Gartenbaumläufer

Wenn ein Vogel einen Baum hinauf läuft, als wäre es das normalste der Welt, dann muss es nicht zwangsläufig ein Specht oder Kleiber sein. Es gibt noch eine Vogelfamilie, die sich dieses außergewöhnliche Hobby zugelegt hat: Die Baumläufer.


Bei uns gibt es den Wald- und den Gartenbaumläufer, wobei letzterer der häufigere und auch auf den Fotos zu sehen ist. Die Unterscheidung zwischen beiden ist eigentlich nur per ruhigem Fotovergleich oder Vergleich des Rufes möglich, da sie sich verdammt ähnlich sehen. Allerdings: Der Gartenbaumläufer hat einen längeren gebogenen Schnabel und die Flügelbinde hat bei der helleren Zeichnung nicht so scharf abgegrenzte Treppen wie beim Waldbaumläufer. Letzterer kommt auch eher tiefer im (Nadel)wald vor.

Im Gegensatz zum Kleiber können die Baumläufer nicht kopfüber den Baum wieder herunterlaufen. Sie laufen auf der Suche, nach unter Rinde verborgener Insekten, spiralförmig nach oben und wenn sie oben angelangt sind, fliegen sie zum nächsten Baum nach unten an den Stamm, um wieder von Neuem hinaufzuklettern.

Da die Unterscheidung anhand morphologischer Merkmale der beiden nah miteinander verwandten Baumläufer (Garten- und Waldbaumläufer) immer wieder für Probleme sorgt, habe ich im Folgenden 2 meiner Fotos aus dem Dezember zu einem Schaubild zusammengebastelt. Draußen im Feld sollte man auch von den auditiven Merkmalen, sprich den Lautäußerungen, als Bestimmungshilfe gebrauch machen.

Die “ziet-ziet-ziet”-Rufe – helle, reine Töne auf einer hohen Frequenz – gehören zum Gartenbaumläufer (GBL). Sie sind kräftiger vorgetragen und weniger säuselnd als bei den Goldhähnchen und dabei reiner sowie klarer als beim Waldbaumläufer (srrii-srrii). Der Gesang des GBL setzt sich auch aus diesen Elementen zusammen; sie werden dabei aber in variierendem Tempo und melodischer vorgetragen. Der WBL dagegen singt mit absinkenden Trillern.

Der wuselige Gartenbaumläufer, mit einem längeren Schnabel und einer weicheren Abstufung im Muster auf den Flügeln als der ähnliche Waldbaumläufer, war hier im Stadtpark gerade auf Nahrungssuche. Mit dem feinen, gebogenen Pinzettenschnabel sucht er unter der Borke von Bäumen nach Spinnen, Insekten sowie deren Eier oder Larven.

Im Gegensatz zum ebenfalls kletterfreudigen Kleiber, sind die Baumläufer quasi immer auf einer Einbahnstraße unterwegs: Sie klettern längere Strecken an Bäume stets aufwärts; oft spiralförmig um den Stamm herum. Bedingt durch die geringe Größe von 12,5cm, dem Tarngefieder und den eher unscheinbaren Rufen und Tönen, fallen sie nicht so auf wie andere Vögel.

Die “ziet-ziet-ziet”-Rufe sind dann auch meist das, was man zuerst von ihnen mitbekommt: helle, reine Töne auf einer hohen Frequenz. Sie sind kräftiger vorgetragen und weniger säuselnd als bei den Goldhähnchen und dabei reiner sowie klarer als beim Waldbaumläufer (srrii). Der Gesang setzt sich auch aus diesen Elementen zusammen; sie werden dabei aber in variierendem Tempo und melodischer vorgetragen.

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