Säbelschnäbler am Wattenmeer – Teil2

Der Säbelschnäbler gehört zu den Vögeln, die ihren eigenen Namen rufen – zumindest im Niederländischen. Dort heißt er nämlich Kluut; „Säbelschnäbler“ wäre für so einen Vogel auch ein echter Zungenbrecher

Bei uns sind Säbelschnäbler sowohl Stand- als auch Zugvögel. Einige ziehen westwärts Richtung Frankreich, einige zieht es etwas weiter in den Mittelmeerraum oder bis nach Westafrika.

Mit einem aktuellen Bestand von 3.600-4.200 Brutpaaren in Deutschland ist die Situation besser als noch vor einem Jahrhundert, wenn auch seit einigen Jahren leider wieder rückläufig. Wichtig sind ungestörte Lebensräume in einer natürlichen landschaftlichen Dynamik. Kanalbauten, Küstenschutzmaßnahmen, andere Landnutzungen als auch Störungen sowie Müll bedrohen ihre Lebensräume.

In der Fotoreihe auch zu sehen: Wie sich der Säbelschnäbler geschickt einen Wattwurm angelt.

Säbelschnäbler am Wattenmeer – Teil1

Im September am Wattenmeer konnten wir endlich unsere allerersten Säbelschnäbler bestaunen, zuerst noch in weiter Ferne, einige Tage darauf an einer Beobachtungshütte an der niederländischen Grenze dann wesentlich näher.

Besonders auffällig und namensgebend bei diesem eleganten und wunderschönen Vogel, ist der nach oben gebogene Schnabel, mit dem er ihm Flachwasser nach Nahrung säbelt – Er schwenkt diesen dabei seitlich hin und her und erbeutet dabei Würmer, Garnelen und anderes kleines Wassergetier.

Säbelschnäbler leben vor allem an Küsten, seltener auch an Binnengewässern, wo sie im Flachwasser nach Nahrung suchen und ihre Bodennester im Schlamm zwischen Ufervegetation oder auf Inseln in kleinen Mulden anlegen.

Graugänse im Flug

Auf dem Zug fliegen Graugänse in einer typischen V-Formation, bei der sie stetig ihre Positionen untereinander wechseln, sodass jeder einmal im Windschatten fliegen und Energie sparen kann.

Graugänse ernähren sich vegetarisch von Gräsern, Saaten, Körnern und manchmal auch Beeren und Wurzeln.

Die Jugend geht auf Reise

Diese Löffler aus dem September ’21 bei einem Gewässer vorm Wattenmeer sind alles noch junge Individuen. Zu sehen ist dies vor allem an den schwarzen Handschwingen (adult=weiß), der dunklen Iris (adult=rubinrot) sowie teilweise noch hellen Schnäbeln (adult=bis auf gelbe Spitze schwarz). Man kann aber schon gut sehen wie die Schnäbel sich bereits dunkel färben.

Die Löffler bleiben im Winterhalbjahr nicht in Mitteleuropa, sondern ziehen gen Süden in einen Bereich vom Mittelmeerraum bis zur Sahelzone in Afrika. Wobei nur die wenigstens von ihnen in Europa bleiben, den Großteil zieht es bis auf den afrikanischen Kontinent. Die ersten Rückkehrer kann man ab Februar wieder sehen, der Großteil ist dann ab Ende März wieder zu sehen.