Hausrotschwanz

Der Hausrotschwanz ist ein häufiger kleiner Geselle in Siedlungsgebieten. Im Gegensatz zur Umgangssprache, in der man vom “Rotschwanz” oder “Rotschwänzchen” redet, gibt es tatsächlich 2 Arten: Den häufigeren Hausrotschwanz und den Gartenrotschwanz.


Beim männlichen Hausrotschwanz ist nur der Schwanz rot, der Körper dunkelgrau und schwarz; beim Gartenrotschwanz ist zusätzlich noch der Bauch rot. Schwieriger wird es beim Weibchen. Beide Arten sind bräunlich und haben einen roten Schwanz, wobei auch hier die Gartenrotschwanz-Variante zumindest eine leicht rötlich Färbung an der Unterseite hat.

Die Gegenwart von Hausrotschwänzen nimmt man ziemlich schnell durch die singfreudigen Männchen wahr. Ihr typisches “Knirscheln/Quetschen” mitten in der Strophe ist sehr markant und unverwechselbar.


Auf den Fotos sieht man übrigens ein männliches und ein juveniles Individuum.

Hier haben wir den häufigen Hausrotschwanz, genauer gesagt ein juveniles Männchen sowie ein adultes Weibchen.

Eng verwandt mit dem Gartenrotschwanz, haben es die Hausrotschwänze, im Gegensatz zu den Gartenrotschwänzen, geschafft sich als Kulturfolger zu etablieren und anthropogene Strukturen für sich nutzbar zu machen. Das spiegelt sich auch in den jeweiligen Bestandszahlen wider.


Heute in jeder Siedlung bekannt, war der Hausrotschwanz ursprünglich ein Bewohner von Felslandschaften und höheren Lagen. Wie eine aktuelle interessante Studie (Schmid, W. 2020) zur Brutverbreitung des Hausrotschwanzes in Griechenland zeigt, bewohnt dieser dort noch seinen ursprünglichen Lebensraum. Die Bruten finden zu 97,7% an natürlichen Strukturen, d.h. an Felsen, statt und überwiegend in einer Höhe von über 1.500m über NN während Siedlungen und tiefere Lagen sogar gemieden werden. Sehr interessant angesichts des Verhaltens hiesiger Hausrotschwänze.
Auf den Fotos sieht man ein juveniles Individuum aus dem Juni.

Der Hausrotschwanz gehört zur Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae) und lässt sich aufgrund seines Habitus und Vorkommens in Siedlungsgebieten schon von der Silhouette her bestimmen: Auf einer Ansitzwarte – oft ein Dachfirst – sitzend, steht er oft knicksend da und zittert markant mit dem Schwanz.

Die Bilder zeigen das Männchen in seinem markant dunklen Federkleid – allerdings zeigen sich manche Männchen auch noch im 2. Kalenderjahr in einem weibchenfarbigen Kleid, da nach der ersten Mauser juveniler Vögel nicht immer ins adulte, männliche Kleid gemausert wird.

Auf dem zweiten Foto sieht man das Männchen wie er sein Startgewicht verringert

Aus dem Juni stammen die Fotos des juvenilen Hausrotschwanzes, der sich nach der Bettelflugphase – also der Zeit in welcher er bereist flügge ist, aber noch durch Elterntiere gefüttert und geführt wird – selbst in der Welt behaupten muss.

Das Gelege der Hausrotschwänze umfasst i.dR. 4-6 Eier und es finden oftmals 2 Bruten statt. Sie konnten sich Kulturfolger bei uns in Sekundärlebensräumen etablieren, also in Siedlungen und Städten, indem sie Nischen in Gemäuern, Hallen, Brücken etc. wie Felsnischen ihres Primärhabitats nutzen.

Das spiegelt sich auch mit einem Bestand von 0,8-1,1Mio Brutpaaren und einem stabilen Trend in Deutschland wider.

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