Rothalstaucher mit weißem Schatten

Der Rothalstaucher hat zwar im Schlichtkleid keinen namensgebenden roten Hals, behält aber das kräftige Gelb an der Schnabelbasis, was ihn unverkennbar macht. Er gehört mit einer Körperlänge von 40-46cm zu den größeren Lappentauchern und ist damit fast so groß wie der Haubentaucher; dabei aber kompakter gebaut.

Der „weiße Schatten“ im Hintergrund ist natürlich die unvermeidliche Lachmöwe. Da diese selbst nicht tauchen und nur oberflächennah nach Beute suchen können, warten sie gerne darauf, dass ein Rothalstaucher einen leckeren Fisch aus größerer Tiefe nach oben holt. Bereits bevor der Rothalstaucher wieder aufgetaucht ist, sieht man oft schon eine Lachmöwe, die sich auf die Stelle des Auftauchens stürzt.

Zur Brutzeit kann man sie auch gut hören, denn ihre Rufe sind ebenso laut wie auch merkwürdig: Irgendeine Mischung aus Wiehern und Quieken. Die Brutgebiete in Deutschland liegen dabei bis auf Einzelfälle ausschließlich im Nordosten des Landes (ungestörte Seen mit Schilfbeständen, Überschwemmungsflächen), die Westgrenze bilden Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Osteuropäische Populationen zieht es im Winter oft gen Westen, dann kann man sie auf vielen Binnengewässern und an der Küste sehen.

Wintergast in weißen Kleidern

Diesen hier gastierenden Mäusebussard, in schöner weißer Morphe, konnte ich in der letzten Wintersaison Anfang Februar fotografieren. Im März bis zum Mai treten sie dann wieder die Heimreise in die nordischen Gefilde an, während unsere brütenden Mäusebussarde Standvögel sind.

Es ist auch nicht die Kälte, die ihre nordischen Verwandten zu uns oder weiter durch Europa ziehen lässt, sondern die Verfügbarkeit von Nahrung, die im Winter vor allem durch hohe Schneedecke herabgesetzt wird.

Im Winter ist trotzdem Energiesparen angesagt und deshalb wird fast ausschließlich auf die Ansitzjagd gesetzt, während aufwendige Suchflüge eher die Ausnahme sind.

Was gegen trübe Tage: Orchideen vom Mai

Diese schönen Orchideen konnte ich im Mai fotografisch festhalten und wie man sieht, waren sie zu dieser Zeit gerade erst am Aufblühen.

Auch wenn sie alle so unterschiedlich gefärbt sind, alle 5 zeigen die gleiche Art: Das Purpur-Knabenkraut. Die Typen mit viel Weiß und den Punkten sieht man ebenso wie die Purpur umrandeten sehr oft. Das letzte Exemplar, komplett in Weiß, ist eine seltener anzutreffende Form.

Finden kann man sie auf kalkigen (basischen) und offenen Magerwiesen.

Erst beim späteren 2. Blick erkannt – die Brautente

Diese schöne Entendame, die im Mai am frühen Abend bei Dämmerlicht über die Saale geschippert ist, sah beim ersten Blick doch ganz klar nach weibl. Mandarinente aus. Dafür sprach auch der Umstand, dass ein Erpel wenige Hundert Meter weiter stromabwärts zu der Zeit regelmäßig zu sehen war. Beim erneuten Sichten der Fotos und beim Bearbeiten, bin ich doch noch einmal ins Grübeln gekommen, denn einiges wirkt schon anders. Tatsache ist: Die Entendame ist eine Brautente!

Während die Erpel der nahe verwandten Mandarin- und Brautenten sich sehr stark unterscheiden, sind die Unterschiede bei den Weibchen subtiler. Die je nach Lichtverhältnisse etwas schillernden Gefiederanteile (grünlicher Kopf, lila Flügeldecken oberhalb des Spiegels) sind nicht immer gleich zu sehen und der gelbe Lidring ist vor allem aus der Nähe auffallend. Die Flankenstrichelung ist bei de Brautente kürzer und breiter, das ist aber ohne direkten Vergleich ein unsicheres Merkmal.

Ein weiteres gutes Merkmal dagegen ist der schwarze Nagel; also die Schnabelspitze, welche bei der Mandarinente immer hell ist.

Auffallend, aber individuell variierend (!) ist die starke Augenmaske sowie der fehlende bzw nur im Ansatz vorhandene Hinteraugenstreif der Brautente. Bei der weiblichen Mandarinente ist die Augenmaske nicht so stark, dafür weist sie meistens einen langen, schmalen und deutlichen weißen Hinteraugenstreif auf.

Eine Gemeinsamkeit beider Entenarten ist, dass sie beide keine heimischen europäischen Vögel sind, sondern als Ziervögel für Zoos und Parks eingeführt wurden und sich von dort ausgehend ausgebreitet haben. Bereits 1880 sind die ersten Individuen unbeabsichtigt aus dem Dresdner Zoo entflogen, während man in Berlin um 1900 herum sogar versuchte, diese Art absichtlich auszusetzen und eine Wildpopulation zu begründen. Diese frühen Versuche sind gescheitert, aber durch immer wieder neuen „Nachwuchs“ durch Gefangenschaftsflüchtlinge oder Aussetzungen in Parks, konnten sich vor allem im Westen Deutschlands kleinere Populationen halten.

Wobei die Mandarinente sich im Vergleich schon stärker etablieren konnte.

Interessant ist die Herkunft dieser beiden Neubürger: Während die Mandarinente ihre Heimat in Ostasien hat, stammt die Brautente aus Nordamerika.