Eine hübsche Drossel

Eine Drossel und ähnlich groß wie die bekannte Amsel, dabei aber wesentlich bunter und kontrastreicher gefärbt, ist die Wacholderdrossel. Wenn man sie sitzend sieht, ist sie unverwechselbar, aber auch im Flug kann man sie leicht erkennen: Neben der typischen Drosselgestalt (kugeliger Bauch und breite Flügel) und ihren Rufen, fallen beim Flügelschlag die weißen Unterflügeldecken und vor allem der hellgraue Bürzel, der einem je nach Licht, regelrecht ins Auge springt, auf.

Die Ernährung ist wie bei anderen Drosseln: Im Sommerhalbjahr überwiegend Insekten und Würmer, die auf dem Boden gejagt werden und ab Herbst und bis in den Winter hinein vor allem viele verschiedene Beeren & Früchte.

Auch beim Sabbern elegant

Selbst beim Wasserschlabbern schaut der mächtige Höckerschwan anmutig aus. Er erreicht wie auch der Seeadler eine Flügelspannweite von 2,10m-2,40m, ernährt sich dabei allerdings ausschließlich pflanzlich – von Wasserpflanzen und Gras. Um an die Wasserpflanzen heranzukommen, gründelt dieser Schwan in bis zu einem Meter Tiefe.

Die Schmiedemeister

Von einer “Schmiede” spricht man in der Ornithologie, wenn ein Objekt als Hilfsmittel bei der Nahrungsbeschaffung genutzt wird. Drosselschmieden sind z.B. Steine, die von Singdrosseln zum Zertrümmern von Schneckengehäusen genutzt werden, um an die Weichtiere zu gelangen. Analog dazu nennt man solche Hilfsobjekte, die von manchen bei Spechten genutzt werden, Spechtschmieden.

Dazu nutzen sie Spalten in Baumstämmen oder Astgabeln, um Baumzapfen oder Nüsse darin einzuklemmen und an die Samen bzw Kerne zu gelangen. Das ist schon nicht blöd, aber es wird noch interessanter:

Spechte gehören zu den überdurchschnittlich intelligenten Vögeln und speziell der Buntspecht nutzt nicht nur solche Hilfsmittel, sondern baut sie zielgerichtet! Das setzt Verständnis, Planung, Investition und auch eine Menge Gedächtnisarbeit voraus.

-Foto 1: Ein Weibchen mit einem Kiefernzapfen sucht eine Schmiede

-Foto 2: Ein Männchen nutzt eine Spechtschmiede, um an die Samen des Zapfens zu gelangen

-Foto 3&4: Nach seiner Schmiedearbeit ist das Männchen zur Baumspitze geflitzt und hat Ausschau gehalten

-Foto 5&6: Ein weiteres weibliches Individuum hat sich 2 Zapfen in seine Schmiede geklemmt und fröhlich bearbeitet

Das Phantom des Waldes

Es ist kein Hochglanz-Foto geworden, dafür aber umso seltener, denn man nennt ihn nicht umsonst das “Phantom des Waldes”, den Habicht.

Habichte sind nicht wirklich selten, leben aber äußerst versteckt und unauffällig in den Wäldern. Kreisend, so wie hier, sieht man sie nicht so oft und außerhalb der Balz sind sie auch stets ruhig. Kein Wunder, denn der Habicht ist primär ein Ansitzjäger.

Von einer Warte oder manchmal auch aus einem Suchflug heraus, schafft er es wie kein anderer Greifvogel, mit enormer Geschwindigkeit auf seine Beute zuzuschießen. Durch seine verhältnismäßig kurzen und breiten Flügel und dem langen, geraden Schwanz, kann er exzellent auch bei hohem Tempo manövrieren.

Man glaubt es kaum, aber er schießt tatsächlich mit Vollgeschwindigkeit mitten durch den Wald, zwischen Ästen und Zweigen hindurch, auf seine Beute zu. Wer schon einmal erlebt hat wie ein Habicht sich hinab stürzt, kurz vor dem Boden umlenkt und mit vollem Tempo mitten in den tiefen Wald fliegt, vergisst das so schnell nicht wieder.

Bei seiner Beute ist er nicht wählerisch: Jede Beute, die der Habicht schlagen und derer er habhaft werden kann, steht prinzipiell auf seinem Speiseplan.

Das Foto zeigt ein adultes Weibchen. Mit dem Alter werden die Augen der Habichte immer rötlicher, dieses hier ist typisch orange. Männchen und Weibchen kann man anhand der Größe und der Körperproportionen gut unterscheiden, denn der Unterschied ist enorm: Fast 1/3 ist das Männchen kleiner (!) und dazu wesentlich schmaler gebaut. Vom Habicht (und Sperber) kommt auch die Bezeichnung “Terzel” in der Falknerei für Greifvogel-Männchen. In der Musik gibt es einen ähnlichen Begriff für den 3. Teil, die Terz ist die 3. Stufe im Intervall.

Im allerletzten Abendlicht

…hat sich uns diese Grauammer im April letzten Jahres präsentiert. In typischer Ammer-Manier wird beim Singen der Schnabel so weit aufgerissen wie nur möglich und die ganze Heidelandschaft beschallt

Die Grauammer ist die größte der europäischen Ammern und mit einer Körperlänge von bis zu 18cm und einem Gewicht bis zu 60g etwas größer und wesentlich massiger als die häufige Goldammer.

Als Wiesenvogel und Bodenbrüter mag sie offene Flächen wie extensiv genutzte Wiesen oder Heiden. Diese hier hatte ihr Revier auf einem ehem. Truppenübungsplatz, der jetzt ein Naturschutzgebiet ist und als Heidelandschaft durch Pflegemaßnahmen erhalten wird.

