Kranich-Trio im Dezember

Kraniche sind hierzulande so etwas wie das Symbol des Vogelzugs schlechthin. Dabei gibt es bei den 5-7 Kg schweren und mit bis zu 2,2m Flügelspannweite großen Vögeln kein starres Programm, was sie auf den Weg schickt – oder eben auch nicht. Denn ca. 10.000 Kraniche bleiben im Winter in Deutschland und einige klären die Frage „Ziehen oder nicht“ je nach Wetter- und Nahrungslage auch recht spontan und mitunter spät.

Für Aufsehen hat am 2. Weihnachtstag 2021 ein größerer Kranichtrupp gesorgt, der sich aufgrund des Kälteeinbruchs doch noch für den Weiterzug entschieden hat und in Mittelthüringen bei seinem trötenden Zug Richtung Südwesten beobachtet werden konnte.

Diese trötenden Rufe sind auch für den lautmalerischen lateinischen Gattungs- und Artbegriff namensgebend: Grus grus.

Das Kranich-Trio auf den Fotos konnte ich Ende November über einer thüringer Teichlandschaft, bei der Suche nach einem Rastplatz, beobachten & fotografieren.

Jahresrückblick Teil 3 – andere Tiere

Weiter geht’s mit Fotos aus dem Reich der Fauna, mit allem was kreucht und fleucht, aber weder Vogel, noch Insekt ist. Eine sehr nahe und intensive Begegnung mit wilden Füchsen habe ich leider noch nicht bearbeitet; das kommt dann noch dieses Jahr

Foto1: Feldhase
Foto2: Waldeidechse
Foto3: Zauneidechse ♂
Foto4: Zauneidechse ♀

Noch ein Weihnachtstaucher am Binnensee

Eine weitere tolle Überraschung zu Weihnachten an einem Leipziger See war dieser Prachttaucher. Er gehört zusammen mit dem Stern- und Eistaucher zu den 3 Seetauchern, die man im Winter bei uns als seltene Gäste sehen kann. Der Prachttaucher wird jeden Winter regelmäßig beobachtet, allerdings nie in großer Zahl. Die meisten von ihnen, die bei uns überwintern, tun dies in Küstennähe. Im Binnenland, so wie hier, sieht man sie noch wesentlich seltener als ohnehin schon. Mit einer Körperlänge von 60-70cm sind sie noch einmal eine Nummer größer und auch wesentlich kräftiger gebaut (2-3Kg Gewicht) als unser größter Lappentaucher, der Haubentaucher.

Im sommerlichen Prachtkleid, welches wir hierzulande leider nie zu sehen bekommen, macht er seinem Namen alle Ehre. Im Winter, wenn er wie auch die anderen Seetaucher das Schlichtkleid trägt, sieht er seinen Verwandten recht ähnlich. Die größte Verwechslungsgefahr besteht dabei mit dem Sterntaucher. Beim Prachttaucher geht das Weiß im Schlichtkleid nicht übers Auge, die Trennlinie geht durch das Auge hindurch. Der Schnabel ist dicker als der vom Sterntaucher und im Gegensatz zu diesem auch nicht aufgeworfen, sondern weist einen leicht abwärts gehenden Oberschnabel auf. Beim Eistaucher ist der Schnabel dagegen noch viel dicker; vor allem der Unterschnabel. Auch die Kopf- und Halshaltung hilft beim Unterscheiden: Der Sterntaucher hält den Hals meistens gerade nach oben gestreckt, der Prachttaucher hält diesen etwas tiefer und S-förmig. Auch fehlt dem Prachttaucher das namensgebende Sternenmuster, welches adulte Sterntaucher im Winter auf dem Rücken zeigen.

Ihr Brutgebiet haben die Prachttaucher, wie auch die anderen Seetaucher, im Norden. Beim Prachttaucher sind das ruhig gelegene Seen mit kleinen Inseln in Schottland und Skandinavien. Bei seinen Tauchgängen erbeutet er Fische, Krebse und Weichtiere aus 3-6 Metern Tiefe.

