Sommergoldhähnchen

Das kleine Kerlchen mit der leuchtend orangen Punkfrisur, dürfte zu den eher unbekannteren heimischen Vögeln gehören. Das liegt allerdings nicht daran, dass sie selten wären, sondern sie sind einfach verdammt klein und leben gut versteckt.

Wenn es im Nadelwald hinter den Nadeln raschelt und piept, dann verbreitet dort wahrscheinlich ein Sommer- oder Wintergoldhähnchen geschäftige Hektik. Das Individuum hier ist ein Sommergoldhähnchen; deutlich durch u.a. den hellen Überaugenstreif vom Wintergoldhähnchen zu unterscheiden.

Die beiden Zwillingsarten sind mit gerade einmal 4-8g (!) Körpergewicht dann auch die leichtesten Vögel Europas.

Es hat tatsächlich mal geklappt, dass ich ein Sommergoldhähnchen mal richtig ordentlich vor die Linse bekommen konnte. Es ist unvorstellbar wie klein und quirlig sie sind.

Wenn man liest, dass sie, ebenso wie die Wintergoldhähnchen, gerade einmal 4-8g wiegen und von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze nur 9cm lang sind, klingt das zwar klein, aber man kann sich da nicht immer etwas darunter vorstellen. Das Ästchen auf den Fotos ist so in etwa zeigefingerdick. Wenn ihr das Bild auf dem Monitor/Display so zoomt, dass der Zeigefinger 1:1 draufpasst, dann habt ihr das Sommergoldhähnchen in Lebensgröße!

In der Frühjahrs-Saison ’23 war kein Entkommen vor ihnen: Sommergoldhähnchen. Ob mitten im Thüringer Wald, im Stadtpark, im nahen Forstwald – ihr charakteristischer Fiepsgesang, der entfernt an eine hochfrequente Grauammer erinnert, war überall zu hören. Im Gegensatz zum nah verwandten Wintergoldhähnchen sind Sommergoldhähnchen tendenziell eher Zugvögel und damit vor allem im Sommer (Name) zu sehen bzw. hören. „Tendenziell“ deshalb, da einige den Winter über hier bleiben, im letzten Winter konnten wir sogar außergewöhnlich viele entdecken. Die Individuen, welche wegziehen verbringen das Winterhalbjahr im Mittelmeerraum und kommen im März zurück.

Ein anderer Unterschied zum Wintergoldhähnchen betrifft das Habitat, welches sie durchaus teilen können, allerdings sind Sommergoldhähnchen nicht so sehr auf reinen Nadelwälder spezialisiert und angewiesen.

Auf den Fotos sieht man zwei verschiedenen Individuen: Das erste, war gerade auf – wie üblich – hektischer Nahrungssuche, das zweite saß eine Zeit lang auf dem Zweig und hat sich geputzt.

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