Das Geheimnis unserer Blaumeisen

Wenn man die bei uns häufigen Blaumeisen beobachtet, stellt sich irgendwann unwillkürlich die Frage, wie sie sich eigentlich untereinander wahrnehmen und unterscheiden, da der Geschlechtsdimorphismus in den Gefiedermerkmalen äußerst schwach ausgeprägt und kaum zweifelsfrei zu erkennen ist. Es ist nun schon länger bekannt, dass viele Vögel, wenn auch bei weitem nicht alle, im UV-Bereich sehen können. Da könnte es doch sein, dass Blaumeisenweibchen und -männchen durchaus unterschiedlich aussehen und nur wir Menschen das mit unserem begrenzten Umfang bei der Wahrnehmung von Lichtwellen (sichtbares Licht) nicht sehen.

Genau das wurde auch in zwei Studien bei der Untersuchung mit UV-Licht nachgewiesen: In „Ultraviolet Sexual Dimorphism and Assortative Mating in Blue Tits” (Andersson et al. 1998) und „Blue tits are ultraviolet tits“ (Hunt et al. 1998). Dies stellt aber auch unter Vögeln eine Besonderheit dar. In einer Untersuchung auf UV-Reflektivität des Gefieders und auf die Fähigkeit zur UV-Licht-Wahrnehmung, hat man bei der Untersuchung von knapp 1.000 Arten aus 23 verschiedenen Ordnungen, keinen einzigen anderen Fall dieser Art von „verstecktem“ Sexualdimorphismus gefunden. Das ist also eine echte Besonderheit unserer kleinen Blaumeise und vielleicht weniger anderer Arten, die man bisher noch nicht untersucht hat (Studies on UV reflection in feathers of some 1000 bird species: are UV peaks in feathers correlated with violet-sensitive and ultraviolet-sensitive cones?; Peter Mullen & Georg Pohland, 2007).

Am Boden und in der Luft

Auf den beiden Fotos vom letzten November, die bei Eiseskälte im gleichen Gebiet entstanden sind, kann man den Buchfink und die Graugans sehen.

So wie auf dem Foto kann man Buchfinken meistens beobachten, wenn sie nicht gerade auf dem Baum sitzen und die Männchen ihr Lied schmettern: nahrungssuchend auf dem Boden. Dort suchen sie nach Samen und Baumfrüchten wie bspw. Bucheckern, die sie mit ihrem kräftigen Finkenschnabel aufbrechen. Sie kommen bei einer Fütterung im Garten oder Park eher selten direkt ans Futterhaus, sondern lesen die heruntergefallen Leckereien lieber vom Boden auf. Im Sommerhalbjahr stehen auch Insekten, meistens Raupen, auf dem Speiseplan.

Graugänse fliegen auf dem Zug in einer typischen V-Formation, bei der sie stetig ihre Positionen untereinander wechseln, sodass jeder einmal im Windschatten fliegen und Energie sparen kann. Immerhin müssen sie je nach Ernährungszustand und Geschlecht zwischen 3-4Kg durch die Luft bekommen!

Da zeigt er mir den Allerwertesten

Auf dem dritten Foto kann man sehen, was der kleine Zaunkönig wohl vom Fotoshooting hielt Es war ein eisiger Tag Mitte letzten Novembers und hauptsächlich solche kleinen Vögel sind von lang anhaltenden tiefen Temperaturen gefährdet, da sie ein ungünstiges Verhältnis von kleinem Körpervolumen zu großer Körperoberfläche haben.

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Vögel im Winter wegen der Kälte ziehen – tatsächlich geht es (wie bei Winterschlaf haltenden Säugern) ausschließlich um die Verfügbarkeit von Nahrung. Die meisten Vögel sind ausreichend gegen Kälte isoliert und haben im Gegensatz (bisher wurde das bei Meisen bewiesen) die Möglichkeit ihre Mitochondrien-Zahl bei Kälte einfach zu erhöhen. Zudem besitzen sie auch welche in den Blutzellen – Dieses Heizsystem haben wir Menschen nicht. Der Zaunkönig gehört wie auch die Goldhähnchen, Schwanzmeisen und Baumläufer zu den kleinen Vogelarten, die ihren Wärmeverlust im Winter dadurch kompensieren, dass sie sich an einem geschützten Schlafplatz mit Artgenossen zusammenkuscheln. Da ist dann sogar der kleine, revierstarke und vorlaute Zaunkönig mal ruhig

Als Weichfresser ist der Zaunkönig nicht ein ganz so breit aufgestellter Generalist wie bspw. die Kohlmeise, aber auch kein reiner Spezialist. Während er im Sommerhalbjahr hauptsächlich nach kleinen Gliederfüßern (Insekten, Spinnen) pickt, muss er im Winter deren Larven bzw. Eier ausfindig machen und kommt auch nicht drum herum vegetarische Kost wie Beeren, kleine Sämereien usw. zu suchen. Mit hartschaliger Kost wie Sonnenblumenkernen oder Nüssen kann er allerdings nicht viel anfangen.

Und so schafft er es auch bei uns durch den Winter, denn die meisten unserer Zaunkönige bleiben hier.

Was schwimmt und macht MEP?

Die Schnatterente! Auf den ersten beiden Fotos von einem eisigen Novembertag letzten Jahres, kann man ein Pärchen sehen und auf dem letzten Bild den Nachwuchs im ersten Kalenderjahr. Die älteste bislang in freier Wildbahn angetroffene Schnatterente hat es auf ein Alter von 22 Jahren geschafft.

Ihr Nest legen die Schnatterenten in Ufernähe, aber in einem trockenen und dicht bewachsenen Bereich am Boden an und polstern es mit Dunen aus. Dabei werden für gewöhnlich 8-12 Eier bei der einmal jährlich stattfinden Brut gelegt.