Seltener Vogel mit Bart

Die Bartmeise ist nicht nur schwer zu entdecken, sondern mit 4.000-8.000 Brutpaaren in ganz Deutschland auch ein seltener Vogel – Und was für einer! Der Bart besteht nicht aus eingefärbten Fendern, sondern hängt (beim Männchen) tatsächlich herunter. Auch der besonders lange und orange Schwanz ist auffallend.

Bartmeisen gehören nicht zu den Meisen und bilden ihre eigene Familie in der Taxonomie. Sie sind dort zu finden, wo Schilf dicht, großflächig und ungestört wachsen kann. Selbst außerhalb der Brutzeit bleiben Bartmeisen an Schilffelder gebunden.

Seltenen Rothalstaucher gerade noch so erwischt

Wir hatten auf einem Gewässer des Großen Rosin den sehr seltenen Rothalstaucher entdecken können – sogar ein Elterntier mit Nachwuchs, die beide allerdings recht weit weg waren.

Später gab es vom Weg aus, der beidseitig dicht und hoch mit Schilf bewachsen war, eine winzige Stelle, an der man zwischen Halmen durchgucken konnte: Dort ist adulte Tier recht nah am Ufer geschwommen. Der kurze Moment hat immerhin noch für ein gutes Foto gereicht

Wie der bekannte und häufigere Haubentaucher, gehört der Rothalstaucher zu den Lappentauchern. Mit einem Brutbestand von gerade einmal 1.500-2.100 Paaren ist er in Deutschland ein echte Seltenheit.

Adler mit Fisch = Fischadler

Diesen wunderschönen Fischadler konnten wir diesen Sommer entdecken. Der Fisch in den Fängen ist sicher für den nimmersatten Nachwuchs bestimmt gewesen, sodass er sich dann unter Zuhilfenahme der Thermik kreisend aufsteigend ließ, bis er in entsprechender Höhe dann fort flog.

Die Fänge sind eines von mehreren anatomischen (und verhaltensbiologischen) Besonderheiten des Fischadlers, die ihm eine eigene Stellung in der Taxonomie bescherten. Die Krallen der Fänge sind auch im Vergleich zu anderen Greifvögeln extrem lang und besonders stark gebogen, zudem sind die Hornschuppen der Fänge selbst beim Fischadler besonders grob und rau strukturiert. Beides dient dem gleichen Zweck: glitschige Fisch optimal festhalten zu können.

Wunderschöne Vögel

Wenn sie da sind, hört man sie

Wenn irgendwo Graugänse auf Gewässern zu finden sind, hört man auch fast pausenlos ihre typischen Rufe, die ich lautmalerisch als “Mahb MaMahb” umschreiben würde

Nach einem Bestandseinbruch durch übermäßige Bejagung vor ca 100 Jahren, haben sich die Bestände heute stabilisiert.

Lachmöwe im Flug und im Spiegel

Heute steht wieder einmal, im wahrsten Sinne des Wortes, die Lachmöwe im Fokus. Dieses Mal allerdings nicht wie eine bleiernde Ente auf dem Wasser, sondern im Flug.

Bei einer Anzahl von 115.000-160.000 Paaren in Deutschland ist die Lachmöwe die häufigste Möwe, die man sehen kann. Sie sind Koloniebrüter und finden sich dazu ab März zu Hunderten bis Tausenden zusammen.

Lachmöwen sind es auch meist, die man sehen kann, wenn ein Schwarm Möwen einem pflügenden Traktor hinterherfliegt – warum auch mühsam selbst im Boden nach Würmern und Insekten stochern, wenn das der Mensch für einen erledigt?

Geschäftige Flussseeschwalbe und kleptomanische Lachmöwe

Am Polder Großer Rosin konnten wir dieses Jahr unsere ersten Flussseeschwalben sehen. Seeschwalben sind alle sehr elegante und schön anzusehende Flieger. Im Hintergrund ist eine von vielen Inselchen zu sehen, auf denen verschiedene Arten wie Stockente, Schnatterente, Graugans, Kampfläufer, Flussseschwalbe, Lachmöwe und viele weitere Arten brüten oder diese als Mauserplatz nutzen.

