Wenn’s auf der Wiese piept

…ist es vielleicht der Wiesenpieper!

Diesen unscheinbaren Vogel sieht man eher während des Zuges im Herbst, wenn sie in kleineren Trupps unterwegs sind. Wir haben in Deutschland zwar auch eine Brutpopulation von 36.000-57.000 Brutpaaren, diese findet man zum einen aber nur in den entsprechenden Lebensräumen wie Heideflächen, Feuchtwiesen, Weideland usw. – also allesamt extensiv genutzte Flächen, die immer seltener werden. Der Bestandstrend ist daher langfristig stark abnehmend. Zum anderen sind sie auch nicht zu leicht entdecken, da fällt eher mal sein nah Verwandet, der Baumpieper, mit seinem Gesang auf.

Wiesenpieper sind Bodenbrüter und der Neststandort wird vom Weibchen ausgewählt. Das Nest ist eine ausgescharrte Mulde im Boden, welche mit Pflanzen ausgekleidet wird. Zudem wird auch, mal mehr, mal weniger, um das Nest und teilweise auch überhängend, ein Sichtschutz aus Pflanzen angebracht.

Diese Individuen konnte ich im September ’21 am Wattenmeer fotografieren.

Zorros Maske – Mehr als nur hübsche Deko

Dieses hübsche Neuntöter-Männchen konnte ich Anfang Juni auf seinem Ansitz fotografieren. Der Neuntöter gehört ja zur Familie der Würger, einer Gruppe von Vogelarten, die im Gegensatz zu anderen Singvögeln neben Insekten auch kleine Säuger, Reptilien oder andere Vögel erbeuten. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die schwarze Augenmaske.

Da eine schwarze Augenbinde bzw -Maske im Tierreich recht verbreitet ist, haben sich einige Wissenschaftler die Frage gestellt, ob das Schwarz um die Augen herum durch seine Lichtabsorption nicht auch hilfreich gegen Sonnenblendung ist und ggf den Jagderfolg erhöht? Die Alten Ägypter haben das bereits genutzt: Neben ästhetischen Aspekten war eine Schwärzung der Augenränder mittels Kajal im Altägyptischen Reich unter Menschen beiden Geschlechtes, eben auch aus Gründen des Blendungs-Schutzes, verbreitet und normal.

Die Studie wurde nicht am Neuntöter, aber einem nahen Verwandten durchgeführt: Dem Maskenwürger. Das Studiendesign sah 3 Gruppen vor : 1. Vögel, bei denen die Augenmaske mit abwaschbarer Farbe Weiß gemacht wurde. 2. Vögel, bei denen die Augenmaske mit der natürlichen Farbe (also schwarz) bemalt wurde, um Effekte der Farbe an sich auszuschließen und natürlich 3. Vögel, ohne solche Behandlung.

Die Ergebnisse waren hochsignifikant und eindeutig klar: Würger, die kein Schwarz mehr um die Augen hatten, haben nur noch ausschließlich mit der Sonne im Rücken und einem schlechteren Jagderfolg gejagt. Als die Farbe wieder entfernt wurde, gab es zu den anderen Gruppen auch bei den ursprünglich weiß bemalten Vögeln, keine Unterschiede mehr.

Das ist eine sehr interessante Feststellung, die sich leicht nachvollziehbar durch Selektion erklären lässt: Zufällige Genmutationen haben einzelnen Tieren, die als Prädatoren leben, einen deutlichen Selektionsvorteil gegenüber ihren Artgenossen ohne diese Mutation gegeben und konnten diese Mutationen anschließend der nächsten Generation weitergeben, bis sich das zum heutigen Stand entwickelt hat.

Buntes Getier im Juni

Heute gibt’s mal alles außer Vögel und was aktuelles

Die Fotos sind Anfang Juni entstanden, als ich ein Feuchtgebiet in der Nähe besucht habe, welches an Wiese und Wald grenzt.

Fotos 1-3: Der Hartheu-Spanner, auch Schwarzaderspanner genannt. Auf den ersten Blick besteht Verwechslungsgefahr mit dem Baumweißling, der aber einer ganz anderen Familie angehört und sich bei genauerer Betrachtung dementsprechend unterscheidet.

Foto 4: Dieser hübsche und größere Schmetterling hat mir doch einiges an Kopfzerbrechen bereitet, da es schon ein sehr abgeflogenes Individuum ist und dementsprechend viel an Farbe verloren hat: Es ist ein Männchen des Rotrandbär. Als frische Imagos sind diese Gelb mir roten Adern und knallroten Rändern. Ihr seht ja nun wie dieser aussieht

Foto 5: Den wollte ich schon lange mal sehen: Das Weißbindige Wiesenvögelchen.


Foto 6: Sehr häufig, da er auf die namensgebende häufige Pflanze angewiesen ist: Der Brennnessel-Zünsler. Wie so einige Nachtfalter versteckt er sich tagsüber unter Blättern, in dem Fall, der Brennnessel. Daher dürfte er vielen von euch sicher nicht bekannt sein.

Foto 7: Die unglaubliche schöne Blauflügel-Prachtlibelle, hier ein Männchen.

Foto 8: Kein Insekt, dafür ein Reptil: Eine Waldeidechse, die sich zusammen mit Artgenossen in der Sonne auf einem Stück Totholz aufgewärmt hat.

Gast am Wattenmeer

Als Brutvogel trifft man ihn hierzulande im Sommerhalbjahr leider nur noch sehr selten an, dafür konnten wir am Wattenmeer letzten September richtig viele von ihnen sehen: Steinschmätzer.

Meist suchen sie ihre Nahrung, vor allem Insekten und Spinnen sowie gelegentlich auch Beeren, am Boden, aber sie können auch bspw. Fliegen im Flug oder Sprungflug erbeuten. Im Prachtkleid im Frühjahr ist das Männchen dann in dem typischen Grau-Weiß-Schwarzen Federkleid zu sehen. Dieses wirkt dann ein bisschen wie ein Raubwürger in dünn