Interessant bei den Graugänsen ist die Fürsorgepflicht der Eltern: Nach der Flüggewerdung wird der Nachwuchs von beiden Eltern betreut und falls diese Familie zu den Ziehern gehört, fliegen sie gemeinsam ins Winterquartier – ungewöhnlich für Vögel. Erst im folgenden Frühjahr trennt sich dann die Familienbande. Außerhalb der Brutzeit sind Graugänse bekanntermaßen sehr gesellig und haben untereinander auch immer viel zu erzählen
Um mal mit dem Fotostau etwas hinterherzukommen, gibt es heute gleich mehrere Enten aus diesem Sommer. Es geht los mit der…
Tafelente (Männchen und Weibchen): Die Tafelente hat ihr Brutgebiet erst in den letzten Jahrzehnten Richtung Westen ausgebreitet, ist als Brutvogel bei uns mit 2.800-3.900 Brutpaaren aber immer noch recht selten. Im Winter kann man sehr viele Durchzügler sehen, ein kleinerer Teil davon überwintert auch hier.
Die fliegenden Enten mit dem Löffelschnabel sind natürlich die Löffelenten – auch hier beide Geschlechter sichtbar. Im Schnabel sitzen sehr viele feine Hornlamellen, mit denen die das Wasser auf der Suche nach Nahrung durchseihen (Nahrungspartikel aus dem Wasser filtern).
Bekannter und häufiger als die beiden vorherigen ist die Reiherente. Hier betrachten wir das Weibchen (und die Ente betrachtet uns). Reiherenten sind mit einem Brutbestand von 21.000-31.000 Paaren auf vielen unserer Seen anzutreffen.
Das Zug- und Wanderverhalten von Lachmöwen lässt sich nicht allgemein beantworten, da dies je nach Schlupfort stark variiert. So treten sie als Standvögel, Teilzieher oder Kurzstreckenzieher auf.
Eine der Brutinseln im renaturierten Niedermoor “Großer Rosin”. Die Aufnahme entstand aus 7 Einzelaufnahmen. Zu sehen sind Graugänse, Stockenten, Reiherenten, Flussseeschwalben (bebrütet das Gelege) und Lachmöwen (schreit rum). Zwischendurch haben sich auch mal die Kampfläufer gezeigt.
HIER gelangt ihr zum Foto in voller Auflösung und allen Details. (Achtung, ca 50MB groß)
Heute stehen die Vögelchen mal nicht im Vordergrund. Zu sehen sind einige Gebietsaufnahmen vom renaturierten Niedermoor Großer Rosin. Mittlerweile ein wahres Natur- und Vogelparadies
Wir hatten auf einem Gewässer des Großen Rosin den sehr seltenen Rothalstaucher entdecken können – sogar ein Elterntier mit Nachwuchs, die beide allerdings recht weit weg waren.
Später gab es vom Weg aus, der beidseitig dicht und hoch mit Schilf bewachsen war, eine winzige Stelle, an der man zwischen Halmen durchgucken konnte: Dort ist adulte Tier recht nah am Ufer geschwommen. Der kurze Moment hat immerhin noch für ein gutes Foto gereicht
Wie der bekannte und häufigere Haubentaucher, gehört der Rothalstaucher zu den Lappentauchern. Mit einem Brutbestand von gerade einmal 1.500-2.100 Paaren ist er in Deutschland ein echte Seltenheit.
Wenn irgendwo Graugänse auf Gewässern zu finden sind, hört man auch fast pausenlos ihre typischen Rufe, die ich lautmalerisch als “Mahb MaMahb” umschreiben würde
Nach einem Bestandseinbruch durch übermäßige Bejagung vor ca 100 Jahren, haben sich die Bestände heute stabilisiert.
Heute steht wieder einmal, im wahrsten Sinne des Wortes, die Lachmöwe im Fokus. Dieses Mal allerdings nicht wie eine bleiernde Ente auf dem Wasser, sondern im Flug.
Bei einer Anzahl von 115.000-160.000 Paaren in Deutschland ist die Lachmöwe die häufigste Möwe, die man sehen kann. Sie sind Koloniebrüter und finden sich dazu ab März zu Hunderten bis Tausenden zusammen.
Lachmöwen sind es auch meist, die man sehen kann, wenn ein Schwarm Möwen einem pflügenden Traktor hinterherfliegt – warum auch mühsam selbst im Boden nach Würmern und Insekten stochern, wenn das der Mensch für einen erledigt?
Am Polder Großer Rosin konnten wir dieses Jahr unsere ersten Flussseeschwalben sehen. Seeschwalben sind alle sehr elegante und schön anzusehende Flieger. Im Hintergrund ist eine von vielen Inselchen zu sehen, auf denen verschiedene Arten wie Stockente, Schnatterente, Graugans, Kampfläufer, Flussseschwalbe, Lachmöwe und viele weitere Arten brüten oder diese als Mauserplatz nutzen.
Immer wieder amüsant ist, wieviel Energie (Lach)Möwen darin investieren, anderen Vögeln ihre Beute abzujagen, statt einfach selbst auf die Jagd zu gehen. Wie so oft, war auch der Versuch auf den Fotos vergeben und das Flussseeschwalbenmännchen konnte seinen Fisch an das Weibchen weitergeben.
Leider sind sie aufgrund der Lebensraumvernichtung durch Flussbegradigungen und Trockenlegen von Auen in ihrem Primär-Habitat – Flüsse und deren Uferbereiche – recht selten geworden und stehen auf der Roten Liste in Deutschland als stark gefährdet. Die Nachkommen von Flussseeschwalben der Küsten haben in den letzten Jahren eine Verringerung der Überlebensrate erfahren müssen, was auf Überfischung ihrer Hauptbeute (Heringe und Sprotten) zurückgeführt wird. Renaturierte Landschaften, wie hier der Große Rosin oder auch künstliche Brutflöße, haben sich als effektive Schutzmaßnahmen erwiesen.
Das Blässhuhn, auch Blässralle genannt (Familie der Rallen), durchläuft beim Heranwachsen eine interessante Entwicklung des Gefieders. Als Dunenjunge (Pulli) haben sie eine dunkle Grundfärbung mit sehr vielen gelben, orangen und roten Flusen am Kopf (manche haben vielleicht auch Flusen IM Kopf). Mit dem Jugendgefieder bekommen die Jungvögel (Juvenile) viel weiß und grau ab – die sieht man auf den Fotos.
Als Erwachsene (Adulte) haben sie dann wieder ein ganz anderes aussehen, so wie wir es kennen vom Blässhuhn: Schwarzes Gefieder, blassrosa Schnabel, Blässe an der Stirn und rote Augen.