Immer wieder amüsant ist, wieviel Energie (Lach)Möwen darin investieren, anderen Vögeln ihre Beute abzujagen, statt einfach selbst auf die Jagd zu gehen. Wie so oft, war auch der Versuch auf den Fotos vergeben und das Flussseeschwalbenmännchen konnte seinen Fisch an das Weibchen weitergeben.

Leider sind sie aufgrund der Lebensraumvernichtung durch Flussbegradigungen und Trockenlegen von Auen in ihrem Primär-Habitat – Flüsse und deren Uferbereiche – recht selten geworden und stehen auf der Roten Liste in Deutschland als stark gefährdet. Die Nachkommen von Flussseeschwalben der Küsten haben in den letzten Jahren eine Verringerung der Überlebensrate erfahren müssen, was auf Überfischung ihrer Hauptbeute (Heringe und Sprotten) zurückgeführt wird. Renaturierte Landschaften, wie hier der Große Rosin oder auch künstliche Brutflöße, haben sich als effektive Schutzmaßnahmen erwiesen.

Blässhuhn in der Jugend

Das Blässhuhn, auch Blässralle genannt (Familie der Rallen), durchläuft beim Heranwachsen eine interessante Entwicklung des Gefieders. Als Dunenjunge (Pulli) haben sie eine dunkle Grundfärbung mit sehr vielen gelben, orangen und roten Flusen am Kopf (manche haben vielleicht auch Flusen IM Kopf). Mit dem Jugendgefieder bekommen die Jungvögel (Juvenile) viel weiß und grau ab – die sieht man auf den Fotos.

Als Erwachsene (Adulte) haben sie dann wieder ein ganz anderes aussehen, so wie wir es kennen vom Blässhuhn: Schwarzes Gefieder, blassrosa Schnabel, Blässe an der Stirn und rote Augen.

Endlich Fotos der Wiesenschafstelze

Die Schafstelze ist eine unserer 3 hier vorkommenden Stelzenvögel. In Mitteleuropa gibt es ganze 6 verschiedene Unterarten der Schafstelze, die vereinzelt auch mal bei uns zu sehen sein können. Die Unterart, die als Brutvogel bei uns verbreitet ist, ist die Wiesenschafstelze (Motacilla flava flava).

Wie der Name suggeriert mag die Wiesenschafstelze extensiv genutzte bzw beweidete Wiesen oder Feuchtwiesen. Wie auch bei allen anderen Wiesenvögeln, ist der Bestandstrend der Wiesenschafstelze (Problem der häufigen und intensiven Mahd) bei uns negativ. Einige sind mittlerweile auf Ackerflächen ausgewichen – mit gemischtem Erfolg.

Wie man sehen kann, sind die Fotos zu unterschiedlichen Zeiten, jedoch am gleichen Tag, an der selben Stelle, entstanden. Die ersten Fotos waren im schönen Abendlicht, die anderen gegen Mittag.

Die Meise mit der Frise

Die Haubenmeise ist trotzt ihrer Häufigkeit nicht leicht zu entdecken. Mal von ihrer Größe abgesehen, hat sie im Gegensatz zu anderen Meisen ein wirklich sehr begrenztes Repertoire an Lauten, welches sich auf hohe und schnelle Piepsgeräusche beschränk. Außerdem hat die Haubenmeise eine wirklich starke Bindung an dichten Nadelbaumbewuchs.

Dort ist sie dann oft in größerer höhe unterwegs, was die Entdeckung auch nicht erleichtert. Ab und an kann sie auch mal in Gärten oder Parks vorkommen, falls es dort genug Nadelhölzer gibt.

Sehr geschäftiges Amselmännchen

Wir sehen einen seeeeehr geschäftigen Amselmann, der einfach nicht den Schnabel vollzukriegen scheint – das wird er aber wohl für sein Nachwuchs tun. Amseln brüten i.d.R. 2 Mal, manchmal auch 3 Mal, im Jahr.

Die nimmersatten Amselkinder werden dann alle paar Minuten von beiden Eltern gefüttert und die Fäkalsäcke werden entsorgt. In einer Webcamaufnahme (beleef de lente – Vogelbescherming Nederland) konnte man sehen, dass die Eltern für diese Umsorgung am Tag knapp 250 Mal das Nest angeflogen haben!