Schöne Blütenpflanzen vom letzten Mai

Im letzten Mai war ich hier in einem Gebiet am Waldrand in Saalenähe unterwegs und habe einige Fotos von häufigen und schönen Blüten gemacht, die ich nun endlich mal fertig bearbeitet habe.

Fotos 1-5 zeigen die Gewöhnlich Goldnessel. Für mich eigentlich die schönste unserer Taubnesseln. Vielerorts wird sie leider von der aus Gärten stammen Zierpflanze Silberblättrige Goldnessel verdrängt.

Foto 6 ist die Große Sternmiere.

Foto 7 zeigt den schönen Kriechenden Günsel, der dem Gundermann ähnlich ist.

Foto 8&9 ist die Wald-Erdbeere.

Foto 10&11 zeigt die normale Wiesen-Schlüsselblume.

Die grauen und schwarzen Nachbarn

Im heutigen Beitrag gibt es aktuelle Fotos aus dem Februar vom Graureiher und Kormoran. Die Kormorane zeigen sich zu dieser Zeit mit dem weißen Kopfgefieder und der „Frisur“ bereits schön im Prachtkleid, der Graureiher ist noch im Übergang: Man sieht zwar schon den schön die Prachtfedern am Kopf, man könnte es auch ein Zöpfchen nennen , aber später bekommt er noch Prachtfedern an Schultern und Hals, die weit herunterhängen sowie einen stark gefärbten Schnabel.

Eine Gemeinsamkeit beider Arten ist, dass sie bekanntermaßen Koloniebrüter sind und sehr oft auch gemeinsam nebeneinander in Kolonien brüten. Die Größe solcher Kolonien kann in die Hunderte gehen, ist beim Graureiher aber meist kleiner; beim Kormoran gibt es sogar noch größere. Solche Plätze werden oft über Jahrzehnte immer wieder als Brutstandort genutzt, es gibt sogar schriftliche Erwähnungen vor mehreren Jahrhunderten!

Vordergrund macht Kohlmeise gesund

…in Anspielung auf den alten Fotografenspruch.

Kohlmeisen sind sehr häufig und ebenso bekannt, nicht ganz so bekannt ist wie variantenreich ihre Rufe und einfachen Gesänge auffallen können, da sie auch gerne mal andere Vögel imitieren. Bekannt und schon mehrfach selbst erlebt habe ich die Imitation von klassischen Sumpfmeisenrufen durch die Kohlmeise. Auch eine Tannenmeise kann unter den Imitationen mit dabei sein, zumal diese erwähnten Arten auch teilweise das Habitat teilen und gemeinsam in einem Gebiet vorkommen.

Bei der auditiven Artbestimmung im Feld sollte man auch beim einsilbigen “Pink!” Ruf aufpassen, da dieser ziemlich exakt wie der vom Buchfink klingt. Meist lassen Kohlmeisen aber noch ihr typischen Meisengezeter bzw. -gemecker erklingen.

Die Kohlmeise ist auch ein schönes Beispiel für Dialekte, da sie zum einen weit verbreitet ist, zum anderen aber so einen einfachen Gesang hat, dass Vergleiche von Aufnahmen aus verschiedenen Regionen schnell die Unterschiede anzeigen, denn im Prinzip besteht der Gesang ja nur aus zwei Tönen. Hier ist Plattform Xeno Canto zu empfehlen und dort kann man sich einmal selbst die Unterschiede der Gesänge je nach Region anhören. Zu beachten ist, dass auch innerhalb einer Region in unterschiedlichen Habitaten unterschiedliche Gesänge beobachtet wurden. Dazu kommt, dass durch Zugverhalten, Wanderungen und Verwehungen lokale Populationen auch immer wieder Besuch von weiter her bekommen, die dort dann als Brutvögel bleiben.

Einige Beispiele zur Variation des Kohlmeisengesangs ohne Imitation:

Deutschland, häufigster Gesang

Deutschland

Ukraine

Schweden

England

Frankreich

Ein weiterer Tipp für alle Kohlmeisen-, Vogel und Naturfreunde ist die Doku “Kleine Meise ganz groß”, welche aktuell auch noch in der ARD Mediathek abrufbar ist.

Faszinierende Schwarzspechtbalz im März

Die Fotos vom Schwarzspecht entstanden letzten März an einem Waldrand mit viel altem Baumbestand. Hier waren gleich 3 Individuum im Ringen um Revier und Partner lautstark miteinander beschäftigt. Aufgrund ihres generell starken Revier-Verteidigungstriebs und ihres Einzelgängertums, ist die Spechtbalz immer ein wahres Schauspiel, umso mehr bei den imposanten Schwarzspechten! Daher bezeichnet man dieses gegenseitige Jagen von Männchen und Weibchen auch als Drohbalz. Das letzte Foto ist wegen der Entfernung und Dunkelheit nicht so schön geworden, zeigt aber wie sich Spechte am Baum gegenseitige belauern und jagen.

Schwarzspechte brüten oft in vorjährigen Höhlen – kein Wunder, sind ihre Bruthöhlen auch über Jahre besonders beständig. Das liegt zum Teil auch an dem cleveren Design der Höhle: Schwarzspechte pflegen ihre Höhlen nicht nur, in dem sie regelmäßig den Wundrand des Baumes entfernen und sie nicht zuwächst, sondern sie bauen oben eine Tropfkante und unten einen Wasserablauf an, um das Eindringen von Regenwasser zu verhindern.

Schwarzspechte denken und planen auch langfristig. Sie können nicht nur mithilfe der Klopf-Resonanz erkennen, welche Bäume von innen faulen und sich für Höhlen eignen würden, sondern bereiten diese Bäume über Jahre und teilweise Generationen vor. Dazu hacken sie sogenannte Initialhöhlen in den Splint: Die intakte und harte Hülle um den faulenden Kern. Denn dort ist das Holz bevorzugter Bäume – Buchen – auch für den Schwarzspecht noch zu hart bzw. zu aufwendig herauszuschlagen. Durch diese kleinen Löcher dringen Feuchtigkeit und Pilze ein und machen das Holz weicher. Nach einigen Jahren und Nachbesserungen, entsteht irgendwann eine richtige Höhle daraus. Das Prozedere kann sich bis zu 5 Jahre hinziehen! Zudem bauen sie sich auch Schlafhöhlen, die nicht der Brut, sondern zum Nächtigen und als Schutz bei Unwetter dienen.