Jahresrückblick Teil 2 – Insekten

Weiter geht’s mit den Insektenfotos, die ich dieses Jahr gemacht oder zumindest dieses Jahr fertig bearbeitet habe

Leider fehlen noch viele tolle Libellenfotos, die ich bislang nur zur Bestimmung genutzt, aber noch nicht fertig bearbeitet habe. Da kommt dieses Jahr also noch einiges

Foto1: Blauflügel-Prachtlibelle ♂
Foto2: Braune Tageule
Foto3: Buschrasen-Grasmotteneulchen
Foto4: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf Großem Wiesenknopf
Foto5: Große Sumpfschwebfliege
Foto6: Großer Wollschweber an Zaun-Wicke
Foto7: Hartheu-Spanner
Foto8: Himmelblauer Bläuling
Foto9: Kleiner Fuchs, abgeflogen
Foto10: Mond-Köcherjungfer (häufige und leicht bestimmbare Art der großen Familie der Köcherfliegen)
Foto11: Rotrandbär, auch Löwenzahnbär genannt. Sehr abgeflogenes Individuum ♂, die bunten Farbschuppen fehlen zum Großteil, die Bestimmung war echt ein Krampf.
Foto12: Russischer Bär, auch spanische Flagge genannt. Tagaktiver Nachtfalter.
Foto13: Schwanenfeder-Miniermotte beim Ruhen
Foto14: Wachtelweizen-Scheckenfalter
Foto15: Weißbindiges Wiesenvögelchen
Foto16: Xanthogramma dives – eine echte Besonderheit, extrem selten in Deutschland und generell ist wenig über die Art bekannt.
Foto17: Zitronenfalter ♂ am Hufeisenklee

Ein besonderes Weihnachtsgeschenk

…war dieser Ohrentaucher auf einem der Leipziger Seen, der sich zutraulich von allen Seiten fotografieren lassen hat und es in der Zeit seiner standorttreuen Anwesenheit zu kleiner lokaler Berühmtheit gebracht hat. Natürlich nicht ohne Grund, denn von den 5 hier vorkommenden Lappentauchern (Haubentaucher, Rothalstaucher, Zwergtaucher, Schwarzhalstaucher, Ohrentaucher), ist der Ohrentaucher der bei weitem seltenste. Zur Brutzeit und damit im unglaublich anmutenden Prachtkleid, kann man ihn in Deutschland leider nicht (mehr) antreffen: Erste, jedoch nur einzelne, Brutnachweise gab es 1981, doch seit 2002 gibt es keine regelmäßigen Brutvorkommen mehr. Aber auch als Gast im Winter tritt er mit gerade mal 2.200 Individuen nicht gerade in rauen Mengen auf. Zumal sich die meisten von ihnen im Küstenbereich aufhalten und eine Beobachtung wie hier auf einem Binnensee schon eine Besonderheit darstellt.

Das liegt daran, dass der Ohrentaucher von unseren Lappentauchern wenig überraschend derjenige ist, der das nördlichste Verbreitungsgebiet aufweist. Dieses reicht rund um den Nordpol vom Norden Amerikas über Island bis nach Skandinavien und Ostsibirien. Dort sieht man auch die namensgebenden goldenen Fächern an der Ohren, die er nur im Sommerhalbjahr trägt.

Aber auch im einfachen Schlichtkleid ist er ein wunderbarer Anblick mit seinen starken Kontrasten und den roten Augen. Mit einer Körperlänge von 31-38cm ist er wesentlich kleiner als Rothals- (40-46cm) oder gar Haubentaucher (46-51cm), aber noch größer als der Zwergtaucher (25-29cm) und ähnlich groß wie der Schwarzhalstaucher (28-34cm).

Verwechslungsgefahr besteht bei Beobachtungen in unseren Wintern mit dem Schwarzhalstaucher, der im Schlichtkleid recht ähnlich aussieht, aber keinen so scharf abgesetzten weißen Bereich im Gesicht und dafür dunkle Wangen aufweist. Kleinere Unterschiede gibt es auch beim Schnabel sowie der Kopfform und der Körpergröße.

Die nordische Knusperbande zu Besuch

Ende November hat es dann ganz überraschend geklappt, dass wir eine Vogelart entdeckt haben, die wir schon immer mal sehen wollten: Birkenzeisige.

Birkenzeisige sind Vögel des Nordens, genauer gesagt besiedeln sie in mehreren Unterarten ein breites nördliches Band über den ganzen Erdball: Von Nordeuropa und -Asien bis zum Pazifik und von Alaska bis nach Labrador und Neufundland (Osten Kanadas).

