Knallrot und meist eher unauffällig

Das ist der Gimpel, der auch Dompfaff genannt wird, wobei nur die Männchen das markante Rot aufweisen, bei den Weibchen ist das kugelige Bäuchlein braun. Vor allem im Sommer leben sie meist recht zurückgezogen und unauffällig – ursprünglich in Wäldern, mittlerweile aber auch gelegentlich in Parks oder größeren Friedhöfen.

Ein guter Hinweis auf die Anwesenheit vom Gimpel ist sein Ruf, wenn er ihn hören lässt: Eine Art kurzes Pfeifen mit melancholischem Klang. Im Flug fällt vor allem der strahlend weiße Bürzel auf.

Mithilfe ihres dicken und kräftigen Schnabels ernähren sie sich hauptsächlich von Knospen, Samen, Trieben und Beeren, ihren Nachwuchs aber manchmal auch mit proteinreicher Nahrung wie weichen Insekten, Spinnen oder Schnecken.

Fotos sind frisch vom grauen, nasskalten Samstag

Ganz aufgeregt mit vollem Schnabel

…war diese Bachstelze. Wir waren im Müritz-Nationalpark in einer Beobachtungshütte am See in einem Moorgebiet – Dort sind übrigens auch die Kormoranbilder von neulich entstanden.

Jedenfalls kam dann irgendwann diese Bachstelze auf das Geländer der Hütte, trippelt hin und her, Schnabel voller Insekten und Raupen, hat aufgeregt mit dem Schwanz gewippt und immer irgendwohin geschaut.

Nachdem einige Fotos gemacht wurden und sich gezeigt hat, dass die Bachstelze dort nicht aus Zufall war, sind wir darauf gekommen, dass sie in der Hütte wohl eine Brut zu versorgen hat. Sie hat in dem Moment mit 2 inneren Antrieben gerungen: Jungen füttern, aber auch Bodenfeinden (Menschen) nicht den Standort des Nestes verraten.

Also sind wir raus und haben vorsichtig hineingelunst und tatsächlich: so war es dann auch. Das Nest war hübsch zwischen Dachbalken gebaut und dort haben 4 verfressene Nestlinge auf Nachschub gewartet.Weiter zu bleiben bzw immer raus zu gehen, wenn eine der beiden Bachstelzen-Eltern kamen (waren beide extremst fleißig), hat keinen Sinn gemacht, da sie wirklich alle 30s ankamen. Also Abmarsch und noch die entgegenkommenden Wanderer darauf hingewiesen.

Noch verrückter waren nur die Rauchschwalben in einer anderen Beobachtungshütte, die sich an Leuten gar nicht gestört haben und – ohne Witz – wenige Zentimeter neben dem eigenen Kopf mit Vollspeed hineingeschossen kamen Aber das ist eine andere Geschichte

Kormoran kann viel: sitzen, sich putzen, Stöckchen holen

Kormorane sind Koloniebrüter und bauen ihre großen Nester, mit 3-4 Eiern bei einer jährlichen Brut, in Bäume. Durch den scharfen Kot sterben die Bäume in der Kolonie nach einiger Zeit meist ab.

Was einige Leute aufregt, muss man aber auch in Relation setzen: Noch zur Steinzeit gab es schätzungsweise 6-7 Billionen Bäume. Es waren wir Menschen, die den Bestand auf die heutigen ca 3 Billionen reduziert haben und auch heute jährlich ca 15Mrd fällen.

Ein hübscher und markanter Rohrsänger

Viel der Rohrsänger sehen sich recht ähnlich und sind rein optisch oft auch schwierig zu unterscheiden. Nicht so beim Schilfrohrsänger, dieser fällt mit seiner markanten Gesichtsmaske sofort auf – wenn er sich denn zeigt

Wie bei einigen anderen Vogelarten auch, hat man im Osten der Republik die besten Chancen Schilfrohrsänger zu sehen oder zu hören, denn dort leben die meisten der ca 19.500-31.000 Brutpaare in Deutschland.

Der Name täuscht ein wenig, denn im Gegensatz zum Teich- oder Drosselrohrsänger, ist der Schilfrohrsänger weniger ans Schilf gebunden, sondern eher an die Randbereiche. Dort bevorzugt er Stauden, Seggen und Büsche und weist damit ähnliche Habitat-Vorlieben wie der Sumpfrohrsänger auf.