Kleiber

Ein häufiger kleiner Geselle: Der Kleiber. Man könnte vermuten, dass der Name etwas damit zu tun hat, dass er ganz gemütlich am Baum klebt und hoch- und runter läuft wie wir auf dem Bürgersteig. Tatsächlich aber weist der Name darauf hin, dass er Bruthöhlen, welche er vorfindet, (bspw. Spechthöhlen) auf seine Größe mit Lehm und Speichel zuklebt :D

Wenn man ihn in einer ruhigen Gegend beobachten kann, hört man sogar wie er mit seinen kleinen, jedoch verhältnismäßig langen, Krallen am Baum entlangkratzt und in der Rinde nach Nahrung pickt.

Als einziger heimischer Brutvogel kann der Kleiber auch (längere Strecken) kopfüber klettern – das macht er auch oft und gerne und guckt ab dabei ab und an mal durch die Gegend, indem er seinen Kopf um 90° abknickt – eine herrliche Pose


Der Kleiber hat, man kann es bei diesem Schnabel vermuten, eine lange und schlanke Zunge, die ihm dabei hilft, Insekten zwischen der Baumrinde herauszufischen.

Der Gesang ist nicht wirklich eine melodiöse Strophe, sondern eher eine stakkato-artige Abfolge kurzer und schneller Ruf-Töne. Dafür allerdings so lautstark, dass man sich fragt, wie dies aus einem so kleinen Vogel herauskommen kann.

Während die Frage, ob ein Vogel Zugvogel, Teilzieher oder Standvogel ist i.d.R. mehr von der Geografie und dem Wetter als der jeweiligen Art abhängt, kann man beim Kleiber sagen, dass sie überall, wo sie vorkommen Standvögel sind und Wanderungen generell eher die Ausnahme sind.

Beim Klettern verlässt sich der Kleiber ausschließlich auf seine Füße und Krallen, wohingegen Spechte und Baumläufer noch ihren sogenannten Stützschwanz zu Hilfe nehmen können und sich sprunghaft bzw ruckartig und mit beiden Füßen gleichzeitig bewegen, während der Kleiber die Füße jeweils einzeln vorwärts bewegt. Der hintere Fuß fungiert dabei immer als Sicherung und ist für den kurzen Moment der Vorwärtsbewegung des anderen Fußes der einzige Halt am Baum – Bis sich die Aufgaben der Füße beim nächsten Schritt umkehren.

So kennt und mag man ihn: Der Kleiber hängt mal wieder entgegen allen Gesetzen zur Schwerkraft ganz gemütlich am Baum und guckt durch die Gegend Seine Lautäußerungen sind das ganze Jahr über zu hören und für so einen kleinen Vogel nicht nur laut, sondern er gibt auch eine Menge verschiedener Töne von sich.

Ab April geht dann die Brutzeit los, in welcher der Kleiber ein Gelege bestehend aus 5-9 Eiern legt. Dieses befindet sich oft in alten Specht- und Asthöhlen, in mächtigen abgestorbenen Stümpfen toter Bäume, Nistkästen, Mauerlöchern usw. Ist die Einflug-Öffnung dabei so groß, dass potenzielle Prädatoren die Brut bedrohen könnten, klebt (kleibert) er mithilfe von Lehm, Erde oder Losung das Einflugloch soweit zu, bis nur noch er gerade so hindurchpasst.

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