Sie kommen aus ihren nordischen Brutgebieten, in unserem Fall also Island, Skandinavien und Nordrussland zwar regelmäßig im Winter auch nach Mitteleuropa, allerdings in sehr stark schwankenden Zahlen und nicht so zuverlässig wie beispielsweise die Erlenzeisige, mit denen sie in einem gemischten Trupp hier aufgetreten sind. In dem Fall ein Trupp aus ca. 50 Birken- und 20 Erlenzeisige.

Sie ernähren sich je nach Jahreszeit und Gebiet von unterschiedlichen Sämereien als Hauptnahrung. Wir konnten sie an den Samen von Hängebirke und Schwarzerle beobachten. Ansonsten mögen sie auch die Zapfen bzw Samen von Fichte, Kiefer, Lärche, Pappel, Kräutern usw.

Herr und Frau Eidechse im Juli

Im Archiv habe ich diese noch unveröffentlichten Fotos gefunden. Es handelt sich um Zauneidechsen aus dem Juli ’18, die am Wegrand in der Sonne herumlagen. Das Männchen fällt zur Paarungszeit mit seiner Grünfärbung auf, die dann ab Spätsommer langsam wieder verblasst. Das Weibchen ist immer bräunlich gefärbt.

Zauneidechsen sind weit verbreitet und bewohnen verschiedenen Lebensräume wie halboffene Landschaften, Waldränder, Gärten, Weinberge und Steinbrüche.

Schaut auch im Schlichtkleid und ohne Sonnenschein edel aus – Haubentaucher

Unseren größten und häufigsten Lappentaucher in Mitteleuropa kennt jeder: Den Haubentaucher, hier im Schlichtkleid Anfang Dezember. Man kann diese schönen Wasservögel das ganze Jahr über bei uns beobachten, denn unsere Population bleibt hier. Die weiter nordöstlich lebenden Haubentaucher zieht es im Winter an die Küste von Nordsee und Mittelmeer oder auch auf größere Gewässer im Binnenland, so wie hier.

Für Deutschland geht man aktuell von einem Bestand von 18.800-27.000 Brutpaaren aus.

Rothalstaucher mit weißem Schatten

Der Rothalstaucher hat zwar im Schlichtkleid keinen namensgebenden roten Hals, behält aber das kräftige Gelb an der Schnabelbasis, was ihn unverkennbar macht. Er gehört mit einer Körperlänge von 40-46cm zu den größeren Lappentauchern und ist damit fast so groß wie der Haubentaucher; dabei aber kompakter gebaut.

Der „weiße Schatten“ im Hintergrund ist natürlich die unvermeidliche Lachmöwe. Da diese selbst nicht tauchen und nur oberflächennah nach Beute suchen können, warten sie gerne darauf, dass ein Rothalstaucher einen leckeren Fisch aus größerer Tiefe nach oben holt. Bereits bevor der Rothalstaucher wieder aufgetaucht ist, sieht man oft schon eine Lachmöwe, die sich auf die Stelle des Auftauchens stürzt.

Zur Brutzeit kann man sie auch gut hören, denn ihre Rufe sind ebenso laut wie auch merkwürdig: Irgendeine Mischung aus Wiehern und Quieken. Die Brutgebiete in Deutschland liegen dabei bis auf Einzelfälle ausschließlich im Nordosten des Landes (ungestörte Seen mit Schilfbeständen, Überschwemmungsflächen), die Westgrenze bilden Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Osteuropäische Populationen zieht es im Winter oft gen Westen, dann kann man sie auf vielen Binnengewässern und an der Küste sehen.

Wintergast in weißen Kleidern

Diesen hier gastierenden Mäusebussard, in schöner weißer Morphe, konnte ich in der letzten Wintersaison Anfang Februar fotografieren. Im März bis zum Mai treten sie dann wieder die Heimreise in die nordischen Gefilde an, während unsere brütenden Mäusebussarde Standvögel sind.

Es ist auch nicht die Kälte, die ihre nordischen Verwandten zu uns oder weiter durch Europa ziehen lässt, sondern die Verfügbarkeit von Nahrung, die im Winter vor allem durch hohe Schneedecke herabgesetzt wird.

Im Winter ist trotzdem Energiesparen angesagt und deshalb wird fast ausschließlich auf die Ansitzjagd gesetzt, während aufwendige Suchflüge eher die Ausnahme sind.