Bartmeisen im Winter, endlich auch mal die Frau erwischt

Ich hatte bei dem großen Schilfgebiet schon eine Vermutung, dass es vom Habitat passen könnte, das effektvolle “Pjjiii” hat sie dann verraten: Bartmeisen. Meist bleiben sie den Winter über hier, wenn sie nicht auf Zerstreuwanderungen gehen und sind dann in Trupps zu sehen. In diesem Gebiet in meiner thüringischen Heimat konnte ich 8 Individuen ausmachen. Das war das erste Mal, dass ich sie in Thüringen ausfindig machen und dass ich auch mal die Weibchen der Bartmeisen mit aufs Foto bringen konnte (letzte Bilder).

Bartmeisen sind aufgrund ihrer Lebensweise und Seltenheit in der Bevölkerung recht unbekannt und die meisten Leute sind begeistert, wenn sie von dieser Art und deren Vorkommen erfahren – Sie sind ja auch unglaublich toll und schön; allein schon der Bart, die schöne Iris und die Farben! Ironischerweise wird von den meisten Leuten aber auch ein Zustand angestrebt, der überhaupt erst zur Seltenheit dieser Art führt: Alles muss immer ordentlich und aufgeräumt aussehen und verschilfende und verlandende Gewässer sind für viele der gleiche Graus wie ein Wald mit Totholz oder eine Wiese mit Wildwuchs. Dabei sind Bartmeisen explizit auf ausgedehnte Schilffelder angewiesen: Gibt es diese nicht, besiedeln sie keine Gebiete. Auch andere seltene und zurückgezogen lebende Arten wie die Wasserralle, Rohrdommel, oder Kleines Sumpfhuhn sind auf dichte Ufervegetation angewiesen.

Durch die vielen künstlich geschaffenen Seen durch Tagebaue usw. gibt es in Deutschland auch keinen Grund eine Verschilfung einzelner Gewässer als etwas schlimmes anzusehen. Außerdem führt der weitere Prozess mit Verlandung schließlich irgendwann auch zur Bildung von Mooren. Ein Biotop-Typ, welcher heute aufgrund des Artensterbens, der Biodiversitätskrise und des Klimawandels wieder – dieses Mal positiv – im Fokus steht.

Ein knusperndes Knäuel an Feldsperlingen

Diesen Trupp aus über 50 Feldsperlingen konnte ich letzten November bei einem Knusper-Gelage beobachten Durch die kahle Vegetation und die lärmenden Trupps sind sie im Winter leichter zu entdecken als im Sommerhalbjahr. Ähnlich wie bei anderen typischen Feld- und Wiesenvögeln macht ihnen die moderne Landwirtschaft sehr zu schaffen und die Bestände haben abgenommen. Daher ist er auf der Roten Liste auf der Vorwarnliste eingetragen.

Im Gegensatz zum Haussperling trifft man den Feldsperling meistens außerhalb von Siedlungen an und bei letzterem unterscheiden sich die Geschlechter nicht im Äußeren.

Zu seinem Lebensraum gehören die namensgebenden Felder, sofern es dort ausreichende Strukturen wie Sträucher und alte Bäume mit Baumlöchern gibt. Denn als Höhlenbrüter bevorzugen Feldsperlinge ausgefaulte Astlöcher, Spechthöhlen, Mauernischen, aber auch Nistkästen.

Mal keine Falter oder Vögel

Heute gibt es mal nichts mit Flügeln, sondern eine bunte Mischung verschiedener Naturfotos der letzten Zeit.

Die Erdkröte habe ich Mitte März an einigen Teichen zwischen Wäldern fotografiert. Dort war einiges los und die Kröten waren schon mitunter fleißig mit der Paarung beschäftigt. Bei den Erdkröten (Bufo Bufo) geht es immer sehr zeitig los, die Paarungszeit geht von März bis April.

Die Rehe habe ich entdeckt, als ich letzten November in dem Kies-Seen-Gebiet unterwegs war, wo ich u.a. auch die Rohrammer abgelichtet habe.

Die Pflanze ist unerkennbar ein Blaustern, in dem Fall leider (wieder einmal) nicht der erhoffte Zweiblatt-Blaustern, sondern der durch Gärtner eingeschleppte Sibirische Blaustern – ein Neophyt also. Aber hübsch ist er! Das Foto entstand auch Mitte März.

Sitzt da und sieht gut aus

Der erste Hinweis, dass man Stieglitzer vorgefunden hat, ist meist auditiver Natur: Man hört sie wesentlich leichter, als dass man sie entdeckt. Viele Leute sind immer wieder erstaunt, wenn man sie darauf hinweist, da dort oben im Baum gerade ein Stieglitz sitzt und herumträllert.

Außerhalb der Brutzeit sind sie in Trupps unterwegs und veranstalten dabei ein Gepiepse als wären es zehnmal so viele. Der schwätzende Gesang erinnert mitunter an den von Erlenzeisigen, die Stieglitze haben dabei manchmal schnarrende, oft auch trillernde Laute sowie ihre namensgebende “Stiege-Lit Stiege-Lit”-Rufe dabei.