Zorros Maske – Mehr als nur hübsche Deko

Dieses hübsche Neuntöter-Männchen konnte ich Anfang Juni auf seinem Ansitz fotografieren. Der Neuntöter gehört ja zur Familie der Würger, einer Gruppe von Vogelarten, die im Gegensatz zu anderen Singvögeln neben Insekten auch kleine Säuger, Reptilien oder andere Vögel erbeuten. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die schwarze Augenmaske.

Da eine schwarze Augenbinde bzw -Maske im Tierreich recht verbreitet ist, haben sich einige Wissenschaftler die Frage gestellt, ob das Schwarz um die Augen herum durch seine Lichtabsorption nicht auch hilfreich gegen Sonnenblendung ist und ggf den Jagderfolg erhöht? Die Alten Ägypter haben das bereits genutzt: Neben ästhetischen Aspekten war eine Schwärzung der Augenränder mittels Kajal im Altägyptischen Reich unter Menschen beiden Geschlechtes, eben auch aus Gründen des Blendungs-Schutzes, verbreitet und normal.

Die Studie wurde nicht am Neuntöter, aber einem nahen Verwandten durchgeführt: Dem Maskenwürger. Das Studiendesign sah 3 Gruppen vor : 1. Vögel, bei denen die Augenmaske mit abwaschbarer Farbe Weiß gemacht wurde. 2. Vögel, bei denen die Augenmaske mit der natürlichen Farbe (also schwarz) bemalt wurde, um Effekte der Farbe an sich auszuschließen und natürlich 3. Vögel, ohne solche Behandlung.

Die Ergebnisse waren hochsignifikant und eindeutig klar: Würger, die kein Schwarz mehr um die Augen hatten, haben nur noch ausschließlich mit der Sonne im Rücken und einem schlechteren Jagderfolg gejagt. Als die Farbe wieder entfernt wurde, gab es zu den anderen Gruppen auch bei den ursprünglich weiß bemalten Vögeln, keine Unterschiede mehr.

Das ist eine sehr interessante Feststellung, die sich leicht nachvollziehbar durch Selektion erklären lässt: Zufällige Genmutationen haben einzelnen Tieren, die als Prädatoren leben, einen deutlichen Selektionsvorteil gegenüber ihren Artgenossen ohne diese Mutation gegeben und konnten diese Mutationen anschließend der nächsten Generation weitergeben, bis sich das zum heutigen Stand entwickelt hat.

Buntes Getier im Juni

Heute gibt’s mal alles außer Vögel und was aktuelles

Die Fotos sind Anfang Juni entstanden, als ich ein Feuchtgebiet in der Nähe besucht habe, welches an Wiese und Wald grenzt.

Fotos 1-3: Der Hartheu-Spanner, auch Schwarzaderspanner genannt. Auf den ersten Blick besteht Verwechslungsgefahr mit dem Baumweißling, der aber einer ganz anderen Familie angehört und sich bei genauerer Betrachtung dementsprechend unterscheidet.

Foto 4: Dieser hübsche und größere Schmetterling hat mir doch einiges an Kopfzerbrechen bereitet, da es schon ein sehr abgeflogenes Individuum ist und dementsprechend viel an Farbe verloren hat: Es ist ein Männchen des Rotrandbär. Als frische Imagos sind diese Gelb mir roten Adern und knallroten Rändern. Ihr seht ja nun wie dieser aussieht

Foto 5: Den wollte ich schon lange mal sehen: Das Weißbindige Wiesenvögelchen.


Foto 6: Sehr häufig, da er auf die namensgebende häufige Pflanze angewiesen ist: Der Brennnessel-Zünsler. Wie so einige Nachtfalter versteckt er sich tagsüber unter Blättern, in dem Fall, der Brennnessel. Daher dürfte er vielen von euch sicher nicht bekannt sein.

Foto 7: Die unglaubliche schöne Blauflügel-Prachtlibelle, hier ein Männchen.

Foto 8: Kein Insekt, dafür ein Reptil: Eine Waldeidechse, die sich zusammen mit Artgenossen in der Sonne auf einem Stück Totholz aufgewärmt hat.

