Kormoran kann viel: sitzen, sich putzen, Stöckchen holen

Kormorane sind Koloniebrüter und bauen ihre großen Nester, mit 3-4 Eiern bei einer jährlichen Brut, in Bäume. Durch den scharfen Kot sterben die Bäume in der Kolonie nach einiger Zeit meist ab.

Was einige Leute aufregt, muss man aber auch in Relation setzen: Noch zur Steinzeit gab es schätzungsweise 6-7 Billionen Bäume. Es waren wir Menschen, die den Bestand auf die heutigen ca 3 Billionen reduziert haben und auch heute jährlich ca 15Mrd fällen.

Ein hübscher und markanter Rohrsänger

Viel der Rohrsänger sehen sich recht ähnlich und sind rein optisch oft auch schwierig zu unterscheiden. Nicht so beim Schilfrohrsänger, dieser fällt mit seiner markanten Gesichtsmaske sofort auf – wenn er sich denn zeigt

Wie bei einigen anderen Vogelarten auch, hat man im Osten der Republik die besten Chancen Schilfrohrsänger zu sehen oder zu hören, denn dort leben die meisten der ca 19.500-31.000 Brutpaare in Deutschland.

Der Name täuscht ein wenig, denn im Gegensatz zum Teich- oder Drosselrohrsänger, ist der Schilfrohrsänger weniger ans Schilf gebunden, sondern eher an die Randbereiche. Dort bevorzugt er Stauden, Seggen und Büsche und weist damit ähnliche Habitat-Vorlieben wie der Sumpfrohrsänger auf.

Die Enten sind los

Um mal mit dem Fotostau etwas hinterherzukommen, gibt es heute gleich mehrere Enten aus diesem Sommer. Es geht los mit der…


Tafelente (Männchen und Weibchen): Die Tafelente hat ihr Brutgebiet erst in den letzten Jahrzehnten Richtung Westen ausgebreitet, ist als Brutvogel bei uns mit 2.800-3.900 Brutpaaren aber immer noch recht selten. Im Winter kann man sehr viele Durchzügler sehen, ein kleinerer Teil davon überwintert auch hier.

Die fliegenden Enten mit dem Löffelschnabel sind natürlich die Löffelenten – auch hier beide Geschlechter sichtbar. Im Schnabel sitzen sehr viele feine Hornlamellen, mit denen die das Wasser auf der Suche nach Nahrung durchseihen (Nahrungspartikel aus dem Wasser filtern).

Bekannter und häufiger als die beiden vorherigen ist die Reiherente. Hier betrachten wir das Weibchen (und die Ente betrachtet uns). Reiherenten sind mit einem Brutbestand von 21.000-31.000 Paaren auf vielen unserer Seen anzutreffen.

Ein dankbares Fotomotiv

…waren die Lachmöwen bei unserem Urlaub im Juni.

Das Zug- und Wanderverhalten von Lachmöwen lässt sich nicht allgemein beantworten, da dies je nach Schlupfort stark variiert. So treten sie als Standvögel, Teilzieher oder Kurzstreckenzieher auf.

Belebte Brutinsel als Panorama

Eine der Brutinseln im renaturierten Niedermoor “Großer Rosin”. Die Aufnahme entstand aus 7 Einzelaufnahmen. Zu sehen sind Graugänse, Stockenten, Reiherenten, Flussseeschwalben (bebrütet das Gelege) und Lachmöwen (schreit rum). Zwischendurch haben sich auch mal die Kampfläufer gezeigt.

HIER gelangt ihr zum Foto in voller Auflösung und allen Details. (Achtung, ca 50MB groß)

Mit Schwimmhäuten auf dem Ast sitzen

Heute gibt es mal wieder Fotos vom Kormoran, dieses Mal im milden Abendlicht vom Sommer. Auf den Fotos sind 2 verschiedene Individuen zu sehen: ein adultes sowie ein juveniles (bräunliches Gefieder, Bauch und Kehle weißlich). Es mutet schon ein wenig skurril an, wenn sie mit ihren breiten Schwimmhäuten auf einem Ast sitzen.

