Löffelente

Zugegeben, der Schnabel sieht schon etwas aus wie angeklebt und unpraktisch scheint er noch dazu. Die Rede ist natürlich von der Löffelente. Zumindest der letztere Punkt ist definitiv nicht zutreffend, denn mit dem namensgebenden löffelförmigen Schnabel filtern sie mithilfe von Hornlamellen (siehe letztes Foto) Nahrungspartikel aus dem Wasser, man nennt diesen Vorgang auch “seihen”. Dazu lassen sie einfach Oberflächenwasser in den Schnabel laufen und pressen es durch die Lamellen wieder heraus, ganz ähnlich dem Nahrungsverhalten von Walen. Die Löffelenten bleiben dabei allerdings Überwasser und schwimmen langgestreckt mit nach vorne gehaltenem Kopf, den sie seitlich hin und herbewegen, flach übers Gewässer.


Als Zugvögel in unseren und ähnlichen Breiten, kann man vor allem im Winter Glück haben, Löffelenten auf der Durchreise beim Rasten zu sehen. Unser Brutbestand ist nämlich nicht so groß – Die Fotos stammen vom November.


Die ersten Fotos zeigen das Männchen, die nachfolgenden das Weibchen.

Hier sind beide Geschlechter im Flug sichtbar.

Hier konnte ich ein Weibchen der Löffelente beim Plantschen, von einer Beobachtungshütte aus, fotografieren. Wie andere Gründelenten, können natürlich auch die Löffelenten tauchen und gründeln. Allerdings tun sie das weniger, um nach Nahrung zu schnappen, wie ihre Verwandten dies tun, sondern um Partikel aufzuwirbeln und diese anschließend durch ihren Seihapparat zu filtern und zu verwerten.

Dieses Nahrungsverhalten macht sich auch beim Habitatanspruch bemerkbar und sie bevorzugen sie eher flache und nährstoffreiche Binnengewässer. Da es an solchen Gewässern auch immer weniger ungestörte Brutmöglichkeiten gibt (Lebensraumverlust, unangeleinte Hunde, Freizeitnutzung), gilt sie mit gerade einmal 2.400-2.800 Brutpaaren in Deutschland auf der Roten Liste als gefährdet. Die Löffelente auf den Fotos aus dem September dürfte daher auch ein Wintergast bzw Durchzügler sein.

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