Gast am Wattenmeer

Als Brutvogel trifft man ihn hierzulande im Sommerhalbjahr leider nur noch sehr selten an, dafür konnten wir am Wattenmeer letzten September richtig viele von ihnen sehen: Steinschmätzer.

Meist suchen sie ihre Nahrung, vor allem Insekten und Spinnen sowie gelegentlich auch Beeren, am Boden, aber sie können auch bspw. Fliegen im Flug oder Sprungflug erbeuten. Im Prachtkleid im Frühjahr ist das Männchen dann in dem typischen Grau-Weiß-Schwarzen Federkleid zu sehen. Dieses wirkt dann ein bisschen wie ein Raubwürger in dünn

Herumguckende Sturmmöwe

Diese Sturmmöwe konnte ich auch letzten September am Wattenmeer fotografieren. Am blassgelben Schnabel, dem dünnen schwarzen Ring vorn und dem schmutzig wirkenden Kopfgefieder, erkennt man das Schlichtkleid, welches sie im Winterhalbjahr trägt. Mit einer Flügelspannweite von ca. 1,10m bis 1,30m ist sie wesentlich kleiner als andere Arten der Gattung Larus wie bspw. die Silbermöwe. Außerdem schaut sie nicht so grimmig

Im Gegensatz zu den anderen großen Meeresmöwen, findet man Sturmmöwen auch öfter mal im Binnenland und wenn der Landwirt mit seinem Traktor das Feld umpflügt, findet man unter den unvermeidlichen Lachmöwen auch öfter mal Sturmmöwen.

Treibt mal keinen Schabernack – Die Silbermöwe

Die Silbermöwe, unsere typische Küstenmöwe. Sie gehört zu den Vierjahres-Möwen, d.h. ihr vollständig adultes Federkleid erreicht im 4. Kalenderjahr. Daran kann man schon abschätzen, dass sie wohl ein höheres Alter erreichen kann – eine in den Niederlanden beringte Silbermöwe hat ein Alter von 34 Jahren erreicht, eine in Deutschland beringt 30 Jahre. Das ist für ein Wildtier natürlich nicht die Regel und auch kein Durchschnittswert.

Mit einer Flügelspannweite von 138-150cm ist wie, wie auch die nah verwandte Steppen- und Mittelmeermöwe, deutlich größer als ein Mäusebussard. Da diese Fotos im letzten September entstanden sind, sieht man die Silbermöwe hier im Schlichtkleid; daher wirkt ihr Kopfgefieder schmutzig.

Die Tourenguides vom Leyhörn? ;)

Diese Schwarzkehlchen, ein Männchen und ein Weibchen, haben uns am Ende des Tages und unserer Runde an Kleipütten vor dem Nationalpark Wattenmeer begrüßt. Lustig, dass beide einmal auf dem Schild und Wegweiser saßen Von dem Männchen konnte ich dann trotz schwindenden Lichtes noch eine gute Aufnahme machen.

Schwarzkehlchen wurden früher (und von einigen Autoren noch heute) aufgrund einiger anatomischer Merkmale zu den Drosseln gezählt. Neuere Untersuchungen lassen sie aber eher zu den nah verwandten Fliegenschnäppern zählen. Zu dieser Familie gehören neben dem Schwarzkehlchen bspw. auch Rotkehlchen, Grauschnäpper, Braunkehlchen uvm.

In typischer Fliegenschnäpper-Manier jagen Schwarzkehlchen meist von Ansitzwarten aus. Erspähen sie von dort aus passende Beute – Insekten, Würmer oder Spinnen – schnappen sie sich diese und fliegen wieder auf ihre Warte zurück, um die Beute dort zu verzehren.

Überfliegende Brandgänse

Die Brandgans wird zur Unterfamilie der Halbgänse gezählt, da sie sowohl typische Merkmale von Gänsen als auch von Enten aufweist.

Diese Vögel mit dem auffallend roten Schnabel sind typische Küstenbewohner und eher selten im Binnenland anzutreffen, zumindest zur Brutzeit. Im Herbst und Winter kann man sie auf dem Durchzug beobachten.

