Dorngrasmücke

Wie meistens bei einem Vertreter aus der Familie der Grasmücken, bin ich auf dieses Kerlchen auf dem Foto durch seinen Gesang aufmerksam geworden. Es handelt sich um die Dorngrasmücke.

Im Gegensatz zu ihren Verwandten, der Mönchs- und Klappergrasmücke, die man in naturnahen und strukturierten Gärten antreffen kann, ist „Dorni“ dort nicht anzutreffen. Dorngrasmücken bevorzugen offenere, weite Landschaften mit vereinzelten Büschen und Sträuchern. Ein Beispiel für so ein Habitat, wäre eine Heidelandschaft oder ein NSG, in denen für Bodenbrüter und Bewohner offener Landschaften, Weidetiere gegen die Verbuschung im Einsatz sind.

Wenn sie da sind, dann hört man sie auch und in einer offenen bis halboffenen sowie gut strukturierten Landschaft mit Sträuchern, klingt es dann aus diesen in etwa so: “He, Sie da! Gehen Sie weg da!” So kann man lautmalerisch nämlich die Phrasierung und Melodie des Gesangs der Dorngrasmücke umschreiben und wenn man es einmal mit diesen Worten versucht in richtiger Geschwindigkeit und im Ton nachzusprechen, dann prägt sich das gut ein. So gut, dass man in einer Heidelandschaft mit vielen Dorngrasmücken das Gefühl bekommt, man sei im Gebiet gar unerwünscht

Die Gesangsstrophe ist recht kurz, kaum verwechselbar und eher wenig variabel im Vergleich zu anderen Vögeln. Die Rufe fallen vor allem im Vergleich zu den anderen Grasmücken auf: Bei der Dorngrasmücke sind sind es nämlich nicht nur schnalzende, ratternde oder klickende Geräusche, sondern ein nasales, aufsteigendes „wähd“ in 2-3 facher Wiederholung. Für mich klingt es ein bisschen wie eine schnellere, öfter wiederholte und gequetschtere Version vom Ruf des Bergfinken.

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