Bei uns sind Kormorane Standvögel oder Teilzieher, im Herbst kann einige Trupps z.B. aus Skandinavien durchziehen sehen. Die Zugvögel unter ihnen sind eher Kurzstreckenzieher und überwintern von Süddeutschland bis zum Mittelmeerraum.

Beutelmeise im Schilf

Mit einem Bestand von gerade einmal 1.700-3.000 (!) Brutpaaren ist die Beutelmeise sogar noch seltener anzutreffen als die, ebenfalls stark an Gewässer und Schilf gebundene, Bartmeise und damit auch eine ganz besondere Sichtung.

Ursprünglich hatte die Beutelmeise ihr Brutareal weiter östlich auf dem eurasischen Kontinent und hat sich erst in den letzten Jahrzehnten mit einer Ausbreitung Richtung Westen bei uns etabliert. Mittlerweile hat sich der Trend leider wieder umgekehrt und die Bestände nehmen stetig ab.

Man vermutet dabei mehrere Ursachen: Zum einen scheinen Beutelmeisen, die hier Kurzstreckenzieher sind, lieber näher an den Winterquartieren in Südwesteuropa zu brüten, zum anderen können auch negative Umwelteinflüsse und damit einhergehende Bestandseinbußen im östlichen Ursprungsgebiet, dazu führen, dass gleichzeitig zur Südwest-Abwanderung sich nicht mehr genügend Beutelmeisen bei ihrer Wanderschaft hier niederlassen.

Selten und bekannt für ihre Beutelnester

…ist die Beutelmeise. Ihre Nester sind wahrlich richtige Kunstwerke, welche aus Samenhaaren und Bastfasern verschiedener Pflanzen sowie Tierhaaren geflochten werden. Sie werden an Zweigen hängend gebaut und weisen eine große und durchgängige ovale Öffnung auf, mit einer Tasche in der Tiefe – wie ein Beutel.

Mit Meisen haben die Beutelmeisen, ähnlich wie die Bartmeisen, nichts weiter zu tun, sondern bilden ebenfalls eine eigene Familie. Bartmeisen sind vor allem wegen des Schilfes an Stillgewässer gebunden, bei Beutelmeisen ist es ähnlich. Sie sind nur in Gewässernähe zu finden und neben Schilf und Rohrkolben oder Brennnesselstauden, benötigen sie, im Gegensatz zur Bartmeise, vor allem auch einen Baumbestand in Gewässernähe. Das sind Arten wie Erlen, Birken, Pappeln oder Weiden, die aufgrund ihrer Toleranz gegenüber Nässe natürlicherweise an Flüssen, Seen und Teichen wachsen oder dort gepflanzt werden.

Immer geschäftig: der Kleiber

Sein Name rührt daher, dass Kleiber das Flugloch ihrer Bruthöhle bis auf passende Größe mit Lehm und Speichel zukleben.

Während die Frage, ob ein Vogel Zugvogel, Teilzieher oder Standvogel ist i.d.R. mehr von der Geografie und dem Wetter als der jeweiligen Art abhängt, kann man beim Kleiber sagen, dass sie überall, wo sie vorkommen Standvögel sind und Wanderungen generell eher die Ausnahme sind.

Wo bleiben denn die Fische?

Da steht der Graureiher in der Entengrütze und harrt der Dinge. Vielleicht fragt er sich auch, warum er keinen Fisch sehen kann? Würden Graureiher sich für Philosophie interessieren, es wären wohl allesamt Stoiker.

Irgendwann hat er dann aber doch mitbekommen, dass seine Ansitz-Strategie an dieser Stelle nicht zum gewünschten Erfolg in Form eines frischen Fischs führen wird und hat den Platz gewechselt

Graureiher jagen ausschließlich per Ansitz: Sie stehen (wie eine Gartenfigur) auf dem Feld oder im Wasser und warten auf passende Beute. Manchmal schreiten sie dabei auch sehr behutsam und bedächtig umher. Faszinierend ist dabei, wie zielsicher sie Fische packen können, denn dazu müssen beim Zustoßen die Lichtbrechung an der Wasseroberfläche mit einbeziehen, sonst würden sie stets daneben stoßen.