Wie alle Wasservögel verlieren auch die Brandgänse zur jährlichen Mauser alle Schwungfedern zugleich und sind in dieser Zeit flugunfähig. Um einen sicheren Mauserplatz zu haben, nehmen die Brandgänse allerdings etwas mehr Aufwand auf sich, als viele andere Wasservögel und ziehen aus verschiedenen Teilen Europas bis zu 1.000km zum Wattenmeer. Nach der Mauser ziehen einige in die Brutgebiete zurück, einige ziehen in weiter entfernt liegende Winterquartiere und viele verbleiben auch am Wattenmeer.

Wir konnten diese überfliegenden Brandgänse dann auch im September am Wattenmeer sehen.

Wolli, der Wollschweber :D

Dieser kleine lustige und pelzige Zeitgenosse, der Große Wollschweber, ist ein unauffälliger und harmloser Blütenbesucher. Was wirkt wie ein nach vorn getragener Dolch, ist nichts anderes als ein langer Saugrüssel. Bloß, dass er diesen, im Gegensatz zu Schmetterlingen, nicht zusammenrollen kann. Es ist ein toller Anblick, wenn man ihn ruhend sieht und er sich mit seinen Ärmchen den Mega Rüssel putzt

Vielleicht fragt ihr euch, warum ihr dieses auffällige Tierchen noch nicht bemerkt habt? Nun mit 9-12mm Körperlänge übersieht man den Großen Wollschweber schnell mal und nimmt ihn nur am Rande als Fliege war – zu dieser Gruppe von Tieren gehört er nämlich.

Es gibt noch mehr Vertreter aus der Familie der Wollschweber und Verwechslungsgefahr besteht mit dem Gefleckten Wollschweber. Der Gefleckte allerdings hat statt dunkler, zusammenhängender Bereiche auf den Flügeln, nunja, eben Flecken.

Zutrauliches, blaues Wildtier ;)

Oft ist es so, dass sie an einem hektisch vorbeizischen: Die Bläulinge. An eine Bestimmung ist dann nicht zu denken. Aber auch, wenn sie mal sitzen, ist es nicht immer leicht sie zu betrachten oder zu fotografieren. Sie sind echt klein und man muss sich sehr nah und vorsichtig nähern. Damit kommen wir zur Geschichte hinter den Fotos:

Ich hatte diesen Bläuling nun vor mir auf dem Weg sitzen und habe mich langsam genähert. Als er aufflog, habe ich still gestanden, damit er evtl vor mir in der Nähe wieder landet. Er kam dann aber näher als gedacht, denn er ist auf meinem Auslösefinger auf der Kamera gelandet! Unglaublich

Aufgeregt hatte ich meine Freundin zu mir gerufen und sie war dann gleich das nächste Anflugziel des Falters. Bei ihr hat er es sich dann gemütlich gemacht und ich konnte Fotos schießen.

Zur Art: Ich dachte wegen der Unterseite spontan an den Silber(grünen) Bläuling, allerdings in Kombination mit der Oberseite sind wir dann eindeutig auf den Himmelblauen Bläuling gekommen. Diese Art ist in Deutschland in der Rote Liste als “gefährdet” eingestuft.

Was für ein schöner Falter

Wimmelbild: Vogelparty an den Kleipütten

So Leute, jetzt seid ihr mal gefragt Ich schreibe ja immer was zu der jeweiligen Art auf den Fotos, heute müsst ihr mal schreiben: Wieviele verschiedene Arten und welche könnt ihr entdecken?

Foto 1 zeigt die ganze Szenerie mit allen Arten, die anderen jeweils einen Ausschnitt kurze Zeit danach mit einigen Arten im Detail. Foto 5 wollte ich erst weglassen, wäre aber vll etwas fies gewesen, da sie sonst nirgends scharf drauf waren.

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Na, alles entdeckt? Zu sehen gibt es 8 Arten: Löffler, Stockente, Löffelente, Blässhuhn, Pfeifente, Krickente, Stockente x Hausente Hybrid & Bekassine – oder 7, falls man Hybride nicht als Extra-Art zählt.