Löffler entspannt sich am Ufer

Diesen und weitere Löffler konnte ich letztes Jahr im September am bzw kurz vor dem Wattenmeer sehen und fotografieren. Hier waren sie gerade rastend, bevor sie weiter in Richtung ihrer Winterquartiere, die vom Mittelmeer aus bis in die Sahelzone reichen, aufbrechen.

Ihr Bruthabitat findet sich dort, wo es Flachwasser und ungestörte Brutplätze für ihre Kolonien gibt, in denen sie oft dicht an dicht auf Bäumen ihre Nester haben. In Europa sind sie sehr lückenhaft verbreitet, was auch auf landwirtschaftliche Entwässerungsmaßnahmen vergangener Zeiten zurückzuführen ist. Mittlerweile geht es seit einigen Jahren wieder steil aufwärts mit der Population sowie der Verbreitung. Mittlerweile sind wir in Deutschland bei mind. 850 Brutpaaren.

Weißes Z im Wasser

Da steht er wie ein weißes Z mitten im Wasser – der Silberreiher. Ähnlich seinem nahen Verwandten, dem Graureiher, jagt auch der Silberreiher von einer Ansitzposition oder langsam schreitend, nach Fischen, Amphibien oder kleinen Säugern. Silberreiher waren noch bis vor wenigen Jahren reine Wintergäste in Deutschland, mittlerweile gibt es aber auch einen steigenden Trend von hier brütenden Paaren.

So wie hier im September sieht der Schnabel im Schlichtkleid aus: Gelb mit leicht grünlichem Zügel (Schnabelgrund zwischen Auge und Schnabel). Zur Brutzeit im Sommer ist der Schnabel gänzlich schwarz und die Zügel eher leuchtend türkis.

Mep Mep Mep Mep

Bei diesen lustigen Rufen, war klar wer sich da auf dem Gewässer hinter der dichten Vegetation herumtreibt: Schnatterenten.

Die Fotos sind letzten September aus einer Beobachtungshütte heraus entstanden, dementsprechend ungestört haben sich die Schnatterenten ablichten lassen.

Bereits nach der Brut, wenn sie noch ihr Schlichtkleid tragen, geht schon wieder die Balz bei ihnen los. Aus den Gruppen heraus hört man dann auch das so arttypische und witzige “Mep” der Männchen bei der Gemeinschaftsbalz. Die Paare finden dann auch entsprechend früh meist schon im Herbst zusammen – da tragen sie auch nach Vollendung der Mauser im Spätsommer wieder ihr Prachtkleid.

Die Fotos zeigen erst den Erpel, dann das Weibchen und am Ende nochmal beide zusammen.

Vogelparty am Wattenmeer

Da ich noch soviele Fotos habe, gibt es heute gleich einen ganzen Schwung bunter Fotos von einem Tag unseres Ausflugs ans Wattenmeer im September letzten Jahres.

Nicht alles sind Spitzenfotos geworden, was an den mitunter großen Entfernungen liegt, aber es sind einige richtig tolle Arten dabei

Foto 1: Größtenteils überfliegende Große Brachvögel mit Regenbrachvögeln und Austernfischern.

Foto 2: Versammlung typischer durchziehender Arten bei der Rast: Großer Brachvogel, Regenbrachvogel, Brandgans, Lachmöwe und andere Möwen.

Foto 3: Unter den Lachmöwen im Schlichtkleid hat sich ein Säbelschnäbler gemischt.

Foto 4&5: Ein großer Trupp Austernfischer auf dem Durchzug.

Foto 6&7: Der besondere Regenbrachvogel auf Nahrungssuche im Watt.

Foto 8&9: Der Säbelschnäbler bei der seiner arttypischen Suche nach Nahrung.

Foto 10: Ein männliches Schwarzkehlchen an den Kleipütten vor dem Wattenmeer.

Foto 11&12: ein gewaltiger Schwarm aus Staren.

Foto 13: Ein Steinschmätzer im Schlichtkleid auf einem Ansitz bei den Deichwiese.

Foto 14&15: Ein Trupp Stieglitzer macht Rast in einem Baum. Auf dem letzten Foto könnt ihr unten links noch einen Vogel im juvenilen Federkleid sehen