Ganz unverhofft: Schwarzi

Es war schon eine ziemlich surreale Situation im Juni: Da sieht man auf einem toten, morschen Baum mitten im Moor einen kleinen, interessant wirkenden Vogel sitzen, den man anschließend als seltenen Kleinspecht bestimmt. Und während unser kleinster heimischer Specht so dasitzt, landet im gleichen Baum, eine Etage höher, unser größter heimischer Specht: Der Schwarzspecht. Da saßen nun die beiden seltenen Spechte, die unterschiedlicher kaum sein könnten, im gleichen Baum.

Zur Einordnung: Der Kleinspecht ist 40-50 Mal so selten wie der Buntspecht, der Schwarzspecht 20-30 Mal so selten. Für ein gemeinsames Foto hat es aufgrund der Entfernung und Brennweite dann leider nicht gereicht, aber immerhin für folgende Fotos vom Schwarzspecht. (Beim Kleinspecht hat es immerhin noch für ein Belegfoto gereicht)

Der Schwarzspecht ist eine ausgesprochen insektivore Art, die mit Vorliebe Ameisen und Borkenkäferlarven frisst. Unter der Rinde sind die Insekten auch nicht wirklich sicher vor ihm: Mit seinem außerordentlich kräftigen und langen Meißelschnabel kann er die Rinde mühelos abschlagen. Den braucht er auch für seine besonders großen und ovalen (bei andere Spechten runden), Bruthöhlen.

Die Fotos zeigen ein adultes, männliches Individuum.

Junge Frau Rohrweihe

Das Rohrweihen-Männchen gab es ja bereits zu sehen, heute ist das Weibchen dran. Hier sieht man ein noch junges Individuum, wahrscheinlich im 2. Kalenderjahr und in der Mauser.

Von allen europäischen Weihen ist die Rohrweihe ist größte und auch minimal größer als ein Mäusebussard; dabei jedoch schlanker in der Gestalt und “eleganter” von der Silhouette. Bis auf die südeuropäischen Individuen sind Rohrweihen bei uns Zugvögel, die teilweise im Mittelmeerraum, die meisten jedoch in Afrika, überwintern.

Ausnahmsweise nicht nur gehört

Heute gibt es leider keine “Hochglanzfotos”, aber dafür mit Seltenheitswert, denn den Kuckuck hört man zwar oft und nahezu jeder kennt seinen Ruf, sehen tut man ihn allerdings selten. Dies auch aus nachvollziehbarem Grund, denn er tut als Brutparasit gut daran, seine Anwesenheit vor anderen Vögeln zu verbergen.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist es nämlich nicht so, dass die Opfer seiner Täuschung so leicht zu überlisten wären. Wenn ein parasitierter Vogel auf die Anwesenheit des Kuckucks aufmerksam wird, kann es schon mal passieren, dass die Brut noch einmal einer genauen Inspektion unterzogen und das Kuckucksei zerpickt und/oder herausgeworfen wird.

Interessant ist auch, dass das Kuckucksmännchen dem Weibchen zur Balz Nistmaterial anbietet! Da Kuckucke keine Nester bauen und ausschließlich diese anderer Vögel nutzen, ist das ein Beleg dafür, dass der Kuckuck im Verlauf der Evolution einst vom Nestbau und der eigenen Jungenaufzucht, hin zum Brutparasitismus selektiert wurde.

Eine Rolle könnte dabei die Ausnutzung einer Nische im Nahrungsangebot gespielt haben: Kuckucke ernähren sich zu einem großen Teil von Schmetterlingsraupen, die oft sehr giftig, haarig und stachlig sind und haben dazu verschiedene Techniken, vom Verhalten bis über die Verdauung, entwickelt, um die Nahrung verarbeiten zu können. Jungvögel wären nicht in der Lage diese Art Nahrung zu sich nehmen zu können. Bekanntermaßen muss sich der Kuckuck (heutzutage) darum zumindest keinen Kopf mehr machen…

Kiewitt!

So klingt der weinerliche und klagende Ruf des Kiebitzes. Daher auch sein Name, der im niederländischen noch besser zum Ruf passt: Kievit.

Von der unglaublichen & witzigen Frise einmal abgesehen, haben Kiebitze ein wirklich einmaliges Flugbild: Im Verhältnis zum Körper enorm große, breite Flügel, die schwarz umrandet sind und ein großes markantes weißes Fenster vom Körper bis zum Karpalgelenk aufweisen. Im Flug sieht man dann abwechselnd die schwarze Oberseite und die Unterseite mit dem leuchtenden Weiß.

Der Himmel ist natürlich nicht so der Bringer auf dem Foto, aber was will man machen. Wildlife muss man die Tiere und Begebenheiten manchmal eben nehmen wie sie kommen.