeigen sie auch immer ein lustiges Kopfnicken.

Eisbert auf seinem Ansitz

Hier saß ein Eisvogel-Männchen, auch Eisbert genannt , auf einer typischen Ansitzwarte. Ihre Fische erbeuten Eisvögel mit einem schnellen Fangstoß von so einer Warte oder aus dem Rüttelflug, nicht höher als i.d.R. 2m über der Wasseroberfläche, aus. Es dauert meist keine Sekunde vom Eintauchen bis zum Ergreifen der Beute!

Zappelige, größere Fische, die sich nicht zwischen Ober- und Unterschnabel durch Druck töten lassen, werden an der Flanke gepackt und ziemlich oft gegen eine harte Unterlage wie bspw. einen Ast geschlagen. Zum Fressen wird der Fisch dann immer geschickt mit dem Kopf Richtung Schlund gedreht – Passiert das nicht, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Beute für Jungvögel oder als Brautgeschenk für eine Übergabe gedacht ist. Die erbeuteten Fische sind dabei meist 4-5cm groß.