Bachstelze am Wasser

Im Juni konnte ich diese Bachstelze schön frei am Wasser fotografieren. Sie sind (nicht nur) in Europa weit verbreitet und innerhalb des Kontinents häufiger als die anderen Stelzenarten, da Bachstelzen es geschafft haben sich zum Kulturfolger zu entwickeln. Dadurch kann man ihren hohen, stelzentypisch 2-silbigen Ruf “Zie-Wiet” auch im Siedlungsbereich oft vernehmen.

In Europa kommt die Bachstelze in 2 Unterarten vor; die meisten kennen die hier brütende Nominatform (Motacilla alba alba). In Großbritannien und Irland wird sie von der Trauerbachstelze (Motacilla alba yarrellii) abgelöst, die man in Mitteleuropa auch mal zur Zugzeit antreffen kann, wenn einem das dunklere Rückengefieder und die dunkleren Flanken auffallen.

Frühsport mit der Sumpfmeise

Die Morgensonne im Dezember hat den Reif noch nicht aufgetaut, da zeigt sich die Sumpfmeise im Stadtpark schon wieder in athletischer Höchstform. Sie suchen ihre Nahrung sowohl in den Baumkronen, an unteren Stammabschnitten, im Herbst oft an Stauden und im Winter auch am Boden.

Die Sumpfmeise bleibt das ganze Jahr über bei uns und kommt auch ans Futterhaus. Dort kann man u.U. eine ihrer arttypischen Verhaltensweisen beobachten: Wenn sie mit mehreren Körnern abfliegt, dann deshalb, da sie Vorräte in Rindenspalten, Moos und zwischen Ästen anlegt. Ein Verhalten, welches die Sumpfmeise das ganze Jahr über zeigt und was man von anderen Meisen – außer der nah verwandten Weidenmeise – nicht kennt, was sich aber auch bei anderen Vögeln wie dem Kleiber beobachten lässt.

Der Gartenwusel auf Nahrungssuche

Der wuselige Gartenbaumläufer, mit einem längeren Schnabel und einer weicheren Abstufung im Muster auf den Flügeln als der ähnliche Waldbaumläufer, war hier im Stadtpark gerade auf Nahrungssuche. Mit dem feinen, gebogenen Pinzettenschnabel sucht er unter der Borke von Bäumen nach Spinnen, Insekten sowie deren Eier oder Larven.

Im Gegensatz zum ebenfalls kletterfreudigen Kleiber, sind die Baumläufer quasi immer auf einer Einbahnstraße unterwegs: Sie klettern längere Strecken an Bäume stets aufwärts; oft spiralförmig um den Stamm herum. Bedingt durch die geringe Größe von 12,5cm, dem Tarngefieder und den eher unscheinbaren Rufen und Tönen, fallen sie nicht so auf wie andere Vögel.

Die “ziet-ziet-ziet”-Rufe sind dann auch meist das, was man zuerst von ihnen mitbekommt: helle, reine Töne auf einer hohen Frequenz. Sie sind kräftiger vorgetragen und weniger säuselnd als bei den Goldhähnchen und dabei reiner sowie klarer als beim Waldbaumläufer (srrii). Der Gesang setzt sich auch aus diesen Elementen zusammen; sie werden dabei aber in variierendem Tempo und melodischer vorgetragen.

Die Knusperbande fällt wieder ein

Der Erlenzeisig gilt gemeinhin als Wintervogel, ist aber auch mit einem Brutbestand von 21.000-51.000 Brutpaaren als sommerlicher Brutvogel in Deutschland in passenden Gebieten häufig anzutreffen. Man findet sie dann eher in Mittelgebirgslagen mit reichen Beständen an Fichte, deren Zapfen zu ihren wichtigsten Nahrungsquellen gehören. Die Anzahl an Brutpaaren ist daher auch immer von Mastjahren der Fichte abhängig.

Ganz anders im Winter, wo der Erlenzeisig seinem Namen alle Ehre macht und in lärmenden Trupps knuspernd an Schwarz-Erlen-Zapfen zu finden ist. Wie stark der winterliche Einfall der Knusperbande ausfällt, hängt wie bspw. auch bei den Bergfinken von den Bedingungen in den nordeuropäischen und osteuropäischen Brutgebieten ab. Ringablesungen zeigen dabei ein breites Spektrum von Vögeln aus Russland, Skandinavischen Ländern, Baltischen Ländern usw.

Generell ist vieles beim Erlenzeisig – sowohl die Brutplätze als auch das Zugverhalten – sehr unstet. Ringfunde belegen, dass Individuen bspw. nicht immer die gleichen Winterquartiere anfliegen und innerhalb des saisonalen Winterquartiers wandern Schwärme auf der Suche nach Nahrung nochmals bis zu 100Km weit.


Die Fotos sind aktuell von der letzten Wintervogelzählung im Dezember.