Immer erfreulich es zu sehen: Schwarzkehlchen

Wie einige meiner Schwarzkehlchen-Sichtungen ebenso, kamen auch diese hier auf einem Naturschutzgebiet des NABU vor. Wenn Wiesen oder Heiden durch natürliche Beweidung oder extensive Pflege, wie bpsw. einem einmalig jährlichen Mähen von Hand, vor Verbuschung bewahrt werden, fühlt sich dieser Bodenbrüter wohl.

Mit einer leicht positiven Bestandsentwicklung auf niedrigem Niveau, ist das Schwarzkehlchen fast der einzige Wiesenvogel, dessen Bestände nicht stetig abwärts weisen.

Einzelne Sträucher, wie auch auf den Fotos zu sehen, werden von Schwarzkehlchen gerne als Ansitzwarten zur Insektenjagd oder aber für das Männchen zum Vortragen des Gesanges genutzt.

Das erste Foto zeigt das Männchen, die anderen ein Weibchen. Letzteres ist mitunter leicht mit dem Weibchen des Braunkehlchens zu verwechseln, also aufpassen

Elegant und groß

Das ist der Höckerschwan. Der namensgebende schwarze Höcker auf dem Schnabelansatz zeigt sich erst bei adulten Vögeln, bei Männchen ist er dann größer ausgebildet als bei Weibchen. Das Foto mit dem Schwan im bräunlich-grauem Federkleid zeigt einen juvenilen Höckerschwan, entsprechend auch noch ohne Höcker.

Mit maximal bis zu 15 Kg(!) (durchschnittl. 8-12Kg) gehört der Höckerschwan mit zu den schwersten flugfähigen Vögeln überhaupt.

Enormer Rabe

Der Kolkrabe ist nur auf den ersten Blick mit der typischen Krähe, der Aas- bzw Rabenkrähe, zu verwechseln, denn dieser weist eine Flügelspannweite wie ein Mäusebussard auf, mitunter sogar noch größer. Sein Körper ist dabei noch länger als der vom Bussard und dabei mit bis zu 1,5Kg auch wesentlich schwerer. Dagegen wirkt die Rabenkrähe beinahe winzig, dieser kommt man allerdings auch wesentlich näher als dem sehr scheuen Kolkraben. Seine enormen Maße machen Kolkraben zum weltweit größten Vertreter der Sperlingsvögel.

Im Flug zeigt der Kolkrabe besonders lange, einzeln abstehende Finger (Handschwingen) und einen markant keilförmigen Schwanz. Der Schnabel ist massiver und dessen oberseitige Befiederung länger. Auch unverwechselbar sind die länglichen Halsfedern, die beim Rufen regelrecht abstehen und seinem Hals ein dickes Aussehen verleihen.

Unverkennbar ist sein typisches Rufen: “Grog”, tief und rollend, was man mittlerweile wieder oft in unseren Wäldern vernehmen kann – Dort ist er nämlich hauptsächlich anzutreffen, auch wenn er durchaus in anderen Habitaten vorkommen kann. “Mittlerweile wieder”, da es zwischenzeitlich gar nicht gut für den Kolkraben aussah: Massive Verfolgung und Bejagung haben seine Bestände Anfang des letzten Jahrhunderts auf kleine Rest schrumpfen lassen. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts war es dann der katastrophale und industrialisierte Umgang mit unseren Wäldern, die ihn zu einem seltenen Vogel haben werden lassen. Glücklicherweise hat ein Umdenken stattgefunden und die Kolkrabenbestände konnten sich wieder gut erholen.

Viele graue Gartenfiguren

Heute gibt es einige Fotos vom Graureiher, die verschiedene Individuen in einem Gebiet Ende Juni zeigen. Der “Graue” in der Entengrütze ist ein juveniler, der einmal, wenn er eine riesen Portion Glück abbekommt, eventuell ein Alter von bis zu 35 Jahren erreichen wird – So alt ist der älteste bekannte wildlebende Graureiher geworden, ermittelt durch die Beringung.

Früher haben den Beständen vor allem die erbarmungslose Verfolgung zugesetzt (wie bei allen Fischjägern) – heute ist illegale Wilderei mitunter noch ein Problem. Wobei Fischjäger und sein alter Artname “Fischreiher” eigentlich unzutreffend sind. Nicht nur, aber vor allem ab Herbst, wenn Fische sich von der Oberfläche zurückziehen und Gewässer zufrieren, ernähren sie sich auf Feldern und Wiesen primär von kleinen Säugern wie Wühlmäusen.

Durch erfolgreiche Schutzmaßnahmen konnten sich die Bestände aber gut erholen, sodass natürliche Ursachen, wie bspw. harte Winter, eine geringere Gefahr für die Art als solches darstellen. Dementsprechend positiv haben sich unsere Bestände entwickelt.

Nebelkrähe hat den Überblcik

Hier sehen wir die helle Morphe der Aaskrähe: Die Nebelkrähe (die ganz schwarze Variante heißt dann Rabenkrähe).

Rabenvögel gehören bekanntlich ja nicht nur zu den intelligenteren Vögeln, sondern auch zu den intelligenteren Tieren im Allgemeinen.

Früher hat man aufgrund der geringen Gehirngröße diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen. Heute weiß man, dass die Neuronen von Vögeln kleiner und viel dichter gepackt sind als das bei Säugetieren der Fall ist. So kommt es, dass einige Vögel im Vorderhirn auch mehr Neuronen aufweisen können als Primaten.