Letzter Mai: Ehrenpreis, Schlüsselblume & Wilde Karde

Die Fotos zeigen 3 häufige Pflanzen, die man oft auf Wiesen oder teils an Wegesrändern sehen kann.

Es geht los mit dem Persischen Ehrenpreis. Die Blumen aus der Gattung der Ehrenpreise haben eine sehr große Artenvielfalt und die sind untereinander auch nicht immer so leicht zu unterscheiden. Der Persische Ehrenpreis ist eine, durch Kultivierung in Privatgärten, eingeschleppte Art, die ursprünglich (Name) aus dem Orient stammt. Mittlerweile ist sie so häufig, dass man sie sogar öfter als unsere heimischen Arten sehen kann.


Die nächste Pflanze ist die Wiesen-Schlüsselblume, die – wie so viele Pflanzen – eine Menge anderer Trivialnamen trägt: Echte Schlüsselblume oder Frühlingsschlüsselblume sind nur zwei davon. Im Gegensatz zu ihrer nahen Verwandten, der Hohen Schlüsselblume, welche in Wäldern beheimatet ist, wächst diese hier namensgebend auf Wiesen.

Das dritte Foto zeigt die Wilde Karde noch vor ihrer Blüte. Das besondere ist, dass sich die Blüten bei ihr ringsherum in der Mitte bilden und die Pflanze von dort ausgehend den Blüh-Bereich nach oben und unten erweitert. Vor allem Stieglitze bzw. Distelfinken lieben die Samen der Wilden Karde und kommen mit ihrem Schnabel auch perfekt zwischen die Stachel, um an die Leckereien zu gelangen.

Falter im NABU-Gebiet ehem. Truppenübungsplatz bei Rothenstein im Mai ’22

Nun habe ich mal die Fotos vom letzten Mai ausgearbeitet, die im genannten NSG-Gebiet entstanden sind. Das Habitat entspricht einem Halbtrocken-/Magerrasen-Biotop, mit halboffener Heidelandschaft an Waldrändern, auf kalkhaltigen Böden. Neben vielen Schmetterlingsblütlern, wachsen u.a. auch viele Orchideen dort. Ein Insekten- und Vogelparadies

Foto1: Braune Tageule; ein sehr häufiger Nachtfalter

Foto2: Dunkler Dickkopffalter, auch Kronwicken-Dickkopffalter

Foto3&4: Artenpaar Goldene Acht/Hufeisenklee-Gelbling. Morphologisch lassen sich die beiden Arten kaum differenzieren

Foto5: Heidespanner; ein weiterer häufiger Nachtfalter aus der weiten Familie der Spanner

Foto6&7: Klee-Gitterspanner; ein kleiner, auffälliger und äußerst häufiger Spanner-Falter

Foto8&9: Genauso bekannt wie auch häufig: Kleiner Fuchs. Bereist Anfang Mai sehr abgeflogen, also wahrscheinlich ein Individuum aus dem letzten Jahr, da sie als Imagos überwintern

Foto10: Kleines Wiesenvögelchen; ähnelt auf Fotos dem Großen Ochsenauge, ist in freier Wildbahn aufgrund seiner Winzigkeit, zumindest hier, unverwechselbar

Foto11&12: Der Pantherspanner; Ein tolles Gegenbeispiel zum Vorurteil, dass Nachtfalter alle farblos und eintönig wären

Foto13&14: Schlüsselblumen-Würfelfalter. Dieser Tagfalter ist auf der Roten Liste als gefährdet gelistet und mit einer Spannweite von 25-28mm auch recht klein.

Foto15: Ein Weißling aus dem Senfweißling-Artenkomplex. Dieses Taxon fasst gleich 3 Arten zusammen, welche morphologisch so gut wie nicht zu unterscheiden sind.

Foto16: Na, wer kennt’s nicht? Das Tagpfauenauge, welches übrigens auch als Imago überwintert.

Foto17-19: Sieht man auch nicht überall: Der Zwerg-Bläuling. Das dürfte daran liegen, da er in Mitteleuropa nur eine Nahrungspflanze hat: Den Wundklee, der im Gebiet zahlreich vorkam.

Singender Dorngrasmücken-Mann im Mai

Wie meistens bei einem Vertreter aus der Familie der Grasmücken, bin ich auf dieses Kerlchen hier durch seinen Gesang aufmerksam geworden. Es handelt sich um die Dorngrasmücke. Ihre Gesangsstrophe ist recht kurz und gut zu bestimmen, ihre Rufe fallen vor allem im Vergleich zu den anderen Grasmücken auf: Bei der Dorngrasmücke sind sind es nämlich nicht nur schnelzende, ratternde oder klickende Geräusche, sondern ein nasales, aufsteigendes „wähd“ in 2-3 facher Wiederholung.

Im Gegensatz zu ihren Verwandten, der Mönchs- und Klappergrasmücke, die man in naturnahen und strukturierten Gärten antreffen kann, ist „Dorni“ dort nicht anzutreffen. Dorngrasmücken bevorzugen offenere, weite Landschaften mit vereinzelten Büschen und Sträuchern. Ein Beispiel für so ein Habitat, wäre eine Heidelandschaft oder ein NSG, in denen für Bodenbrüter und Bewohner offener Landschaften, Weidetiere gegen die Verbuschung im Einsatz sind.

Überwinternde Graugänse im fliegenden Trupp

Heute auch wieder eine kleine aktuelle Fotoreihe von Mitte Januar. Im Spätwinter und Frühlingsanfang zur Balzzeit der Graugänse, kann man Dank des Imponiergehabes der Ganter witzige Beobachtungen auf den Gewässern machen: Nachdem der Ganter einen Rivalen vertrieben hat, der ihm eindeutig zu nah an seiner Herzensdame war, kommt er ganz stolz und laut und ausschweifend schnatternd zu seiner Herzensdame zurückgeschwommen. Er kann dabei zur richtigen Quasselstrippe werden und die schnelle und häufige Aneinanderreihung des grauganstypischen „MahbMamab“ klingt dann beinahe wie ein knatterndes Moped