Service mit Star: Essenslieferung für die Kids

Bei den Fotos im Mai waren die Stare noch mit der Fütterung ihrer Jungen beschäftigt, nun sind viele Richtung Mittelmeer unterwegs. Aber nicht alle, denn einige kann auch den Winter über bei uns beobachten. Es ist dann auch ihr Zugverhalten für welches die Stare so bekannt sind und es mutet magisch an wie sich diese zig tausende Individuen umfassenden Schwärme bewegen.

Auch in den USA kommt unser europäischer Star (Sturnus vulgaris) vor, zu verdanken hat er das Eugene Schieffelin. Er fand es seinerzeit (1890) eine tolle Idee europäische Vögel, die in Shakespear-Romanen vorkamen, in den USA auszusetzen. Dieses plötzliche Auftreten eines Neozoon, zudem eines solchen Opportunisten, hatte natürlich starke Auswirkungen auf die heimische Vogelwelt als auch die Landwirtschaft. Das Kuriose an der Geschichte ist: Während die Starenpopulation in den USA stets immer weiter massiv wuchs und er dort als Schädling gilt, nahm die europäische Population, also in der eigentlichen Heimat, massiv ab.

Die großen Schwärme im Spätsommer und Herbst täuschen leicht darüber hinweg, aber man darf nicht vergessen, dass man dort eben alle Vögel aus ganz Europa sieht. Mit 2,6-3,6 Millionen Brutpaaren in Deutschland ist die Bestandssituation hierzulande zwar bei weitem nicht kritisch, der Verlust von einer Million Brutpaaren in gerade mal zwei Jahrzehnten ist aber bedenklich.

Rotkäppchen im Wald an der Saale im Mai

Der Träger vom roten Käppchen ist in diesem Fall der Mittelspecht; die wirklich stark leuchtende und kräftige rote Kappe verrät auch das männliche Geschlecht; bei den Weibchen ist die rote Kappe auch da, aber nicht so farbintensiv.

Der Mittelspecht hat mit seinem, im Vergleich zu anderen Spechten, etwas kürzeren Schnabel bei der Nahrungssuche seine eigene Strategie entwickelt und schält weder Borken ab (Schwarzspecht) noch durchwühlt er Ameisenhaufen (Grünspecht) oder schlägt Löcher in Rinde und Stamm, um Insektenlarven zu finden (Schwarz- und Buntspecht), sondern sucht vor allem Bäume mit grober Borke, wie die Eiche, auf und stochert mit dem Schnabel in den Borkenritzen nach Insekten. Daher wird er auch als Stocherspecht bezeichnet.

Durch seinen Multifunktionsschnabel kann er im Gegensatz zu anderen Spechten auch Raupen und Blattläuse von Blättern und Ästen direkt auflesen. Im Frühjahr schleckert er auch gerne mal Baumsaft.

Aufgrund seiner Nahrungspräferenzen und der Vorliebe für alte, borkige Bäume, speziell Eichen, ist er nicht so häufig anzutreffen. Buchenwälder wären zwar auch ein geeignetes Habitat, da diese im ausgewachsenen Zustand ab ca 150 Jahren auch eine rissige und grobe Borke bekommen, aber in der Forstwirtschaft schon vorher gefällt werden.

Der Mittelspecht trommelt ebenso wie der Grünspecht ausgesprochen selten und fällt während der Balz eher durch seine Rufe auf. Diese kann man weniger als Gesang, viel mehr als Quäken und kindliches Gequengel interpretieren.

Eine schöne und stark kontrastierende Möwe am Wattenmeer: Heringsmöwe

Eine der untereinander ähnlichen Arten aus der Gattung Larus ist die Heringsmöwe. Diagnostisch für die Bestimmung ist die Kombination der Merkmale: Gelbe Beine mit dunklem Rückengefieder und einem relativ dünneren und längeren Schnabel (im Vergleich zu Mittelmeer- und Silbermöwe).

So wie hier im September zeigt das Schlichtkleid eine besonders ausgeprägte Strichelung am Kopfgefieder. Auf den Fotos sind 2 verschiedene Individuen zu sehen; dieses mit etwas schwarz am Schnabel ist noch ein Überbleibsel der Jugendphase während das Gefieder das der Altvögel ist; diese Möwe ist damit im 3. Kalenderjahr bzw 3. Winter. Beim anderen Individuum sieht man dagegen das rote Gonyseck deutlich.

Die Heringsmöwe brütet bei uns hauptsächlich an der Nordseeküste, zu den Zugzeiten sowie im Winter kann man aber immer auch Durchzügler und Wintergäste und Jungvogel bei der möwentypischen Dispersion, also Streuwanderung, beobachten.

Herbst im Thüringer Schiefergebirge: Kießlichbruch bei Lehesten

Im “Schieferpark Lehesten” findet man heute, nach Beendigung des Schieferabbaus, einige vernässte und renaturierte Brüche vor. Dieser hier ist der “Kießlichbruch”, bei dem sich auch das Technische Denkmal zum Schieferbau befindet.

Das Gebiet ist heute Naturschutz- und FFH-Gebiet und bietet einer Vielzahl von Lebewesen auch in den umliegenden Wäldern Lebensraum.

Das Panorama habe ich aus 10 Einzelaufnahmen gefertigt.