Der kam unerwartet

Es war im September letzten Jahres an Kleipütten am Wattenmeer, als uns dieser offensichtlich juvenile Falke überflog. Was auf den ersten Blick wie ein juv. Baumfalke wirkte, entpuppte sich bei genauerer Betrachtung dann doch als juv. Wanderfalke im 1. Kalenderjahr!

Die Merkmale, die am klarsten und diagnostisch sind: Die Unterschwanzdecken sind gestrichelt und vor allem sind auch die beiden mittleren Steuerfedern gebändert, selbst beim jungen Baumfalken sind diese stets ohne Bänderung.

Das führt zu der interessanten Frage, was ein Wanderfalke im Flachland an der Küste macht? Normalerweise mögen sie ja hohe Felslandschaften oder die moderne Alternative dazu: Großstädte mit Kühltürmen, Funktürmen, usw.

Die Antwort darauf beantwortet auch die Frage, warum der Wanderfalke WANDERfalke heißt: Nach der Flüggewerdung und Beendigung der Bettelflugphase, wandern junge Wanderfalken auf der Suche nach einem eigenen Revier weit umher. Man nennt das auch eine Zerstreuungswanderung bzw. Dispersion.

Allerdings sind Wanderfalken nicht die einzigen Vögel, bei denen der Nachwuchs im Herbst und Winter weit umher zieht, das machen bspw. auch einige Geier- und Möwenarten.

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